22.01.2024

Neues Jahr, neuer Social Media Kanal. Wir machen jetzt Threads, und Sie dürfen gerne ein kleines Augenrollen mitlesen, ich darf aber kein großes Augenrollen hier reinschreiben, sonst bekomme ich Ärger mit Frau N. Wir hatten uns Silvester vorgenommen, dass wir im Januar Threads testen, und dann haben wir das anscheinend vergessen, dann aber erinnerte mich Frau N., und dann gab es eine berufliche Notwendigkeit, mich mit dem Thema zu befassen, und so war es dann heute soweit, wir machen jetzt Threads.

Das ist dann jetzt die vierte Microblogging-Plattform, wobei ich gar nicht weiß, ob man das heute noch so sagt, ich bin im Herzen ja Bloggerin, ich muss mich da auch nicht weiterentwickeln. Ich erinnere mich daran, dass ich 2010 noch sehr abfällig über Twitter sprach, dann ergab es sich irgendwie, dass ich das doch genutzt habe, dann stellte ich fest, dass die dortige Community, zumindest der Ausschnitt, den ich nicht ausgeblendet habe, an sich total super ist und in bestimmten Momenten auch eine gute emotional support Bubble sein kann. Nie werde ich vergessen, wie ich mit dem Hund nach 50 Bienenstichen und allergischem Schock aus der absoluten Wildnis 40 km in die Tierklinik fahren musste, also Herr H fuhr, ich mit Hund hinten, und da möchte ich meinen, dass ich wahrscheinlich komplett durchgedreht wäre, wenn nicht unzählige Daumen gedrückt worden wären. Gut, ich weiß schon auch, dass am Ende der Tropf ausschlaggebend war, aber für meinen emotionalen Zustand war Twitter da wichtig. Na gut, das war dann irgendwann kaputt, und dann wechselten wir zu Trööt, so nennen wir Mastodon intern, weil es weniger nach einer Sexualpraktik klingt, und da war dann eigentlich auch wieder alles schön. Etwas anders als Twitter, eigentlich wie Twitter ohne allzu viel Weltgeschehen, was schade ist, aber verkraftbar, ich kann natürlich noch immer auf Twitter lesen, wie schlecht die Welt ist, wenn ich möchte, aber für den Austausch mit Menschen reicht mir Trööt vollkommen. Ich muss keine Follower:innen kaufen, ich muss nicht Fame kaufen, ich muss nix monetarisieren, ich muss gar nix, ich möchte ab und an einen schlecht gelaunten Kater fotografieren, und dann sollen Leute das gut finden, und dann möchte ich lesen, wie andere Leute Abendessen kochen, das reicht mir zum vollkommenen Glück. Die weltbeste Neuerung bei Twitter übrigens finde ich, dass man inzwischen bei jedem Tweet sehen kann, wie viele Leute den gelesen haben. Machen Sie das mal (nicht bei mir, ich verlinke nur noch Blogeinträge dort, das liest kein Mensch), das ist lustig.

Dann kam Bluesky, das wollte Frau N. dann auch testen, FOMO my ass, aber gut, da sah ich dann wenig Sinn drin, das hat mich so genervt, dass ich da an Tag 1 schon Karteileiche wurde, und dann jetzt halt Threads. Ich freue mich, dass wir das machen, dann weiß man hinterher, ob es da schön ist oder nicht, und ich kann etwas lernen, und dann – so jetzt meine vage Vorhersage – komme ich am 21.02. zurück zu Trööt, dann übrigens mit dem obligatorischen Geburtstagsfoto von Jonathan vor dem Geburtstagstisch, und dann bete ich zu Gott, dass niemand mehr ein neues soziales Netzwerk erfindet.

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