Es ist (zu Beginn des Schreibens) noch nicht einmal 7 Uhr, mein Kind steht unter der Dusche, die Waschmaschine läuft, ich habe Kaffee, arbeite und schiebe sogar schon eine kleine Blogpause ein, da mir gerade auffällt, wie entspannt ich bin. Da Sie mich nur noch unentspannt kennen, werden Sie jetzt verwirrt sein, sich kurz fragen, ob Sie noch einen Kaffee aufsetzen sollten, offensichtlich haben Sie noch Wahrnehmungsstörungen, aber nein, es liegt an mir, ich kann alles erklären, es ist sehr einfach.
Ich war in den letzen Jahren, also eigentlich, seit ich aus der Wissenschaft ausgestiegen bin, beruflich über Gebühr engagiert, und da hat sich mit den Jahren die Wochenendarbeit eingeschliffen. Seit Beginn des Jahres ist es grundsätzlich so, dass ich nicht mit 5, sondern mit 7 vollen Werktagen rechne, und auf Dauer war mir das anscheinend etwas anstrengend. Neulich hatte ich ja beschlossen, mein Leben an mehreren Stellen einfacher zu gestalten, und ein wesentlicher Baustein dessen ist das spaßbasierte Wochenende. Das praktiziere ich bereits seit ein paar Wochen, mit immer größerer Konsequenz, und heute morgen wachte ich um 6 Uhr auf, dachte „aaaaaah“, dann fiel mir das spaßbasierte Wochenende ein – ich werde morgen vielleicht einkaufen und ein gesundes Essen kochen, ich habe seit Monaten nicht wirklich gekocht, was an sich okay ist, aber ich möchte gerne wieder mal was Vernünftiges essen, und das koche ich irgendwie besser als der Pizza-Lieferdienst. Sonntag besuche ich das Museumsboot Tinguely und möchte anschließend etwas Interessantes mit meinem Hund draußen erleben – und zack, stand ich auf, machte mir einen Kaffee und begann hochmotiviert mein Tagwerk. Ich habe zu diesem Zeitpunkt bereits Briefe und Dokumente fertig, die auf den 31.08. datiert sind, jetzt mache ich noch ein paar Stunden andere Sachen, also die Sachen, die ich jeden Tag mache, und dann ist Wochenende. Hoch die Hände.