Herzscheißer im Urlaub 5 – Snorkeln

Mein Plan war ja, mit Ona wieder ein Unterwassererlebnis zu haben, und da wir ja sowohl Schnorcheln als auch Tauchen gut finden, habe ich das Erlebnis zweistufig gestaltet, heute Schnorcheln, morgen Tauchen. Nun sind hier ja sehr wenige Menschen, aber die, die hier sind, scheinen alle beruflich nicht sehr gestresst zu sein, permanent steht man irgendwo und verfolgt, dass andere Leute sich nicht miteinander verabreden können, weil ständig irgendwelche Kurse und Verpflichtungen sind. Mein Ziel ist es ja, so erfolgreich wie irgend möglich zu entspannen, also könnte mir das eigentlich gar nicht passieren. Dennoch mussten wir heute morgen um 7.30 Uhr aufstehen, um noch zu frühstücken und dann pünktlich um 8.50 Uhr an der Tauchschule zu landen. Ich hatte eigentlich gedacht, dass es irgendein Boot gibt, mit dem wir irgendwo hinfahren, leider fuhren wir aber mit einem Minivan ohne zweiten Gang zu einer 30 Kilometer entfernten Bucht. Das war an sich schön wegen unanstrengend. Tauchen und Schnorcheln sollen ja die Sportarten sein, die die meisten Kalorien verbrauchen (wobei ich beobachte, dass viele Menschen das von der Sportart ihrer Wahl sagen, und mir geht es ja weniger um den Sport als um das Erlebnis), meine Beobachtung ist jedoch, dass für mich der anstrengendste Teil ja das An- und Ausziehen dieses fürchterlichen Anzugs ist. Alles an dem Anzug ist sehr schlecht, aber als wir da vorhin so 90 Minuten vor uns hin schnorchelten, im frischen Wasser auf dem frischen Fuerteventura, da war mir das alles sehr recht. Es ist ja zum Glück nicht so, als müsste ich mich jeden Tag so anstrengend anziehen, üblicherweise gibt es ja nur Hose und T-Shirt, nicht eine 7mm Neopren-Leberwurst. Würde ich das mit dem Tauchen ganz ernst nehmen, würde ich wahrscheinlich irgendwann so einen eigenen Anzug haben wollen, wir alle wissen aber natürlich, dass das Quatsch ist.

Wir haben viel gesehen, Seestern, Seegurke, Sepia, Octopus und viele, viele Fische, meist klein und attraktiv, viele bunt. Irgendwann schwamm die Gruppe, mit der wir gekommen waren, unter uns durch, das war lustig, da ich ja auch keine Distanzen schätzen kann, hätte ich gedacht, dass sie sehr nah unter uns waren, sie hatten uns aber zumindest nicht bemerkt. Gegen Ende war uns kalt, wir mussten uns ganz anstrengend wieder aus den Anzügen schälen, dann saßen wir mit den nassen Hintern wieder in dem Bus, und morgen gucken wir uns an, wie das Ganze weiter unten aussieht. Jetzt habe ich absurd viel gegessen und einen Virgin Mojito getrunken, Ona liegt im Bett, Frau Klugscheißer auf einer Liege, ich suche mir jetzt auch eine Liege, sind ja alle frei, gibt ja keine Gäste, und dann mache ich ein Mittagsschläfchen.

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