26.03.2023

„Ich esse im Moment wie ein Schlot.“ – „Wie ein Scheunendrescher.“ – „Wie ein Schlot.“ – (Anheben zum belehrenden Mutterdialog) – „Boah, Mama, jetzt doch nicht so einen Whataboutism, das ist unter unserem Niveau.“

Und irgendwann wacht man auf, und dann sind sie groß. Leider ist das mit 14 eher volatil, zwischendrin hat man auch gute Erinnerungen an damals mit 5. Wir sind ja keine Familie, die eine Tradition im gemeinsamen Fernsehen hat, aber in den letzten Tagen haben wir damit gebrochen. Ich hatte wie üblich abends in meinem Bett auf dem IPad diesen Schwarm geguckt und für eingeschränkt unterhaltsam befunden, allerdings war mir schnell klar, dass der Teenager das toll finden wird. Seit immerhin einem Jahr freut er sich auf sein Biostudium, sein Schulpraktikum macht er (hoffentlich) auf der Naturschutzstation einer Watteninsel, und insgesamt könnte ich mir vorstellen, dass das tatsächlich was für ihn ist, seine zwanghafte Pflanzenzucht und Gärtnertätigkeit in Kombination mit dem Zug ins Meer lässt das erstmal keine schlechte Idee sein. Also schlug ich vor, man könnte diesen Schwarm ja mal zusammen gucken, und so taten wir das also. Jeden Abend fanden wir uns alle auf dem Sofa ein und guckten eine Folge, gestern hatten wir Freizeit, also guckten wir drei, dann war es vorbei. Wir fielen in ein tiefes Loch.

Heute war Herr H nachmittags seine Tante besuchen, ich saß auf dem Sofa im Arbeitszimmer und las eine Zeitung, Ona saß im Gartenhaus und machte irgendwas mit Stecker, und dann hatten wir beide Lust, wieder auf dem Sofa zu sitzen, also taten wir das, guckten erst „Ich bin dann mal weg“, jetzt den zweiten Teil vom Känguru, und dann fallen wir wieder in ein tiefes Loch. Wir bräuchten eine Serie, die wir alle gemeinsam gucken können, aber jeder zarte Versuch von beiden Seiten wurde direkt abgeschmettert. Ich hätte ja sehr gerne The Big Bang Theory mit ihm geguckt, ich denke, dass er das lustig findet, aber – so läuft das vielleicht – allein die Tatsache, dass ich das lustig finde, ist Beweis genug, dass das für „junge Leute“ (Originalzitat) ja wohl nix ist. Andererseits muss ich auch ganz dezidiert sagen: Sachen, die für „junge Leute“ sind, sind nix für Omma Herzbruch. Ich interessiere mich ja fernsehtechnisch für quasi nix, und selbst eine neue Serie, die ich selber ganz alleine gucken finden, überfordert mich schon kolossal.

Naja, und wie das dann so ist mit dem Fernsehen: Wenn es mich nicht vollkommen abholt, reißt direkt die Aufmerksamkeit und ich mache was anderes. Zum Beispiel dies hier. Oder über meine Rente nachdenken. Ein spannendes Thema gerade, aber dazu ein anderes Mal mehr. Ich denke, ich sollte erst mal lange nachdenken und mit Menschen vom Fach sprechen, aber eventuell gäbe es ein kleines Fenster, in dem ich da schon mal Weichen stellen könnte. Wenn das klug wär. Und ich mutig. Aber da muss ich erst noch mal ganz viel drüber schlafen. Und wenn ich mich nicht täusche, ist der Kängurufilm noch gar nicht zu Ende.

2 Gedanken zu „26.03.2023“

  1. Ich fand Doppelhaushälfte sehr lustig und lebensnah, weil auch die Kinder beider Familien ihren Charme haben. Zudem die perfekte Anti-Berlin-Serie.

  2. Wir haben „sexeducation“ mit unseren Teenies geguckt, beste Serie ever! Aber ich hätte die niemals mit meinen Eltern angesehen….

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