Herr Buddenbohm schreibt über Eltern, die über den anstehenden Schulstart stöhnen, ich bin so ein Elter. Genaugenommen habe ich nicht gestöhnt, ich habe einmal kurz gebrüllt, aber das gehört zu dem Spiel dazu, Ruhe ist Lava am letzten Ferientag.
Ich habe heute wieder gearbeitet, und das gefiel mir ausnehmend schlecht. Ich konnte mich zwar konzentrieren und habe auch das, was geschafft werden musste, geschafft, aber ich musste feststellen, dass ich zwar gar nicht 6 Wochen Ferien hatte (Lehrer*innen können jetzt hier an dieser Stelle mit den Augen rollen, für den Fall, dass sie auch nicht 6 Wochen Ferien hatten), dass es sich dennoch anders anfühlt, wenn ich arbeite und Mann und Kind zuhause sind und nicht arbeiten. Das habe ich präpandemisch so ja gar nicht erlebt, und selbst wenn ich mit Ausnahme der beiden Urlaube das normale Pensum arbeiten musste, war es doch eigentlich sehr nett, wenn auch andere Leute da sind, ein bisschen wie emotionaler Urlaub. Ich habe ein wenig Sorge, wie ich das kompensiere, wenn ich kein Schulkind mehr zuhause habe. Früher hatte ich selbst Sommerferien, dann habe ich studiert, dann hatte ich Semesterferien, dann habe ich an der Uni gearbeitet, da hatte ich dann auch immer Semesterferien (und da mich die Lehre ja am ehesten angestrengt hat damals, war das eigentlich wie Urlaub), jetzt habe ich Co-Schulferien, aber was mache ich in 5 Jahren? Ich brauche da einen Plan, ich möchte das Sommerferiengefühl nicht missen.
Das Kind verschwand gestern direkt nach Ankunft zu seinem Freund Arthur, und als er gerade nach Hause kam, schlich er betont unauffällig an uns vorbei, eventuell in der Hoffnung, dass niemand sieht, dass die weißen Lederturnschuhe mit Acryllack blau gesprüht wurden. Na gut, das halbe Kind war blaugesprüht, irgendwann wäre es aufgefallen. Ich ging an diesen inneren Ort, wo alles ganz ruhig ist und beschloss, dass man die jetzt erst mal beobachten müsse, der Gestank war recht schrecklich, und ich erinnere mich daran, dass ich etwa in dem gleichen Alter mal einen Strohhut schwarz gesprüht habe, der dann folglich steinhart war. So empathisch wie möglich äußerte ich meinen Unmut, dann ging er mit dem Hund spazieren und kam zurück, Schuhe wieder weiß. Meine kurze Begeisterung wich, als sich herausstellte, dass er einfach etwa einen Zentimeter weiß drübergesprüht hatte, und jetzt verbuchen wir alle gemeinsam das unter „Lernerfolg“ und bestellen neue Schuhe. 45,5 war eh langsam durch. Schultaugliche Hosen hat er auch gar keine, irgendwie hat die auch keiner besorgt. Schade.
Schulferiengefühl: Ziehen Sie einfach nach theländ – hier ist traditionell den August über geschlossen.