Chocolate

Ich möchte Sie kurz an einem Dialog, der gerade exakt so stattgefunden hat, teilhaben lassen. Teilhabe ist ja jetzt modern. Es sprechen: Frau und Herr Herzbruch. Setting: Nach 12 Monaten ohne Zucker isst Frau H. in Zeiten großer Belastung wieder Süßigkeiten.

Frau H.: „Ich habe gerade in deinem geheimen Süßigkeitenvorrat gestöbert. Da gibt es ja auch nichts zu erleben.“

Herr H.: „Wie bitte? Der ist geheim.“

Frau H.: „Nein.“

Herr H.: „Das sind meine versteckten Süßigkeiten. Die kannst Du nicht einfach aufessen.“

Frau H.: „Ich möchte an dieser Stelle eine Diskussion von 2009 wieder aufleben lassen, die ich damals aus Gründen der vollkommenen Absurdität abgebrochen habe. Die Süßigkeiten befinden sich im gemeinschaftlichen Raum, wer sie findet, darf sie aufessen.“

Herr H.: „Meine exakte Formulierung war „die Süßigkeiten befinden sich im öffentlichen Raum“, deshalb durfte ich sie aufessen. Meine Süßigkeiten befanden sich *nicht* im öffentlichen Raum, die darfst du nicht aufessen.

Frau H.: „Deine Süßigkeiten stehen in einem Karton auf dem Kühlschrank im Gartenhaus. Wie ist das *nicht* öffentlicher Raum?“

Herr H.: „Du bist klein. Der Karton steht 2 Meter hoch. Dein öffentlicher Raum endet bei 1,80m.“

Frau H.: „Haben wir das jemals offiziell festgelegt? Ich glaube nicht. Aber wir können das abkürzen. Hast du Schokolade?“

Herr H.: „Ja. Aber die magst du nicht, Bio, Fair Trade, ohne Palmöl.“

Frau H.: „Doch, die ist lecker, die hab ich dir letzte Woche schon mal geklaut.“

Herr H.: „Ach DU warst das. Ich dachte, ich wäre schusselig. Willst du die haben?“

Frau H.: „Ja. Wir können fair teilen.“

Herr H.: „Ich teile kein Essen.“

Frau H.: „Ich vergaß. Anfängerfehler.“

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