17.02.2023

Wieder nix passiert, ich habe sehr wohlwollendes Feedback zu dem neuen System erhalten, dass ich sofort im ersten Satz ankündige, ob man sich Popcorn holen muss, oder nicht. Es gab im Vorratsschrank einen Vorfall, über den ich nicht sprechen möchte, es waren Lebensmittelschädlinge involviert, ich weiß gar nicht, wie oft ich wiederholen muss (auch mir gegenüber), dass man keine Kerne oder Nüsse offen in den Vorratsschrank legen darf, und nein, auch so ein Clip vom Möbelschweden hilft wirklich gar nix. Eklig, eklig, eklig. Und wo wir gerade dabei sind: Auf Mastodon wurde mir ausführlich zum Unfall gratuliert, oder was immer man tut, wenn man sein Bedauern ausdrückt, aber ich muss klarstellen: Es ist ja in *meinem* Leben gar nichts passiert, ich habe eine Exceltabelle verformelt und musste das eine Stunde unterbrechen. Ich habe die Angewohnheit, Dinge aufzuschreiben, die passieren, sei es mir, sei es Anderen, und insgesamt scheint das den Eindruck zu erwecken, dass in meinem Leben unfassbar viel passiert. Eventuell ist das sogar so, aber 1) ich gestalte mein Leben so, dass viel passieren kann, und das mache ich ja absichtlich, nun gut, das mit den diversen Autos in Häuserwänden war jetzt nicht eigeninitiiert, aber ich bin mir sicher: Wenn Sie mal kurz nachdenken, stellen Sie fest, dass in Ihrem Umfeld auch sehr viel passiert, ständig, auch mit einer gewissen Berührung Ihres Lebens. Der Unterschied ist: Ich schreibe es auf. Warum, ist noch ungeklärt, inzwischen ist es vermutlich Gewohnheit.

Was mir jedenfalls ständig vor Augen ist, ist Folgendes: Ich führe auf vielen Ebenen ein sehr priviligiertes Leben, und ja, Mist hat jeder, sprechen halt nicht alle drüber. Ist wie früher im Pekip, als alle Mütter diesen beseelten Glow hatten und unter 4 Augen sofort in Tränen ausbrachen. Mein Leben ist genau so, wie es ist, super, und das ist ein sehr großer Satz.

Neben dem Lebensmittelschädlingsvorfall habe ich heute noch etwas Ekliges gemacht, ich habe endlich die letzte verfügbare Staffel vom Dschungelcamp fertiggeguckt. Also gucken ist zuviel gesagt, es lief die letzten zwei Wochen neben Arbeiten/Kochen/Einschlafen her, aber es hat gereicht, um zukünftig mitreden zu können. Fazit – ich weiß nicht, ob ich das schon gezogen hatte – ist: Thank God I have a proper Berufsausbildung. Niemals wird es für mich – abgesehen davon, dass ich kein Star bin, aber gut, das ist scheinbar auch nicht das Kriterium, also so landläufig gesehen – nötig sein, mich wochenlang nicht zu waschen, Reis, Bohnen und Buschschweinvagina vor laufender Kamera zu essen. Thank God. Ich werde mein Kind animieren, sich das noch mal genau anzusehen, damit die Antwort auf die Frage, wofür Schule gut ist, nie mehr in Vergessenheit gerät. Schrecklich. Mal davon abgesehen, dass ich niemanden kannte, bis auf ein paar Ausnahmen, ist anscheinend Reality-„Star“ jetzt ein Beruf für Menschen, die keine Berufsausbildung haben, gekoppelt mit ursprünglich – also vor den OPs – ansprechendem Äußeren und einem Instagram Profil. Schlimm schlimm. Den Abschluss machte die Staffel vom letzten Jahr, damals kannte ich exakt zwei Personen, nämlich Tina Ruland, die mal besser draußen geblieben wäre, sie schien mir zu klug für das Format, und dann Anouschka Renzi, die sich nicht zu fein war, sich ganz kaputtoperiert da reinzusetzen und zu erklären, dass sie der einzige echte Star sei. Lustigerweise fiel mir da ein, dass ich bereits 2008 das Ganze anders eingeschätzt hatte und erstmals in meinem Leben aus einer Theatervorstellung weggerannt war. Weiterhin lustigerweise erzählte Renzi im Dschungelcamp, wie gerne und gut sie verschiedene Akzente und Dialekte nachmachen würde, während ich mich daran erinnere, dass einer der größeren Gründe, das Theater mittendrin zu verlassen, war, dass sie abwechselnd mit polnischem, schweizer und norddeutschem Akzent sprechen musste, und meine Güte, das war so schlecht, dass ich auch 2023 noch sofort wieder losrennen möchte.

Naja. Soweit, so gut. Jedenfalls möchte ich – eigentlich wollte ich ja über Tagebuchbloggen schreiben, aber irgendwie habe ich mir verrannt – noch erwähnt haben, dass ich für den Goldenen Blogger in der Kategorie Tagebuchbloggen nominiert bin. Was für eine Ehre! Wenn Sie hier gerne lesen, dürfen Sie gerne im April für mich abstimmen, das macht mich dann fröhlich. Wenn Sie hier nicht gerne lesen und so schlechte Impulskontrolle haben, dass Sie es dennoch immer machen, machen Sie das doch einfach nicht, es gibt mit Alu Berlin und dem Neuen Stefan ganz hervorragende Alternativen. (Neben uns sind übrigens alle meine Freunde, nämlich Elon Musk, Richard David Precht und Carsten Maschmeyer nominiert, allerdings in anderen Kategorien. Ich fühle mich in bester Gesellschaft. Röttgen fehlt.)

6 Gedanken zu „17.02.2023“

  1. Was ist Deine These zu den Nüssen? Sind die Viecher vielleicht in der Verpackung und verteilen sich über die geöffnete Folie, die am Clip übersteht oder kommen die Viecher durch den Clip an den Inhalt der Tüte von außen rein?

    • Wir haben wirklich alles komplett gefilzt, und außer der Tüte innen lebte gar nix, alles clean. In der Tüte, in die ich beherzt hineingriff, dann sah, was ich rausholte, um dann mit so einem spitzen Schrei wie im Film Tüte und Handinhalt reflexhaft weit zu werfen, um dann eine halbe Stunde Maden aufzusammeln…

      Bäh, retraumatisiert. Ich denke aber jedenfalls, dass die Tüte nach dem Kochen ein bisschen offen auf der Anrichte lag, dann ein Tier reinschlüpfte (Fenster zum Garten ja immer offen), dann zugeclipst und fertig. Es muss so gewesen sein, wenn die Tiere nämlich schon mitgekauft waren, dann war das Essen neulich gar nicht vegetarisch!

      • O.K., dann war das so , denn nicht vegetarisches Essen geht ja gar nicht … also jedenfalls nicht ohne Order.

        PS: Dann bleibt mein Küchenfenster zu!

  2. Die Motten kommen nicht von außen. Die Eier sind schon auf den Nüssen ins Haus gewandert. Die sich daraus entwickelnden Motten beißen später die Packung von innen auf und suchen sich neues Futter und Eiablageplätze.
    Wer denkt, er lebt vegetarisch, pflegt eine Illusion. Sorry.

  3. Die Tierchen sind bereits in der Verpackung. Dazu gibt es eine Beweisgeschichte, in der meine Schwester, eine Nussmischung in frisch geöffneter Tüte mit abgelaufenem Verfallsdatum, schummrige Beleuchtung und ein verfressener Hund, der die Teilhabe an den Nüssen verweigerte, eine Rolle spielen. Der Ekelfaktor war dadurch noch erhöht, dass die Nüsse bereits zur Hälfte verzehrt waren, bevor der aufmerksame Hund auf den Zustand aufmerksam machte.

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