08.12.2022

Twitter ist natürlich für etwas gut, zum Beispiel, wenn man gucken möchte, wann die letzte Migräne war. November 2021. Ich dachte ja immer, ich habe nur einmal im Jahr Migräne, aber Twitter sagt, dass ich in 2021 dreimal Migräne hatte. So kann es gehen, ich bin malader, als es sich anfühlt. Das ist ja eigentlich richtigrum.

Heute also ein Novum: Ich habe sie besiegt. Und das nicht an Tag 4, sondern in Stunde 1. Eigentlich ist hier ja thematisch noch Grippe, Herr H liegt im Bett, Ona liegt im Bett, ich wachte heute morgen vom Wecker auf, da ich drei Termine hintereinander hatte, die allesamt geistige Hochform erforderten, und nein, der Wecker schellte nicht um 6 Uhr, sondern um 8.30 Uhr. Dennoch kam ich nicht hoch, nichts fühlte sich so an, als sollte ich jetzt aufstehen. Ich stand dennoch auf, trank einen Espresso mit Zucker, sonst trinke ich nie Zucker, und ging in den ersten Termin. Der lief gut, dann kam der zweite, und dann kam die Aura, erst ein blinder Fleck, dann ein paar, dann viele. Lesen unmöglich, Gesichter Erkennen unmöglich. Üblicherweise habe ich dann etwa eine Stunde Zeit, bevor das Kotzen beginnt, 30 Minuten Aura, dann ist die wieder weg, dann kommt der Schmerz, erst leicht, dann stärker, dann noch stärker, dann so stark, dass ich beginne, mich zu übergeben. Dann ist der Teil irgendwann auch fertig, und dann gehe ich in ein dunkles Zimmer ohne Geräusche, und da liege ich dann zwischen zwei und vier Tagen, und dann geht es wieder weg.

Wenn man gerade schon eine Woche im Bett gelegen hat, weil man so eine Kackseuche im Haus hat, dann ist das nicht, was selbständig arbeitende Menschen sich wünschen, also nicht, dass abhängig Beschäftigte sich das wünschen, aber ich habe keine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall. Also entschuldigte ich mich kurz, ging ins Wohnzimmer, weckte Herrn H, bat ihn, in der Schublade nach den Triptanen, die ich nach dem letzten Mal besorgt hatte, zu suchen, inklusive Recherche, an welcher Stelle ich die nehmen soll, dann ging ich zurück in den Termin und gab vor, die Leute auf den Bildern zu erkennen, dann kam die Pause zwischen Termin 2 und 3, ich nahm das Triptan, absolvierte Termin 3 und ging dann ins Bett, mit Licht aus. Und wirklich sehr milden Kopfschmerzen. Dann schlief ich zwei Stunden, dann waren die Kopfschmerzen noch viel milder, dann bestellte ich Essen für alle Kranken, ging duschen, aß, und jetzt gehe ich schlafen und gucke mal, ob vielleicht morgen mal ein Tag ist, an dem ich arbeiten kann.

Jedenfalls bin ich absolut begeistert, offensichtlich falle ich in die Kohorte derer, die auf die freiverkäuflichen Triptane gut ansprechen. Und das ist ganz hervorragend. Ich habe das – gefühlt – ja nur selten, aber irgendwie passt Migräne nicht gut in meinen Lebensentwurf, und wenn die Pharmaindustrie etwas anbietet, das mich davor bewahrt, drei Tage leidend WEGEN NICHTS in einem dunklen Raum zu liegen, dann bin ich da ja sofort bei. Hurra!

3 Gedanken zu „08.12.2022“

  1. … ich freue mich mit!!! Hier asymptomatische Migräne und heftigste Reaktion auf kleinste Medikamentengabe. Schönen Adventsabend, Sandra 🎄

  2. Freut mich, dass sie gut gewirkt haben! Und ja, so früh wie möglich nehmen ist wichtig. Je eher, desto besser. Bei den verschreibungspflichtigen gibt es übrigens auch alle möglichen Verabreichungsformen, die das mit der Überkeit und dem Übergeben umgehen können (Injektion, Nasenspray).

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