22.02.2024

Ups, schon so spät. Was bisher geschah: Der Teenager ist jetzt 15, wer hätte das gedacht, ich habe ja nie ernsthaft daran gezweifelt, dass man so ein Kind schon irgendwie groß kriegt, aber dass es dann so schnell SO groß ist, das kam dann doch etwas überraschend.

Erstaunlich. Naja, ist jetzt so, ein paar Jahre hat man ja noch in einer intakten Non-Empty-Nest-Familienstruktur, die gilt es jetzt zu genießen, vor allem, solange so ein Teenager sehr anspruchslos ist, wie man mit 15 scheinbar ist. Noch immer gilt „essen, schlafen, wachsen, repeat“, alle anderen Bedürfnisse werden durch Tiere und andere Teenager gedeckt. Hin und wieder sind Eltern auch mal wichtig, zum Beispiel, wenn man japanisch essen gehen möchte, oder rumgefahren werden, oder manchmal einfach, wenn man ein Aquarium haben möchte, im Gegensatz zu allen anderen Menschen, die im gleichen Haushalt leben. Und wenn man in Urlaub fahren möchte, wir haben das ja in den letzten Jahren so etabliert, dass wir eigentlich nur noch auf Urlaube hinleben, das haben wir klug eingefädelt.

Ich denke – und ich bin mir absolut darüber im Klaren, dass mir das sofort auf die Füße fallen kann – dass es eigentlich nie besser war, als mit so einem 15Jährigen. Man muss niemals darum ringen, ob jemand brav an der Hand läuft oder auf die Straße rennt, es wird auch nicht zu wild gerutscht oder mit Sand geworfen, es gibt keine Essenspräferenzen mehr, die schlecht abbildbar sind (außer vielleicht „Viel“, das ist nicht immer abbildbar), man kann gemeinsam in ein Restaurant gehen, jede Person findet etwas auf der Karte, was sie gerne isst, man muss auch gar kein Malbuch mitnehmen, und wenn man sich mit anderen Kindern verabreden möchte, müssen die Eltern nicht mit und in irgendwelchen anderen Wohnzimmern sitzen.

Andererseits muss man sich noch keine Sorgen über Trunkenheit am Steuer machen, es kann auch noch kein Studium abgebrochen werden, um in Australien Cowboy zu werden (so habe ich mal eine wirklich sehr begabte studentische Hilfskraft verloren), keine Angst vor Drogen und Alkohol, niemand reist alleine ins ferne Ausland und hat dann da plötzlich kein Geld mehr zur Verfügung und ist aus dem Hotel geflogen, nein, alles noch lange nicht am Horizont, wie schön. Erinnern Sie mich gerne in den nächsten Jahren noch mal an 2024, als der Teenager 15 war, das in meiner Erinnerung vermutlich für immer schönste Jahr meiner Elternschaft.

7 Gedanken zu „22.02.2024“

  1. Ich habe den Eindruck, dass da ein richtig toller 15 Jähriger gefeiert wird. Herzlichen Glückwunsch an die ganze Familie. (Das ist ja dann doch immer ein Gemeinschaftsprojekt.)

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