Cruciferous vegetable week

Was ich ja gar nicht wusste, ist, dass so ein neuer Blog ein Element der Teilhabe im Alter ist. Endlich können wir alle wieder lesen. So soll es sein.

Was ich nämlich auch nicht wusste, als ich 2008 mit dem Bloggen begann, ist, dass wir alle gemeinsam alt werden im Internet. 2008 waren wir körperlich in Schuss, glücklich liiert oder aktiv auf der Suche, dann kamen Babies, dann kamen Kochrezepte, dann fanden wir die Frage, ob man Pastinake am Stück gibt oder püriert nicht mehr wichtig und sie wurde nicht mehr diskutiert (Gott sei Dank!), dann machten wir Karriere, dann ließen die ersten sich wieder scheiden, dann fanden sich neue Menschen, gerne auch im Blog, dann gingen einige bereits von uns, was mich im Einzelfall wirklich traurig macht, da eine wirklich relevante Stimme in meinen Kommentaren nicht mit umgezogen ist, und die Frage, die ich mir jetzt wirklich lange gestellt habe, nämlich, ob man die Blogs von Toten verlinken soll in der Blogroll, habe ich für mich mit „nein“ beantwortet. Aus persönlichen Gründen, nicht aus mangelnder Wertschätzung. Mein Bauch möchte das nicht, also lasse ich das sein. Dann wurden wir alle malade, wo neulich noch Kinderwägen verglichen wurden, sind es jetzt Hüftgelenke, dann hörten auch viele auf zu bloggen und schrieben nur noch so kurze Sachen auf Twitter oder lange auf Facebook, was dann für mich nicht mehr da war, da ich Facebook nicht ertrage, und so sind wir irgendwie alle noch die gleichen, nur in einem anderen Lebensabschnitt. Und das ist anscheinend der, wo Lesbarkeit für ältere Augen eine wirklich wichtige Rolle spielt. Ich bin froh, da einen Beitrag leisten zu können.

Die nächste Eskalationsstufe kann ich noch nicht gut antizipieren. In diesem neuen WordPress sehe ich rechts, während ich tippe, einen Schalter für Fontgrößen. Ich kann also nach oben zulegen. Das scheint mir aber redundant. Was ich mir gut vorstellen kann, ist, dass sich die Kochrezepte, die wir untereinander teilen und nachkochen, in den nächsten Jahren noch mal ändert. Erst kann man nicht mehr alles laufen, dann kann man nicht mehr alles lesen, demnächst kann man nicht mehr alles essen. Ich freue mich schon sehr auf die Zukunft, in der wir Leute aus dem Internet uns gegenseitig die schönsten Rezepte ohne Kreuzblütler vorkochen.

10 Gedanken zu „Cruciferous vegetable week“

  1. Diese Heirats-, Kinder- und Kochphase habe ich übersprungen. Aber mit den Augen mache ich dafür schon seit ein paar Jahren mit und freue mich über die diversen Optionen, die einem Add-ons so bieten. Und natürlich um so mehr, wenn ich diese nicht benötige, da die zu lesende Seite gleich von selbst an mich denkt.

    Das mit dem „Essen im Alter“ wird vermutlich auch ein Mitmachthema. Wir werden sehen. Bisher geht noch alles ganz gut.

    Link des Tages hab ich auch jetzt schon gelesen. Muss ich mir was anderes für die Mittagspause suchen. Aber da findet sich was.

  2. Ich habe in der Blogroll tatsächlich auch direkt nach einem stillen Blog gesucht und geschluckt, als ich ihn nicht sah. Aber ich verstehe auch das Bauchgefühl. Weitermachen.

  3. Nun bin ich auch umgezogen. Und das wo ich doch gerade noch eine Wohnung suche!

    Habe alles mitgelesen. Nicht alles mitgemacht. Anfangs war ich doch erst zarte, oder wilde?! 20 Jahre alt.
    Einiges habe ich übersprungen (Kind und alle Folgen bzgl. Lebensmittel), in einem stecke ich mittendrin (Trennung) und eines ist gut angerollt und nimmt geschmeidige Fahrt auf (Karriere).
    Alle körperlichen Einschränkungen die sich da angestaut haben werden verschwiegen. Aber ich sage mal so: Meine chronische Sehnenscheidenentzündung erfreut sich, das man hier am Handy nichts mehr größer ziehen muss.

    Ansonsten bin ich gerade bereit für Experimente „Kochen mit seltenen Kräutern“. Alkohol allein, erscheint mir aktuell keine ausreichende Lösung zu sein.

  4. Ähm… ist das mein Handy, oder geht der Menü-Link wirklich nicht? Ich kann nur den Tages-Eintrag sehen, aber keinen Link des Tages oder sonstwas über das Menü aufrufen.

  5. Mit meinem ersten Blog habe ich 1997 begonnen, da eher auf englisch. Mitleriweile habe ich alle Phasen durch. Auch Facebook. Der erste Blog ist zwar noch dar und auch auf FB habe ich immer noch einen Account den ich aber hauptsächlich zum schwatzen via Messenger nutze. Aktuelle trolle ich auf twitter vermehrt.
    Dieses Account auf WP nutze ich nur für meine „Ausflugsaktivitäten“

    Insgesamt hat sich meine Internetnutzung die letzten 20 Jahren stark gewandelt, was aber auch am Schmachtfon liegt. Bin froh dass ich rausgefunden habe wie ich den Blog bei mir verfolgen kann ohne über den Twitterlink gehen zu müssen. Bin gespannt auf die Entwicklungen hier und in der Welt.

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