02.05.2024

Naja naja. Ich hatte fest darauf vertraut, dass ich beim Eintreffen des richtigen Frühlings wieder besser in Schuss bin, und nach nur einem Tag sehe ich einen großen Erfolg. Was Sie natürlich nicht vergessen dürfen: Ich lebe ja in einer Immobilie mit einer final kaputten Heizung, die vor vier Wochen ihren Dienst eingestellt hatte und von der der Handwerker sagte, das sei jetzt nun mal so, und dann ist es in so einem Zuhause auch einfach irgendwann 14 Grad, und das ist dann für alles im Leben schlecht. Zwischenzeitlich hatte ich die Befürchtung, an Burn Out oder Depressionen oder so etwas zu leiden, weil ich eigentlich nur noch im Bett liegen wollte, nach fünf Minuten am Schreibtisch war die Vorstellung, noch weiter zu arbeiten, wirklich unerträglich, und dann können acht Stunden schon mal lang werden. Dann war ich aber ganz – wie man heute sagt – achtsam und spürte – wie man heute sagt – in mich hinein, was wohl da los sein könnte, und kam zu dem Entschluss, dass mir einfach seit Wochen kalt ist, und das haut irgendwann auch das Brauereipferd um. Ona hatte kein Problem, der war ja selten zuhause und schlief, wenn es zu kalt war, im Wohnzimmer, Herr H. fuhr freiwillig ins Büro, der Hund ist kognitiv vermutlich gar nicht in der Lage, sich unwohl zu fühlen, die Fische haben beheizte Becken, nur der Kater und ich litten stark. Oskar, der sich ja üblicherweise komplett selbst genug ist und der seit einigen Jahren im Frühling und Herbst jeweils so eine Woche hat, wo er sehr anhänglich ist, wollte ab einem gewissen Zeitpunkt nur noch von mir in einer dicken Strickjacke rumgetragen werden. Sobald ich irgendwo saß, kletterte er auf meinen Arm und wollte dann da bleiben, für immer. Wenn ich jetzt erzähle, wie weit er irgendwann gegangen ist, glaubt mir das sowieso niemand, ich mache es trotzdem. Eines Morgens stand ich auf, setzte mich mit der Morgenaufgabe, Laptop und zwei Decken in den Sessel, und er kletterte auf meinen Arm. Dort konnte ich ihn nicht brauchen, also setzte ich ihn auf den Boden. Das Ganze dreimal, beim vierten Mal war er sehr klug und nutzte eine Hochkonzentrationsphase, um sich heimlich auf die Rückenlehne des Sessels zu setzten, und von dort ließ er sich fallen und krallte sich sofort in der Strickjacke fest. Den gleichen Move versuchte er dann noch einmal, und dann wurde ich kurz sehr laut, ich hatte Deadlinedruck. Also drehte er sich um und ging beleidigt zielstrebig zu Fiene INS HUNDEKÖRBCHEN. Okay. Wäre der Hund so klug wie Lassie oder Kommissar Rex, hätte er verstanden, dass der Kater kuscheln möchte, weil ihm kalt ist. Sie ist aber nun mal nicht so klug und kriegte einen wahnsinnigen Schreck. Dann schickte sie ihn auch weg, und er legte sich wieder unter meine Daunendecke.

Das wollte ich alles nicht erzählen, aber Tiercontent ist vielleicht ein guter Wiedereinstieg nach Frühlingsmotivationsschub. Morgen sprechen wir dann über Wien. Oder Olaf Scholz oder so.

2 Gedanken zu „02.05.2024“

  1. Schön, dass Sie wieder da sind. Ich hab sie vermisst. und ich drücke mal die Daumen, dass das mit der Heizung sich auch in Ihrem Sinne regelt.

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  2. lustig zu lesen ohne zu frieren- ich verstehe nicht, warum nicht mit einem infrarotstrahler o.ä. abhilfe geschaffen wurde gegen kälte. kommt die neue heizung vor september?

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