Blog like there’s a tomorrow

Bloggen ist auch irgendwie 2020, ich hingegen bin radikal 2021.

Wobei mir bei 2021 auffällt, dass sehr bald die Podcastaufnahmen für den nicht abgewendeten Adventskalender beginnen müssen, sonst kriegen wir das wieder nur mit Hörsturz hin, und in meinem neuen, vollumfänglich spaßbasierten Leben käme das nun sehr ungünstig aus. Ich weiß nicht mehr ganz genau, wie das System, das ich mir überlegt hatte, funktioniert, also bin ich für Hinweise dankbar (ich weiß immerhin noch, dass Herr Axaneco sich den Hut dankenswerterweise aufgesetzt hatte). Wir sind sehr gespannt!

Ansonsten koche ich derzeit für den berühmtesten Künstler Düsseldorfs und Bagage, ich habe das bei den immerhin 16 Umzügen in meinem Leben ja auch immer so gehalten, dass ich als allererstes die Küche abgebaut habe. Ich habe mir eine streng hülsenfruchtbasierte Diät für Künstlers überlegt. Gestern gab Chili con Süßkartoffel mir sogar zweierlei Sorten Bohnen, heute gab es eine sehr, ähem, deftige Linsensuppe. Das Kind ist begeistert, immerhin wird gekocht und das sogar so, dass alles sofort in Längenwachstum umgesetzt werden kann (das gleiche Kind, das neulich noch so Impidimpi-Matschhosen trug, ist jetzt eine lupenreine Herren M), muss aber teilen, da die Hälfte ja in den anderen Haushalt gebracht wird, und leidet. Was will man machen. Andere Eltern haben 8 Kinder. Da kriegt auch niemand 4 Teller Linsensuppe.

Letztendlich habe ich jetzt jedes Zeitgefühl verloren. Heute sagte Frau Künstler zu mir: „Heute vor einem Jahr hast du mich zu XY gefahren.“ Und ich hätte schwören können, und zwar deshalb, weil ich fest davon überzeugt bin, dass das zwei, allerhöchstens drei Monate her ist. Wie so Zahlennerds das dann so machen, habe ich schnell hochgerechnet, in welchem gefühlten Zeitraum ich folglich 70 werde, und ja. Das ist nicht schön. Ein bewegtes Leben ist toll. Aber dann ist es zu schnell vorbei.

Und wo ich ja neulich das beste Stück politischen Journalismus‘ des Jahres präsentierte, gucke ich mal, ob ich mich irgendwann dazu aufraffen kann, das schlechteste Stück Journalismus des Jahres zu präsentieren. Und ja. Ich bin mir sicher. Da kann nix mehr drunter in 2021, auch wenn bis Silvester noch was hin ist.

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