Wenn die Saison endlich um ist, mache ich drei Kreuze. Jeden Sonntag das gleiche Drama, kriegt man überhaupt sieben Spieler, dabei optimalerweise ein Torwart (wobei der Torwart quasi immer fit ist), zusammen, um dann in irgendeinen absurden Ort in NRW zu fahren und dort einfach durchzuhalten. Heute sollten wir um 12 Uhr nach irgendwo-bei-Aachen aufbrechen, um 11 Uhr waren jedoch nur noch sechs Spieler verfügbar. Eine ausgefallener Kandidat, der migränegeplagt ist, versprach, medikamentiert anzureisen, und Jonathan hat inzwischen in acht Wochen nur insgesamt drei mal trainiert, in drei verschiedenen Wochen. Kondition am Boden, über den Rest muss man nicht sprechen.
So reisten wir dann also an, mit fünf halbwegs fitten Spielern und zwei sehr unfitten, die Gegner wie immer mit 14 Leuten beim Warmmachen, unterstützt von erstaunlichen vier Trainiern, das fand ich auch beeindruckend. Wir haben insgesamt so viele Mannschaften, dass es schon vor jeder Saison ein großer Eiertanz ist, für jede Mannschaft einen zu finden, viel ist in dieser Welt nahezu absurd.
Aufgrund der wirklich schlechten Ausgangssituation waren alle Spieler schlecht gelaunt, was in dem Alter jetzt erst mal nicht unbedingt ernstzunehmen ist, aber für den hier wohnenden Teenager kann ich nach der langen Trainingspause sagen, dass er nach dem Warmlaufen schon fertig mit Sport war für den Tag. Der gegnerische Trainer verstand zwar die Situation gut und bot dem hiesigen Trainer an, alle seine Auszeiten zu nehmen, damit unsere Jungs einmal durchatmen können, aber so ist halt die Welt, wenn man dann plötzlich eine Chance sieht, zu gewinnen, sind Angebote Schall und Rauch, so konnte also niemand durchatmen.
Schnell war klar, dass sie spielerisch und physisch deutlich überlegen waren, also lag Düsseldorf in der ersten Halbzeit immer knapp vor, zog dann auf 4 Tore Abstand weg, und zur Halbzeit war eine gewisse Nervösität auf der Tribüne, da alle Sorgen hatten, dass gleich der Hungerast kommt und man dann wieder verliert, so war das nämlich letzte Woche, von 6 vor auf – 4 und verloren, und zu Beginn der zweiten Halbzeit hatten die Gegner sich offensichtlich überlegt, die sechs Schluffis jetzt sehr schnell final müde zu laufen, was ich dann gemein fand, in der Realität aber ja absolut jede:r so machen würde. Am Ende hat es aber doch sehr elegant gereicht, in der ganzen zweiten Halbzeit konnte ein Puffer von mindestens 5 Toren gehalten werden, und das gänzlich ohne zu laufen. Mit 31:22 fuhren wir zurück nach Hause, mit zwei schlafenden Teenagern im Fond. Man muss halt auch mal durchhalten.
Ganz viel schöne Zeit dort!
Vielen Dank!