Ein Event! Ein Event! Ich war heute eingeladen von Frau Novemberregen, überschrieben war die Veranstaltung mit „Wir machen ein Event“, also zog ich meinen besten Ringelpulli und die gute Brille an, öffnete eine Flasche Huxelrebe und ließ mich überraschen. Wir haben ja sehr oft in unserem Leben ein gemeinsames Event gemacht, aber durch die Umstände, dass ich bei Frau N gewohnt habe zum Beispiel, war es allerdings so, dass unsere Events meist so aussahen: Wir saßen gemeinsam am Küchentisch, ich hatte etwas gekocht, Frau N hatte sich ein Getränk für den Abend überlegt und dieses serviert, und dann lasen wir in einer Art parallel play situation im Internet Dinge und besprachen die dann. Wenn wir fertig waren mit besprechen, lasen wir weiter, irgendwann schrieben wir gleichzeitig Blogtexte ins Internet, dann lasen wir wieder Dinge, dann besprachen wir die wieder, irgendwann zuckte eine von uns als erste und rannte unangekündigt ins Bad, schrie dabei „ERSTE“, putzte sich die Zähne, am nächsten Morgen ging Frau N ins Büro und ich in die Uni, abends kochte ich und dann setzten wir uns wieder mit zwei Endgeräten an den Küchentisch und alles ging von vorne los.
Jetzt ist ja neuerdings Pandemie, da ist alles viel komplizierter geworden, und so richtig oft ist man in den letzten zwei Jahren auch nicht auf Draußenevents gewesen. Andererseits, und ich denke, dass das privat wie beruflich die Welt einmal komplett geändert hat, sind wir alle inzwischen sehr gut daran gewöhnt, sich einen guten Bildausschnitt zu wählen und dann einfach aus der eigenen Küche oder dem Wohnzimmer Events virtuell abzuhalten. Frau N und ich sind das insbesondere deshalb gewöhnt, weil wir ja etwa 400 Folgen des großen Adventskalenderpodcasts so aufgenommen haben, es fühlt sich also sehr natürlich an, wenn wir mit einem Glas Sekt vor dem Bildschirm sitzen und belanglose Dinge besprechen.
In den heutigen vier Stunden kam zum Vorschein, dass ich eventuell wirklich viel Meinung habe zur Causa Impfpflicht, und der ursprüngliche Plan war, dass ich den 30minütigen Monolog hier noch mal festhalte, er muss mal raus. Aber jetzt ist es spät, wir müssen schlafen. Morgen ist ja auch noch ein Tag. Aber dann.