05.02.2024

Jetzt brechen alle Dämme, jetzt machen wir Kultur. Und dabei habe ich doch gerade das Finale des Dschungelcamps geguckt, ich hätte gedacht, meine Kultur ist damit für dieses Jahr schon durch. Das Schauspielhaus zähle ich übrigens nicht als Kultur, sondern als Hobby.

Jedenfalls waren Frau N und ich ja im November in Wien, Sie erinnern sich, und dort hätte man natürlich ein ganzes Jahrzehnt an Kultur abdecken können. Und was haben wir gemacht? Mehlspeisen gegessen. Und Steirischen Pflaumenrum Cocktail in Loriots Lieblingsbar getrunken, wegen der sauberen Toiletten und der Sessel mit Armlehnen. Den Steirischen Pflaumenrum habe ich übrigens inzwischen in Deutschland nachgekauft, und alle anderen Zutaten, die in den Cocktail gehören, um dann festzustellen, dass der Schritt „Kürbiskernöl in den Rum und dann einfrieren, auftauen, filtern“ wirklich gar nicht übersprungen werden darf, wenn man einfach nur Kürbiskernöl in Rum kippt, ist das Erlebnis ein anderes. Schlechteres.

Als wir wieder im Zug nach Hause saßen, waren wir jedenfalls ein wenig traurig, ob all der verpassten Möglichkeiten, die wir in der Stadt haben liegenlassen, also buchten wir noch vor der deutschen Grenze die gleiche Wohnung und eine neue Zugfahrt, um all diese Möglichkeiten doch noch abzurufen. Dann passierte lange nichts, bis Mai ist ja noch Zeit.

Heute wurden beide Seiten irgendwie pushy, und jetzt ist schon wieder jede Sekunde gefühlt verplant, dieses Mal mit Hardcore Kultur. Bisher gibt es in drei Tagen: Zwei mal Wiener Staatsoper, Nozze di Figaro und Lohengrin. Da gehen wir natürlich nur hin, weil wir so gerne in der Cocktailbar nebenan saßen und so neidisch auf die Leute guckten, die um 22.30 Uhr in Roben an ihre reservierten Tischen gingen. (Sidenote: Wir müssen für die Opernabende noch Tische in der Bar reservieren!) Und dann machen wir Samstag Pferd, im November waren wir ja beim Morgentraining in der Spanischen Hofreitschule, und da etwa von 1982 bis 2005 mein größter Traum war, mal irgendwas in der Spanischen Hofreitschule zu machen (ich bin drüber weg), wollte ich gerne auch mal eine echte Aufführung gucken, das machen wir also auch noch. Da die Karten nicht günstig sind und Frau N sich mehr für Knaben als für Pferde interessiert, hat sie im Gegenzug noch ein Muttertagskonzert bei den Wiener Sängerknaben rausgepresst. Jetzt, wo alles gebucht und bezahlt ist, kann ich sagen: Da hat sie wohl nicht aufgepasst, es gibt auch Jazz, ich freu mich so.

Das wird schön!

4 Gedanken zu „05.02.2024“

  1. Ich habe es durchaus gesehen. Ich bin ein abenteuerlustiger Mensch – und sehe uns nach einer Nacht in der Bristol Bar wirklich nicht um 9:15 Uhr in der Sonntagsmesse. Alternativen gab es keine.

    • Du kannst sonst in dem Jazz-Teil ein kleines Schläfchen machen, dann hast du mir gegenüber einen riesigen Vorteil, und das ist doch toll.

  2. Hihiii, genau das Programm hatten wir vor Jahren auch.
    Pferde, ein Mal Oper, ein Mal Operette, Burgtheater( zugegeben, da habe ich die anderen dazu gezwungen), Sängerknaben und Jazzkeller.
    Ich muss nicht mehr hin jetzt.
    Obwohl: die Schokobombe im Café Deml hatte ich gerne nochmals.

  3. Doch @Croco, klar muss man da wieder hin. Früher war ich zweimal im Jahr (mindestens) in Wien, jetzt nur noch einmal und die Staatsoper steht immer auf dem Programm, gerne jeden Abend, ob Oper oder Ballett oder Operette, hach…. Schon wenn ich das Gebäude betrete, geht mir das Herz auf. Die Pferde waren… okay… aber das kann auch daran liegen, dass Pferde mir an sich nicht so viel sagen. Und die Museen, nicht zu vergessen die Wiener Philharmoniker im Musikverein und… ich liebe Wien. Unter anderem auch deshalb, weil dort eine meiner besten Freundinnen wohnt, die sich immer über das Programm, das ich absolviere, wundert. Aber klar, wer seit Generationen ein Abo für die Staatsoper in der Familie hat, findet das halt „normal“. Übrigens sind auch die anderen Theater in Wien zu empfehlen, z.B. das Theater in der Josefstadt.

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