Heute ist das Internet nicht mein Freund, ich finde alles schlecht und bin recht erschüttert, aber auch sauer, und nein, nicht auf Julian Reichelt, dass der unwiederbringlich verloren ist für die Menschheit, ist ja nun wirklich gar keine Überraschung.
Wie tragisch, ich möchte aber an den guten Grundsatz erinnern, dass wir nicht diskutieren, was wir gar nicht wissen, also diskutiere ich nichts und esse eine Tiefkühlpizza, das ist manchmal alles, was geht.
Es ist Berichtswoche, und die mündet in Karneval, meine Güte, auch so eine Zumutung am Rhein. Früher war ja noch alles schön, da reiste Familie N zum Zooch an, nicht zum großen, sondern zum kleinen Stadtteilzooch, und da sind wir dann sogar verkleidet hingefahren, es gibt lustige Bilder. Ich erinnere mich an zwei memorable Momente aus Onas sehr frühen Jahren. Einmal bekam er ein Putzutensil von einem Wagen zugeworfen, brachte es mir und sagte: „Die haben gesagt, das ist für Mama, und ich hab gesagt, meine Mama braucht das nicht“, ja, mein Beitrag für die Nachfolgegenerationen ist ein Junge, der denkt, Frauen könnten nicht putzen, weil sie ja immer am Schreibtisch sitzen. Und dann kam er ein Jahr mit angeekeltem Gesicht zu mir gelaufen und sagte: „Das Gummibärchen schmeckt nicht“, und dann spuckte er ein Kondom aus. Wie wir das damals dann erklärt haben, weiß ich nicht, ich denke, er war noch nicht so alt, dass wir mit ihm über Verhütung sprechen konnten, das Wunder der Geburt hat er ja beim kleinen Maulwurf gelernt, und auch da erinnere ich mich nicht mehr genau, ich weiß nur, dass ich der Meinung war, dass es sich zwar um eine kindgerechte, aber auch maximal realitätsferne Darstellung handelte.
Pizza ist fertig. Und jetzt, wo ich verstanden habe, dass morgen schon Abgabetermin für diesen Monat ist (ist auch alles fertig) und das Kind erst am Mittwoch wieder in die Schule gehen wird, frage ich mich, wie es sein kann, dass wir nicht in dieses phantastische Haus in Dänemark gefahren sind, da haben wir eine große Chance liegengelassen.