Ich habe Freude daran gefunden, familieninterne Dialoge über Essenslogistik zu verbloggen. Vielleicht ist das ein Teil meines Lebens, der präpandemisch im Argen lag, bevor mein allerkleinstes Problem auf der ganzen Welt damit zu tun hatte, dass Menschen mir Dinge wegessen.
Heute morgen also. Ich sitze in der Küche und arbeite, der Mann kommt sich einen Kaffee holen.
Herr H.: „Guten Morgen.“
Frau H.: „Guten Morgen. Möchtest Du ein Ei? Ich habe Eier gekocht.“
Herr H.: „Ja gerne.“
Frau H.: „Whaaaat? Du wolltest noch nie ein Ei. Ich habe gar kein Ei für dich.“
Herr H.: „Aber du hast mich doch gefragt!“
Frau H.: „Ja, aber doch nicht, weil ich dir ein Ei anbieten wollte, sondern weil ich nett sein wollte. Du hast 15 Jahre nein gesagt. Wie konnte ich wissen, dass du heute ein Ei möchtest?“
Herr H.: „Kriege ich jetzt ein Ei?“
Frau H.: „Dann hat der Hund keins.“
Herr H.: „Du hast jetzt nicht ernsthaft gesagt, ich dürfte kein Ei essen, obwohl du mir aktiv eins angeboten hast, weil dann der Hund kein Ei hat?“
Frau H.: „Äääähm, doch?“
Herr H.: „Ich esse jetzt ein Ei.“
(Schlägt das Ei wütend auf und pellt es.)
Herr H.: „Das ist ja gar nicht hart!“
Frau H.: „Harte Eier gibt es zu Ostern. Der Hund und ich essen Sechseinhalbminuteneier.“
Herr H.: „Nein, die mag ich nicht. Pah. Das kann der Hund essen.“
(Wirft das Ei in den Futternapf. Der Hund, der schon auf seinem Futterwarteplatz sitzt, wird sehr angespannt.)
Frau H.: „Fiene, frei.“