So, hätten wir das auch vermutlich wieder geschafft. Der Rücken wird zunehmend unempfindlicher, ich trage aber auch eh nur noch überall Kleidung, alles andere wäre bei den Temperaturen ja auch Quatsch. Der Fuß ist relativ unbenutzt, da ich den Großteil des Tages liegend verbracht habe, und der Blase geht es den Umständen entsprechend gut.
Ich kenne meinen Körper ja sehr gut, also naja, gut, jedenfalls habe ich schon vor dem 18. Geburtstag sehr viel Zeit beim Urologen verbracht, da ich sehr anfällig für Blasenentzündungen aller Art, auch der wirklich sehr beeindruckenden, war. Nicht schön, übrigens, immer im Wartezimmer mit ganz vielen alten Männern, wenn man selbst 17 und kein alter Mann ist. Ich habe daran keine schönen Erinnerungen. Der Grund wurde gefunden, ein anatomischer, die Abhilfe erschien mir unangemessen unschön, und ein paar Jahre später wurde dann plötzlich herausgefunden, dass es zwischen Bärentraubenblättern (half mir nie) und Antibiotikum (half, ist aber auf Dauer natürlich Mist) einen neuen Hoffnungsstreif gab, nämlich Enzyme in Cranberries. Nun kenne ich auch Frauen, bei denen das nicht funktioniert, ich habe jedoch einen blütenreinen Track Record. Erste Anzeichen von Blasenproblem, ein Liter Cranberrysaft, alles schnell wieder gut. Funktioniert auch prophylaktisch in meinem Fall, ich muss nur wissen, dass ein Risiko besteht. Wie ich eben sah, hat das IQWIG im März 2022, also etwa 20 Jahre nach meiner Entdeckung, konstatiert, dass Cranberry Produkte zu helfen scheinen. Wie gesagt: Mag bei vielen Frauen nicht so ein, bei mir ist das ausnahmslos der Fall, und das hat mein Leben um einiges leichter gemacht.
Nun bin ich ja gänzlich ohne Cranberries in Urlaub gefahren, ich habe aber auch sehr lange keine Blasenentzündung mehr durch Unterkühlung gehabt. Aber dank sehr eindringlichen Einsatzes von Frau Klugscheißer (Can I talk to your manager?) wurde mir heute morgen, und ich muss sagen, das fand ich wirklich fantastisch, zwei Liter Cranberrysaft in einem Supermarkt gekauft, nachdem der Einkaufschef gestern abend noch nicht sagen konnte, ob es sowas auf der Insel überhaupt gibt, und ans Bett geliefert. 4 Stunden später konnte ich aus dem Bett aufstehen, 10 Stunden später bin ich vor Hunger gestorben, dann kam so eine 20er-Jahre-Show, die fast gut war (und es gab auch nichts anderes zu tun), und jetzt sitze ich hier und blogge. Meine Jeans habe ich übrigens nach 4 Tagen mit im Schnitt 20 Gängen ans Buffet pro Tag nur noch mit einer sehr anstrengenden Bewegung zu gekriegt. Wenn Sie uns am Rückreisetag freudig in Empfang nehmen wollen: Ich bin die mit der gerissenen Jeans.
Ah, ich möchte übrigens noch eben sagen, dass allein aus meiner Twitterbubble heute drei weitere Frauen mit einer Blasenentzündung aufgewacht sind. Es ist mitnichten so, dass nur immer mir alles passiert, wie ich schon seit 13 Jahren sage: Das passiert alles wirklich allen, ich mache mir lediglich die Mühe, das aufzuschreiben.