24.03.2022

Das Thema Aquarium ist noch immer nicht gut unter Kontrolle, erstaunlicherweise – und das kenne ich aus dem häuslichen Umfeld nicht – werden dazu regelmäßig Gespräche geführt, dann wird sich auf ein Maximalsetting geeinigt, und dann fährt man zwei Tage später in irgendeinen Aquaristikladen, und schon ist man wieder bei so einer Art nachgebauten Pazifik. Ich habe ja gerne in Prozessen die Oberhand, aber dieser entgleitet mir regelmäßig, also habe ich mich jetzt einfach aus dem Prozess genommen und überlasse das Thema den Herren im Haus.

Mein erklärtes Maximalsetting ist: Ein Aquarium, das maximal 90 Liter hat, vorzugsweise von Ebay Kleinanzeigen (das Kind zahlt es ja selbst, aber er hat kein Gefühl für Geld und denkt, wenn 500 Euro da sind, dann kann man auch problemlos ein Gerät für 400 kaufen, so ein Fisch ist ja günstig, ich hingegen habe zwar von Natur aus auch kein gutes Gefühl für Geld, weiß aber, dass am Ende die 500 Euro weg sind und das Hobby eventuell doof, und dann verkauft man alles für 20 Euro auf Ebay, und dann ist das Kind unglücklich. Warum nicht erst mal mit einem kleinen Set anfangen und gucken, ob die Begeisterung bleibt?), und – und das ist mir wichtig – am allerbesten ganz ohne Tiere. Aquascaping war zwischendrin seine Idee, die fand ich sehr gut. Seit 10 Jahren scapet er im Garten, er hatte immer ein eigenes Stück Beet, in dem er Dinge machen konnte, und die Leidenschaft scheint mir ausgeprägter, als die für Fische. Also: 90 Liter, gebraucht, keine Tiere. Dann fuhren wir in so einen großen Laden – ich kenne inzwischen alle Aquaristikläden in Düsseldorf und Neuss – und prompt waren es wieder 180 Liter plus Kugelfische, neu. Lebendfutter, und da weiß mein Kind, in welchen Kampf es nicht ziehen muss, kommt mir nicht ins Haus, ich vertagte also, und heute war wieder Aquaristiktag, aber nein, ich musste arbeiten.

Wenn es wirklich von Dauer wäre, das mit der Begeisterung, dann wär mir das ja alles egal, unter der Bedingung, dass ich mich um gar nichts kümmern muss, jemals, und alle Tiere den Umständen entsprechend gut leben. Und ich sag’s mal so. So beharrlich sah ich ihn selten.

9 Gedanken zu „24.03.2022“

  1. Ich halte dieses „maximal 90 Liter“ für keine gute Idee. Eigentlich gilt: Je größer das Becken ist, desto weniger Ärger hat man damit, schlicht, weil die größere Wassermenge einiges abpuffert, was sonst direkt ins Auge geht, von einer zu groß geratenen Futterportion bis zu einer in einer Ecke gammelnden Fischleiche. Unter 160 Liter würde ich gar nicht erst anfangen, schon gar nicht, wenn Ihnen daran liegt, dass es den Viechern und Pflanzen da drin einigermaßen gut geht.

    • Also, in dem Szenario, in dem ich an Bord bin, gibt es ja keine Tiere, und die Pflanzen, nun gut, die pflanzen wir dann im Zweifelsfall in Onas japanischen Miniteich im Garten aus oder so. Nach vier Wochen, wenn jemand keine Lust mehr hat auf Aquarium. Für alle anderen Szenarien stehe ich als Ansprechpartnerin eh nicht zur Verfügung-

  2. Also, wenn Sie *wirklich* ganz ohne Tiere… dann gehen die 90 Liter schon klar. Aber will man das?

    • Ich weiß nicht, ob Sie es wussten, aber wir haben insgesamt mehr als 40 Kilo Tiere hier 😉

      • Ach, ich bin da wohl zu sehr in meiner Welt gefangen: Wenn Aquarium, dann auch Viecher. Solche, denen man dann beim Sich-Verhalten zuschauen kann. Wenn eh‘ keine Viecher, sondern Pflanzen, warum dann der Stress mit dem Wasser? Es gibt so schöne Pflanzen, die keine Glaskiste drumherum brauchen.

        Aber wie gesagt, das ist meine Aquariums-Vorstellung. Ich hatte sehr lange ein Aquarium, aber zur Zeit reichen mir die derzeit siebeneinhalb Kilo Katzen und die ??? Kilo MitbewohnerInnen völlig an Verhalten zum Zuschauen.

  3. Nur ein Ratschlag: Kein gebrauchtes Becken. Kaufen Sie den Glaskasten neu. Silikon altert.
    Der Rest ist egal.
    (Vermutlich bestens Preis-Leistungsverhältnis: 60l Komplettsets.)

  4. Die Pflanzen aus dem Aquarium werden im Gartenteich nicht wachsen. Sie sind für tropische Gewässer. Die meisten Aquarienfische sind aus dem Amazonas und benötigen deswegen warmes Wasser.
    Möglich wäre ja ein Becken mit einheimischen Fischen, also ein Kaltwasseraquarium. Die Fische könnten man dann später problemlos rausbringen, wenn man keine Lust mehr hat. Stichling und Elritze passen problemlos da rein. Und es muss nicht im warmen Wohnzimmer stehen.

  5. Ich habe eher Spaß gemacht. Wenn die Pflanzen eingehen, bin ich emotional nicht sehr involviert. Und Fische will ich nicht. Punkt. Wenn die Herren Fische kaufen, ist das ihr Hobby, nicht meins. Weinend ab.

  6. Sehr viel Arbeit. Meines pflegt der A, es ist alle drei Wochen spätestens nötig und dauert mindestens 1,5 – 2 Stunden. Es ist also eigentlich seines. Ist ein 80l Aquarium mit paar wenigen Brokatbarben und eingeschleppten Schnecken (klein, ca. 3 Stück). Das Kind hat nichts davon, außer dass er bei den Beerdigungen der (selten) sterbenden Fische singt. Ich weiß nicht. Diese Fische leben ur lange, es sterben echt selten welche weg. Einmal gab es einen Babyfisch, der ist jetzt so groß wie die anderen, war circa einen halben Fingernagel klein, als ich ihn das erste Mal sah. Das war schon lieb. Ich würde das nie wieder kaufen. Kaufen Sie ihm lieber ein gutes Telefon mit toller Kamera, vielleicht wird photographieren sein Hobby und man könnte ZenKoi 2 draufladen, das ist ein Spiel. Mit Fischen.

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