08.03.23

Um 16 Uhr mache ich Feierabend, bis dahin muss ich noch 8 Minuten überbrücken, also blogge ich. Über Arbeit kann ich ja nie schreiben, das wäre auch anstrengend, meine eigene Familie weiß nicht, was ich beruflich mache, aber wir leben davon, das muss als Information reichen. Also schreibe ich weiter über Renovieren. Wenn ich in 8 Minuten aufstehe, ziehe ich mich um, wieder rein ich die Streichsachen, und mache hoffentlich die Küche fertig. Dort hatte sich gestern nach einem sehr erfreulichen ersten Aufschlag mit Mizzle vorgestern ein sehr unerbaulicher zweiter Aufschlag mit so einer hochgradig abwaschbaren Variante von Card Room Green ereignet. Ich finde ja Fliesen hässlich und beschloss daher 2015, hinter der Spüle einfach so eine Art Elefantenhaut in Kontrastfarbe zu streichen und dann zu beten. Beim Streichen 2015 kam mir an einer Stelle ein Haufen Feinputz entgegen, der sich gelöst hatte, und da am nächsten Tag irgendwie eingezogen werden musste, strich ich drüber und pinnte dann zwei Postkarten drauf. Eine mit drei sehr lustigen Frauen in exakt den 60er Jahre Outfits, die ich von zig Fotos meiner Mutter kannte (sogar mit den gleichen Perücken, damals trug man das so, sagt die Frau Mama), vorm Eifelturm, darunter handschriftlich „Wir drei in Paris“, das fand ich lustig. Und eine Postkarte in Wandfarbe mit einem Transistorradio und dem Text: „Was fehlt in der Realität ist die Hintergrundmusik“. I agree. Die hingen dort nun also seit 2015, und sie hätten da vielleicht auch noch länger hängen können, allerdings gibt es jetzt gerade ja keinen Grund, das Loch nicht neu zu verputzen, also wurde es jetzt neu verputzt und kann heute gestrichen werden, ebenso wie der ganze Rest in Card Room Green. Die 4. Schicht. Die Farbe hält nicht auf dem alten Anstrich, und jetzt können Sie alle unten kommentieren, wie ich das richtig hätte machen können, ich habe es vermutlich falsch gemacht, am Ende wird das Ergebnis das gleiche sein. Ich strich gestern drei Lagen, heute streiche ich die vierte, und dann wird es wohl mal langsam gut sein. Rundum das Hundebett habe ich auch die abwaschbare Variante gestrichen, aus Gründen der Hygiene, der Hund badet ja gerne im Schlamm, und dann bekam ich kurz etwas Angst. Die Farbe ist wirklich dunkel. Aber ich verwerfe den Plan nicht, der ganze Raum wird Card Room Green, inklusive Decke, minus Stuck, der bleibt weiß. Also erklärte ich gestern abend beim Essen mantraartig, was ich selber mir die ganze Zeit sage. „Man kann so einen hohen, riesigen Raum nicht optisch klein machen“ und „Es wird alles sehr gemütlich werden, wie so ein viktorianisches Kartenspiel-Zimmer“, und wenn ich es mir noch dreimal sage, habe ich es selbst geglaubt.

Leider musste ich dann abends beim Einschlafen lange über Beleuchtung nachdenken. Wir haben im Wohnzimmer fünf Wandlampen und zwei Deckenlampen. Für die Wandlampen waren wir beim Einzug schockverliebt in ein Produkt, welches wir dann aus Vernunftsgründen verworfen hatten, stattdessen kauften wir fünf Kugeln bei Ikea und finden sie eigentlich sehr hübsch. Die anderen Lampen tun aber mehr für die Wand an sich, ich werde das am Ende fotografisch festhalten, und das würde Herrn H für immer mit den dunklen Wänden versöhnen, also stand ich wieder auf, suchte das beste Angebot für die Lampen, und kaufte sie für den doppelten Preis von 2015. Die beiden Wandlampen, um die herum ich so elegant das Regal geplant habe, werden allerdings bleiben, das sind ja Augen, und man kann ja nicht einfach Augen austauschen.

4 Gedanken zu „08.03.23“

  1. Ach herrje, wie binde ich denn hier ein Foto ein? Frag ich morgen meinen Webdesigner, den besuche ich nämlich \o/ Also: Das Augenbild ist gemacht, und Vorfreude ist die schönste Freude!

  2. Ach herrje, und jetzt sehe ich die ganzen Tippfehler, Eiffelturm mit einem f, ich statt in, aber am Handy korrigieren sucks. Wir werden alle damit leben müssen.

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