Bevor ich weiterarbeite, muss ich kurz verarbeiten, dass eventuell das Schwierigste, was ich 2022 gemacht haben werde, die Buchung eines Bahntickets war. Und das kam so:
Ich verspüre ja den Wunsch, wieder mehr zu reisen, also schlug Frau N vor, dass wir die 2020 oder 2021 versprochenen Städtetrips doch mal machen könnten, und das am besten immer nur noch im Winter, also beschlossen wir, im November ein langes Wochenende im europäischen Ausland zu verbringen. Frau N fand die Unterkunft, ich suchte die Zugverbindung. Das erschien mir unkompliziert, ich könnte nämlich in Düsseldorf morgens um 6 in einen Zug steigen, und Frau N könnte dann in Frankfurt dazusteigen, und dann könnten wir irgendwann gemeinsam umsteigen und wären nachmittags am Zielort. Soweit der Plan.
Frau N finalisierte die Unterkunft, ich suchte meine Verbindung raus, öffnete ein weiteres Browserfenster und suchte Frau Ns Verbindung raus. Der Zug, in dem ich sitzen sollte und der nachweislich in Frankfurt hielt, wurde nicht angeboten. Frau N schaltete sich zu und suchte parallel, fand den Zug auch nicht. Wir klickten ein bisschen rum, dann wechselte ich auf die Handyapp, dann sah ich den ICE 525 auch nicht mehr, dann ging ich schlafen, es war auch schon spät. Heute morgen begann ich um 8.30 Uhr, die Zugtickets zu buchen. ICE 525 war weg, 523 und 527 waren da. Wir überlegten, ob wir eine Stunde später fahren wollten, fällten eine Entscheidung, dann war der ICE 527 auch weg. Dafür war 525 wieder da. Ich kürze ab, es hat uns nämlich über Stunden jetzt unfassbar gelangweilt: Es hat bis etwa 14.15 Uhr gedauert, bis wir beide gleichzeitig die gleichen Züge zur Buchung angeboten bekamen, dann machten wir das, und jetzt machen wir einen Städtetrip.
Und das ist eine von den Geschichten, die, wenn man sie erlebt, furchtbar erstaunlich und witzig sind, und wenn man sie dann aufschreibt, nicht.