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Sie können mich ja jetzt alle für hysterisch halten, ich lebe damit. Aber ausgelöst durch eine gewisse Grundunentspanntheit in den letzten Wochen, dem Bewusstsein, dass einem auch wirklich sehr doofe Dinge im Leben passieren können und dann nicht zuletzt noch einem Tweet habe ich heute auf dem kleinen Dienstweg meinen Nachlass geregelt. Also eher, was ich zurückließe, wenn der Gatte und ich aus Versehen beide Covid-19 hätten und beide ins Krankenhaus müssten (oder vor einen Baum führen. Oder vom Meteoriten getroffen würden). Finden Sie makaber? Beileibe nicht. Ich prävisualisiere, das mache ich in schwierigen Situationen so, und das gibt mir die innere Ruhe, dass ich ja dann genau weiß, was passieren würde, wenn X. Tritt X nicht ein: Umso besser. Träte X doch ein, wäre das dann für mich ein Problem, für alle anderen aber nicht, und das beruhigt mich ungemein.

Stellen wir uns also kurz vor, Vater und Mutter Herzbruch wären beide zeitgleich krankenhauspflichtig malade. Wäre Ona positiv aber fit, bliebe er erst eine Zeit zuhause, unter Beobachtung der geimpften Oma, die ja nebenan wohnt und sich mit Vorsichtsmaßnahmen kümmern könnte, bis er nicht mehr ansteckend wäre. Dann käme Frau N ins Spiel, die Kind und Hund (und meine Schuhe, die hat sie geschickt mitverhandelt) abholte und erstmal versorgte, bis wir entweder fit sind, oder halt nicht, und dann versorgt sie halt immer. Sie prävisualisiert bereits einen Umzug, man braucht dann ja mehr Platz, aber wir sind gut versichert. Und die Biokiste müsste zweimal die Woche kommen, mein Kind isst große Mengen. Die Eingangsfrage beschäftigte sich übrigens nur mit dem Kind, allerdings kam zwei Stunden später noch der Hinweis, dass der Hund dann aber auch ihrer sei. Nun gut. Es tut mir leid, Internet, der tolle Hund ist bereits weg. Der Kater würde bei der Oma bleiben, die haben ein ähnliches Aktivitätslevel und verstehen sich seit vielen Jahren sehr gut.

Damit ist das jetzt alles geklärt. Und ich kann ein weiteres Stück entspannen. Meistens ist es ja auch so, dass die Dinge, deren eventuelle Folgen man haarklein durchplant, dann auch gar nicht eintreten. Und das wäre ja super.

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