So. Osterruhe um. Im Prinzip habe ich zwei Wochen nahezu nichts gemacht außer Freunde getroffen und für kranke Menschen gekocht. Es ist derzeit so, Zeiten, dass das gesamte Haus Corona hat, nur die Menschen im Erdgeschoss halten sich nach wie vor tapfer. Wenn allerdings alle in Isolation leben, dann kann man gut beitragen, dass es alles doch nicht so schlimm ist, indem man Gemüsebolo kocht, und in der Kombination mit einer weiteren anderweitig maladen Freundin, die bekocht wurde, sah ich mich zwischenzeitlich bereits in der Metro Großküchengeschirr kaufen. Für Frau N habe ich auch gekocht, obwohl sie nicht krank, sondern nur angestrengt war, schlechten Spargel, für guten Spargel war es wohl noch etwas zu früh.
Frau N und ich haben eine neue Eventreihe ins Leben gerufen, die den nicht sonderlich distinktiven Namen „Wir machen ein Event“ trägt. Es ist exakt so spannend, wie es klingt: Zwei Frauen sitzen vor einem Laptop und erzählen sich ihr Leben nach. Beim letzten Event diskutierten wir die Frage, wie sehr diese ganzen Kriegsstrategien in Filterblasen nerven und kamen zu dem Entschluss: Sehr. In der allgemeinen Anstrengung, die Twitter derzeit bedeutet, ist es so, dass ich selbst zu dem großen Thema dieser Tage, Elon Musk, schon wieder keine Meinung habe. Vielleicht ist es das Kochen und ein Todesfall, der Teile der Familie, insbesondere AKK, sehr auf Trab hält, aber meine Güte, soll er das doch kaufen, wenn es jetzt doof wird, mach ich das halt nicht mehr. Der Fokus liegt in mir und um mich herum gerade auf dem echten Leben und den Menschen, die dort stattfinden, und ich bin wütend auf die gestohlenen Coronajahre, denn als wir am Wochenende unsere Freunde mit Fienes Tante Amy (naja, am Rhein würde man Nenntante sagen, ich finde das aber ein doofes Wort), die bei Fienes Geburt 7 war und ein sehr sportlicher Labradoodle, der Fiene drei Jahre lang einmal im Monat und in diversen Hundeurlauben beibrachte, dass man außer Ball und Schwimmen nichts auf der Welt braucht) erstmals seit Beginn der Pandemie wieder zu unserer monatlichen Hunderunde mit anschließendem 3-Gänge-Menü trafen, stellte sich traurig heraus, dass Amy zwar noch genau so nett und fröhlich ist, intrapandemisch allerdings so abgebaut hat, dass sie nicht mehr hinterm Ball herlaufen möchte und auch nur noch baden, nicht mehr schwimmen. Das finde ich ein wenig betrüblich, wir haben mindestens 24 Spaziergänge und Wochenendurlaube durch die Scheißpandemie verpasst, und jetzt ist sie eine Oma. Ähnlich wie meine Mutter ist sie übrigens auch jetzt an dem Punkt angekommen, wo sie nur noch hört, wenn sie gerade Lust darauf hat. Neulich fragte ich meine Mutter am Telefon, ob sie zum Kaffee rüberkommen wolle, und sie antwortete: „Ich gucke gerade im Schlafanzug Curling, das finde ich schöner.“ Da muss die Reise hingehen.