Wie angekündigt, beantworte ich in der Zeit größter Blümeranz schnell den aufgeworfenen Fragenkatalog von Frau N, quasi in der Phase des Ausbauchens. (Eines der schönsten Niederländischen Wörter: uitbuiken. Ausbauchen. Was man tut, wenn man gegessen hat und ein bisschen auf die Couch möchte).
1. Für welches Thema/welche Themen begeistern Sie sich?
Da gibt es ja einen eigenen Podcast zu, in dem ich verrate, dass ich für immens viele Dinge brenne. Ich hasse aber auch ähnlich viele mit Inbrunst. Aufgerechnet bin ich sehr neutral.
2. Mit was für einer kleinen Aufmerksamkeit kann man Sie so gut wie immer erfreuen?
Das fällt mir gerade nicht ein, und da Frau N in einem Call ist und fuchtelt, wenn ich sie frage, werde ich das jetzt auch nicht klären können. Ein ausgefallenes Stück Seife macht mir jedoch immer eine Freude, soviel weiß ich.
3. Wenn Sie irgendwas aus der Realität löschen könnten, so als wäre es nie dagewesen, und niemand wüsste, dass es geschehen ist oder dass Sie das waren (und wie kleingeistig Sie möglicherweise gewählt haben), was würden Sie löschen?
Ich hab mich neulich sehr schlecht benommen. Das wär besser gelöscht.
4. Würden Sie Ihre Entscheidung zu 3 mit jemandem besprechen (also vorher, nachher würde Ihnen ja sowieso niemand glauben)? Wenn ja, mit wem?
Ja, mit Frau N.
5. Wie sprechen Sie „Quarantäne“ aus? (gerne Klangbeispiel)
Karantene.
6. Empfehlen Sie ein Buch. Ganz wichtig: nur eins, nicht mehrere. Absolut nur eins. Das ist Ihre Buchempfehlung. Die eine. No pressure.
John Irving. The Water Method Man.
7. Hassen Sie wen? Wenn ja, wen?
Ja. Alle. Es ist Pandemie. Aber auch so: Ich kann gut Menschen nicht mögen, das fällt mir leichter als das Zugewandtsein. Zum Hassen ist aber noch ein Schritt.
8. Fangen Sie in den nächsten 5 Sekunden an, ein Lied zu singen, und schreiben Sie auf, welches es war.
Januar 2021 kann da nur der Wellerman kommen, fürchte ich.
9. Gibt es Wörter/Phrasen, die Sie ganz besonders doof finden? Gerne mehrere nennen, betrachten wir das als Friedhof, auf dem sie für ewig verscharrt und nie wieder geäußert werden.
Oh das wäre schön. Ich bewege mich viel in Marketingabteilungen großer Unternehmen, da weiß ich gar nicht, wo ich anfangen soll. Großes Augenrollen jedoch bei „Teil unserer DNA“, das finde ich sehr unangenehm. „Big Data“ kann ich nicht mehr hören, das aber schon seit 30 Sekunden nach Eintritt in die Branche. Was der Marketeer Big Data nennt, nannten wir schon 2004 an der Uni nur Data. Aber big ist immer besser als nonbig, das verstehe ich. Die gleichen dummen Leute, die „Big Data“ machen, machen das ja üblicherweise mit „KI“. Künstliche Intelligenz in der Verwendungsweise, in der ich sie mehrfach täglich sehe, ist übrigens zu rund 100% statistische Regression. Aber das ist ja unsexy.
10. In welcher Position schlafen Sie?
Seitenlage Embryo, vorzugsweise nach rechts guckend.
11. Was finden Sie an sich so richtig gut?
Meine unglaubliche Versatilität. Von „ich profiliere mich ungern durch Leid“ zu „ich heul euch die Ohren so lange voll, bis ihr endlich alle entfolgt seid“ in nur einer Pandemie.
Fragenkatalog