Ich kürze es ab. Das war nicht das Erlebnis, auf das ich mich in einer sehr ausführlichen Aktion emotional vorbereitet hatte. Gestern strandeten Tausende am Flughafen Düsseldorf, die Anreise von Frau Klugscheißer erschien bis 23 Uhr komplett unwahrscheinlich (ich denke gerne in Wahrscheinlichkeiten, um 22.30 Uhr, als der vierte und somit vorletzte Flug von München nach Düsseldorf, auf den sie sich gebucht hatte, annulliert wurde, sagte ich den Satz „Ich denke, die Wahrscheinlichkeit, dass sie heute noch kommt, liegt bei unter 5 Prozent), dann geschah ein Wunder, sie flog mit der letzten Maschine, von der ich ja erwartet hätte, dass die Menschen, die in den vier Maschinen davor hätten fliegen wollen, da auch mitfliegen wollen, naja, egal, jedenfalls flog Frau Klugscheißer mit, landete sogar (ganz gegen meine Vermutung) noch um Mitternacht in Düsseldorf und nicht in Köln/Bonn, so wie ich irgendwann mal, dann gab es aber keine Treppe, weil ja alle Feierabend hatten, dann gab es doch eine Treppe, dann gab es keinen Koffer, und damit ist zumindest der Teil der Geschichte schon erzählt.
Das Kofferproblem konnte nicht behoben werden, also gab es einen Handgepäckstrolley von mir dazu, drei Unterhosen und drei T-Shirts, Bikini war im Handgepäck, und so ist das dann jetzt eben.
Mein ganz hervorragender Plan, am Abend vorher schon einzuchecken und die Koffer abzugeben, war durch die Landung um Mitternacht natürlich gescheitert, und ja, meine Damen und Herren, das ist auch gut so. Eigentlich hatten wir dann ausgerechnet, dass wir um 7 Uhr am Flughafen sein müssten, wenn der Flug um 13 Uhr geht, allerdings wurde die Abreise durch Koffermanagement (erfolglos) verzögert, also waren wir um 8.30 Uhr hier, suchten die 1km langen Schlangen, hatten allerdings an unserem Schalter nur 4 Parteien vor uns, allerdings funktionierten die Kofferbänder nicht, 30 Sekunden später funktionierten sie dann doch, dann ging alles ganz schnell, wir hatten Bordkarten und gingen ängstlich zur Security, dort waren dann immerhin 2 (!) Leute vor uns, da waren wir also auch schon wieder nach ein paar Minuten durch, und dann war schon alles passiert, wir waren drei Stunden zu früh am Gate, und dann wurde alles so langweilig, dass ich sogar den Laptop rausholte. Boarding ist jetzt um 12.55 Uhr, der Teenager hat schon gegessen und ist inzwischen wieder ganz entspannt, mal gucken, ob die größte Herausforderung für diese Reisegruppe an dem Tag, an dem für den Flughafen Düsseldorf der komplette Breakdown prognostiziert wurde, überbordende Langeweile sein wird. Ich habe mir zumindest schon mal gemerkt: Immer mit der Mittagsmaschine fliegen, das macht ja sonst niemand.
Hach, Max Goldt. 🙂