Sollten Sie sich übrigens fragen, wie genau Kunst entstehen kann: Ich habe das für Sie einmal aufgenommen. Auf dem Tinguely-Schiff, das gestern und heute in Düsseldorf lag, trat ich soeben erstmals in meiner neuen Rolle als Impresaria von Düsseldorfs berühmtesten Künstler Eric von Jordan auf. Da das Feuilleton nicht mein Genre ist, belasse ich es bei der Information, dass das Schiff wirklich furchtbar viel Spaß machte, es gab sehr viel zu sehen und fürchterliche Geräusche, die wir per Knopfdruck auslösen konnten, der Spaß wird sich Ihnen von ganz allein erschließen. Am Ende konnten Besucher mit Tagesfreizeit noch eine Flaschenpost tauschen, also eine eigene Botschaft mittels mittelgutem Material herstellen und diese gegen eine andere Botschaft in einer Flasche tauschen, und ich hatte folgende Vision: Da ich als rechtsschreibende Linkshänderin ja sehr weit weg bin von der aktiven Malerei, teilen der Künstler und ich uns einfach eine Botschaft, er malt was, ich schreibe was. Den Titel des Werkes hatte ich vorab festgelegt: „Sie. 38,90?.“
Er ließ sich sehr bitten, dann allerdings fand der Künstler einen Bärchenstempel, es ging vollkommen mit ihm durch,
aber sehen Sie selbst, am Ende wurde er sogar entdeckt und hätte beinahe Kunst im Wert von 138,90? verkauft. Schreiben durfte ich übrigens nichts mehr, ich habe mit Müh und Not noch ein Imp: Herzbruch signiert, bevor das Werk in der Flasche verschwand. Bis zur großen Ausstellung in Bonn im November werden wir das Geschäftsmodell noch verfeinern.