Und da ist es schon wieder vorbei. Jetzt noch schnell 12 Stunden reisen und schon ist man wieder zuhause. 8 Uhr mussten wir schon los zum Bahnhof, dann Zug nach Pisa, jetzt Zug nach Genua, dann umsteigen in einen anderen Zug, dann umsteigen in einen Bus, dann nach Frankfurt fliegen, und dann mit dem ICE nach Hause, wobei das letzte Bein dieser Reise lustigerweise von allen das allerteuerste ist, und das noch vor der angekündigten Preiserhöhung. Auf meiner Jeans ist leider ein Schokofleck von dem Eis, das wir gestern Abend doch noch zum Abschluss gegessen hatten, aber das ist jetzt nicht abänderlich. Ich musste im ersten Zug schon den Pulli umdrehen, in der Hektik des Aufbruchs habe ich zum ersten Mal seit 1982 ein Kleidungsstück falsch herum angezogen. Der Fehler ist korrigiert, mehr kann ich nicht mehr tun.
Gestern Abend haben wir übrigens kulinarisch noch alles mitgenommen. Mittags waren wir erstmals schlau und aßen eine Kleinigkeit, meine Wahl fiel auf eine vermeintliche Käseplatte und einen Obstsalat, die Käseplatte war allerdings eine Wurstplatte, durch die ich mich tapfer kämpfte (fast), und eigentlich wollte ich danach nie mehr essen, wir gingen allerdings am Abend doch noch in eine sehr hübsche Osteria, und dort aß ich einen gegrillten Oktopus, den ersten meines Lebens. Er war sehr gut. Anschließend setzten wir um, was wir seit Tag 1 bereits vor hatten, und aßen ein Eis. Ich esse ja üblicherweise kein Eis, aber auch das war sehr gut. Anschließend liefen wir (Ich besudelt) ins Hotel zurück, und im Aufzug fiel Frau K ein, dass wir eigentlich noch ein Glas Wein hätten trinken wollen, und da auf der Dachterasse gelacht wurde, gingen wir gucken, landeten in einer geschlossenen Gesellschaft, durften aber abseits dennoch sitzen, bestellten Prosecco, der in Martinigläsern serviert wurde, da die Gesellschaft so hart feierte, dass die Sektflöten aus waren, dann sprachen wir über Dinge und rätselten ein wenig, was da wohl gefeiert würde, dann brach die Gesellschaft auf, wir unterhielten uns nett mit dem Barkeeper, der räumte den verwüsteten Tisch der Gesellschaft ab und fand eine halbe 1,5 Liter Flasche Champagner (the Good Stuff!), holte und frischgespülte Gläser und wir stießen noch einmal an. Der edle Spender konnte es sich auch leisten: Gefeiert wurde das 100. Erstligaspiel eines Fußballers, das am Morgen absolviert worden war und am Abend wie in der Formel 1 mit Magnumflaschen auf der Dachterasse begossen wurde. Fußball ist doch für was gut. Am Ende kam noch ein älteres amerikanisches Goth-Pärchen, das kurz die Aussicht genießen wollte, und da die interessant wirkten, wies ich sie darauf hin, dass ich einen Liter Champagner hätte, sie bräuchten nur ein Glas. Die Frau war vollkommen begeistert, der Mann war sehr schüchtern, niemand traute sich, den Kellner zu fragen, ich sah das nicht als zu meinem Aufgabenbereich gehörend, dann dachte sie kurz darüber nach, einfach ein benutztes Glas zu nehmen, das fand er schlecht, dann aß sie übriggebliebene Chips auf und dann gingen wir alle ins Bett. So war das.