Mir ist ein wenig schlecht, wir haben unserer Familientradition „Zeugnisessen“ gefrönt, und da das Kind ja sehr auf seine Mutter kommt, wollte es Japanisch essen, was ja sehr gesund ist, das musste dann anschließend noch mit einem großen Eis ausgeglichen werden, ich schaffte von drei Kugeln nur eine, das Kind schaffte von drei Kugeln fünf, und jetzt ist mir schlecht und ihm nicht. So ist das manchmal.
Im Hintergrund der Eishände sehen Sie übrigens die Schanzenstraße in Oberkassel, dort wohnt der neuerdings stark aus dem rechten Rand in den Fokus gerückte Düsseldorfer Zahnarzt, Sie wissen, wen ich meine. Darüber bin ich übrigens auch sehr angefressen. Ich habe einen Teil meines Lebensmittelpunktes in Oberkassel, ich habe da immer noch ein Büro, das bisher eine Oase der heilen Welt war. Oberkassel ist der Stadtteil, in dem alle Menschen reich und schön sind, alle Häuser sind toll, alle Restaurants sind toll, das Eis ist toll, man kann super tagsüber dort sein, es gibt überall irgendwelche Craftgetränke, aber das ist nicht die echte Welt, das ist auch nicht das echte Düsseldorf, das ist ein Ausschnitt der Stadt, den ich lange Zeit mit viel Freude täglich besucht habe (der Hund fand es auch super natürlich: Vor dem Wohnhaus den Wald, vor dem Arbeitshaus den Rhein, ich erinnere mich mit mittlerer Begeisterung an den Tag, als wir Kunden in den heiligen Hallen empfingen und die Kollegin kurz mit Fiene ein Ründchen rausgehen wollte, was damit endete, dass sie 5 Minuten vor Eintreffen der Kunden wieder im Büro stand, mit einem kletschnassen und wahnsinnig nach totem Fisch stinkenden Hund, der dann von irgendjemandem nach Hause gebracht werden musste, in Oberkassel stinkt ja nichts, wie wir aber jetzt wissen, war das natürlich auch nur Schein.)
Egal, wo war ich? Ach ja. Der Zahnarzt und das Wissen darum, dass dort so eine „Düsseldorfer Runde“ gegründet wurde, das vermiest mir den Ort, ich erwischte mich dabei, mich mehrmals auf ältere Männer zu konzentrieren in dem Ansinnen, zu gucken, ob er das ist und mich zu fragen, wie ich wohl reagiere. Das geht auch alles wieder vorbei, ich arbeite eh meist von zuhause und Eis mag ich gar nicht gern, so gesehen egal. Aber schlug mir schon etwas auf den Magen.
Whow, Sie haben es geschafft, einen Text zu schreiben, ohne Ihren Doktortitel zu erwähnen. Dafür beeindruckt die Erwähnung „Büro Oberkassel am Rhein“ die eingeweihten Kenner der Immobilienpreise dort sicher in Ihrem Sinne.
Oh Moment, ich korrigiere, so wie in jedem Text: Für Sie Frau Dr.
Küsschen.
Sind Sie nicht sogar Frau Dr. habil.?
Ah, das habe ich leider auch nicht geregelt. Tatsächlich habe ich habilitationsäquivalente Leistungen anerkannt, durfte mich also direkt auf Professuren bewerben, habe da aber ´ keinen Titel. Wobei ich inzwischen den Prof. tragen darf, aber das interessiert in der Welt außerhalb ja auch nicht weiter 😉
passivaggressiv at its best. neidargument wann?
Ich? Nein, ich bin ja lieber aktivaggressiv.
natürlich. frau dr. selbstwahrnehmung
Oh, der war super, Sie haben gewonnen, Chapeau.
Ich bin neidisch, du hast den Doktor UND du hast die lustigen Kommentare. Ich hab nix, ich mache jetzt einfach bei dir mit.
Herr/Frau 2cents, was ist los mit Ihnen? Warum lesen Sie Zeugs, das Ihnen nicht gefällt? Nix zu tun? Fiese Möpp? Sendungsbewusstsein? Was ist es?