30.10.2022 – Exkurs Waschmaschine

Ich hab schon die Schuhe an, da ich wieder in die Turnhalle fahre, heute ist Heimspieltag, aber das eigene Kind war ja gestern dran, also ist das emotional ganz unanstrengend und quasi Freizeit. Ich wollte aber noch schnell teilen, warum ich wegen Putin gerade eine Waschmaschine kaufen musste. Das kam so:

Die alte war zu laut. So einfach ist das. Als Herr H und ich vor 14 Jahren zusammenzogen, brachte er eine Privileg mit in den Haushalt, die wir gemeinsam mal im Rahmen einer Küchenübernahme bekommen hatten. An dieser Waschmaschine war alles gut, wirklich alles, sie konnte jedes einzelne Programm in kurz, mittel und lang ausführen, das war für mein Waschverhalten absolut passgenau. Und dann sind wir umgezogen, Herr H fand die Transportschrauben nicht, und dann waren die Lager ausgeschlagen und sie musste weg. Es kam also eine Bauknecht in den Haushalt, samt Trockner, da wir inzwischen zu dritt waren und alles umständlich anlief. Die Maschine war wider Erwarten sehr wenig passgenau, die Aussage, Bauknecht wisse, was Frauen wollen, traf bei mir nicht zu, und nach drei Jahren verkauften wir die an eine Studentin und kauften eine gebrauchte Miele, die zu dem Zeitpunkt 5 Jahre alt war und generalüberholt. Ich bin in einem Haushalt mit Miele-Elektrogeräten aufgewachsen, und wenn meine Mutter nicht neulich eine schmalere hätte kaufen müssen, würde vermutlich die alte Waschmaschine von 1985 noch immer laufen. Ich spule vor: Unsere gebrauchte Miele war mittel-passgenau, sie verfügt nämlich nicht über eine Zeitvorwahl, das hatte ich für nicht wichtig erachtet, wurde aber eines Besseren belehrt. Naja, und dann zogen wir um, was soll ich sagen, seitdem sind die Lager nicht mehr in Ordnung. Neuerdings verliert sie Wasser, und sie ist so unglaublich laut, dass sie nicht laufen kann, wenn im Nebenraum gearbeitet werden kann, es ist allerdings sozial nicht angemessen, abends spät zu waschen, wenn die Maschine tagsüber zu laut ist, also zeichnete sich mit dem neuen Arbeitszimmer ein Logistikproblem ab.

Zudem ist ja Krieg und Energiekrise, und in dem Zuge habe ich unser Waschverhalten noch einmal neu überdenken müssen. Im Sommer haben wir grundsätzlich kein Problem, da trocknen wir die Wäsche im unisolierten Wintergarten, oder wie wir ihn dann nennen: im Solartrockner. Im Winter ist dieser Multi-Purpose-Raum übrigens der Kühlschrank für Obst und Gemüse. Dieser Klimawandel wird dazu führen, dass ich irgendwann einen Obst-und Gemüsekühlschrank kaufen werde, weil 25 Grad im Wintergarten den gelagerten Kürbissen Ende Oktober nicht gut tut. Zurück zur Wäsche: Im Winter trockneten wir bis dato im Wohnzimmer, da passen vier Wäscheständer rein, ohne dass sie stören. Unser momentanes Logistikproblem ist jedoch, dass wir das Wohnzimmer nicht heizen, und dann wird die Wäsche nicht gut trocken, und dann fängt sie an zu muffen, und ich hasse nichts mehr als Muffwäsche. Wir beheizen derzeit (also heute nicht, heute ist ja Sommer) das Bad morgens zum Duschen, und ansonsten das Arbeitszimmer und das Gartenhaus. Also muss Ona seine Wäscheständer im Gartenhaus unterbringen, im Arbeitszimmer kann ich pro Tag einen Ständer vor der Heizung trocknen. Dafür müsste ich vorzugsweise morgens waschen, da ich aber morgens arbeite und weder telefonieren kann noch denken, während die Waschmaschine läuft, war das jetzt die letzten zwei Wochen alles schwierig. Also habe ich nach 15 Jahren Betriebszeit die Waschmaschine in Rente geschickt, Donnerstag kommt die neue, die alte wird mitgenommen, und dann kann jetzt auch Energie knapp sein, ich habe eine neue Waschmaschine und kann tagsüber einen Raum beheizen, mich betrifft das hoffentlich erst wieder, wenn alles noch viel kritischer wird.

12 Gedanken zu „30.10.2022 – Exkurs Waschmaschine“

  1. Bitte geben Sie mir Erleuchtung für welches Gerät Sie sich entschieden haben. Meine Maschine springt immer zwischen 800 und 1200 Umdrehungen hin und her, der Waschgang beginnt dann manchmal von neuem und sehr feuchte Wäsche braucht man mit minimaler Heizungskraft auch gar nicht aufzuhängen.
    Aber das Angebot überfordert mich. Ich war sogar so weit um mich im Fachhandel beraten zu lassen, aber die Mitarbeiter:innen wussten noch weniger als ich, das war nicht beglückend.

  2. Wir haben uns aus sehr ähnlichen Gründen gerade für die Miele WWH860 WPS entschieden. Ich muss endlich mal die Bestellung wirklich aufgeben…

    Was ist mit dem Garten zum Wäschetrocknern? Wir trocknen alles Sommer und Winter auf dem Balkon (allerdings überdacht, aber es regnet ja eh kaum noch)

  3. Vielleicht ein perfider Trick: verschiedene Kunden durchlaufen unterschiedliche Entscheidungsbaeume und landen scheinbar bei verschiedenen Modellen. In Wirklichkeit kaufen alle dasselbe?

    • Ihre kostet 100 Euro mehr als meine. Das ist die Kohorte „komm, die vergleichen eh nicht!“ 😉

      • jetzt hatte ich endlich mal zeit für einen gründlichen vergleich der datenblätter: „meine“ hat „single wash“, „power wash“, „waterproof“ und verbraucht ein klein wenig weniger energie und wasser, und, sie zeigt den energie-und wasserverbrauch an. ich glaube das power wash und die energieanzeige fand ich damals chic, als ich mich durch die funktionen durchklickte. muss jetzt endlich mal in den laden und das teil bestellen…

  4. Hier steht im Keller ein Miele Toplader, Name weiß ich gerade nicht. Der tut seit bestimmt 25 Jahren seinen Dienst, hat aber leider keine Zeitvorwahl, ansonsten ist er super. Ich drücke die Daumen, dass Sie ihre letzte Waschmaschine gekauft haben.

    • Ja, die alten sind wirklich unkaputtbar. So Pessimisten sagen jetzt an dieser Stelle „Die Qualität wird ja heute nicht mehr hergestellt“, aber ich bin ja ganz tief innen drin Optimistin und denke, dass ich jetzt vielleicht 30 Jahre mit der neuen Maschine wasche, und dann gehe ich in die Schattige Pinie, da wäscht dann jemand für mich 😉

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