02.01.2023

Man muss auch mal sagen, wenn’s nicht gut gelaufen ist.

Heute war unser erster fleischloser Montag, zumindest habe ich gestern abend grob überschlagen, deshalb glaube ich dass Montag ist, okay, jetzt habe ich nachgeschaut, ja, es ist Montag. Und wie das so ist in diesem Haushalt, sind hier ja immer Teenager im Rudel, Peter, Justus und Bob, oder Ona, Arthur und G., die seit Oktober jedes Wochenende hier gewohnt haben, mir soll es recht sein, so muss ich nie Monopoly spielen, inzwischen laufen die Konversationen zwischen den Dreien vermutlich so: „Frag mal deine Mutter, ob wir hier schlafen können!“ – „Okay. MAMA, HAST DU ZEIT MIT MIR MONOPOLY ZU SPIELEN?“ – „NEIN, RUF MAL ARTHUR AN!“, und schwupps, liegen sie schon wieder im Gartenhaus. Heute also fleischloser Tag, da die anderen beiden Jungs aber eher gemüsefern sind, guckte ich prüfend über meine Liste und sah: Mac’n’Cheese. Das Nationalgericht der Amerikaner, das ich selber noch nie gegessen hatte. Aber Nudeln und Käse, was soll schlecht sein, das geht ja immer, also suchte ich ein Rezept, schrieb einen Einkaufszettel und bat Herrn H, die Sachen mitzubringen, wenn er in den Supermarkt geht. Stellen Sie sich in etwa so vor, was dann geschah. Und wenn Sie das gelesen haben, werden Sie wissen, dass ich – wenn ich nach Rezept koche – immer einfach das mache, was da steht, ohne es anzuzweifeln, vollkommen egal, wie schlecht alles ist. Da werde ich in diesem Jahr dran arbeiten müssen.

Schritt 1: 1 Kilo kleine Maccaroni kochen. Check.

Schritt 2: 140 Gramm Butter schmelzen, Mehl reinrühren, dann 500ml Sahne rein, dann einen Liter Milch, dann 300g Cheddar, 200g Parmesan, 400g Mozzarella, und weil ich nicht genug Mozzarella hatte, nämlich „nur“ 250 Gramm, suchte ich im Kühlschrank und fand österreichischen Bergkäse, das ist der, der auf Brot sehr lecker ist, aber geruchlich ganz schwierig. Alles raspeln und in die heiße Mehlschwitze, egal, wie sehr sich die Frage aufdrängt, wie ein normaler Körper diese Butter-Sahne-Käsemasse verdauen können soll. Das Ganze ein durch den Bergkäse sehr schlecht riechende und durch den Mozzarella sehr zähe Pampe, von der mir nicht klar war, wie ich diesen riesigen Klumpen Pattex jetzt mit den Nudeln mischen sollte, also goß ich noch einen halben Liter Milch drauf.

Irgendwie schaffte ich es so halb, die Pampe denn mit den Nudeln zu mischen, also tat ich das, und dann kam das Topping, nämlich noch mal 50 g Butter geschmolzen, Paniermehl drauf, und dann über die Nudeln. Das Ganze dann in den Ofen, bis es braun war.

Ekelhaft. Wirklich schrecklich. Drei 13jährige Jungs wollten das nicht essen, waren aber nett genug, das erst nicht zu sagen und es mit ins Gartenhaus zu nehmen, erst als ich mich später für das wirklich schlechte Essen entschuldigte, waren alle sehr erleichtert. Ich bin mir sicher, sie haben es dem Hund gegeben.

Wir haben den Rest entsorgt. Eine riesige Menge Nudeln, aber es war uns nicht möglich, das zu essen. Selbst Herrn H nicht, der ja nie etwas wegwerfen kann.

Mac’n’Cheese ist also direkt wieder von der Liste geflogen, und diese Gastkinder wie auch das eigene müssen dringend Pilze essen lernen, da geht hier die Reise hin.

15 Gedanken zu „02.01.2023“

  1. Ich lebe seit bald 20 Jahren in Nordamerika, aber wie man Mac’n’Cheese essen kann, bleibt mir ein blankes Raetsel. Vom Geruch wird mir bereits ganz anders.

    • Ah, im Moment kann ich mir nicht vorstellen, jemals wieder Nudeln mit Käse zu essen, aber das geht vorbei, und dann probiere ich das aus. Danke!

  2. Ansonsten sind vielleicht schnöde Käsespätzle die kulturell passende Option. Mindestens in meinem Rezept sind 5 Eier auf 500g Mehl schon mal ein schöner Proteinlieferant. Und dann halt europäische Mengen Cheddar auf die frischen Spätzle. 🙂
    Die Beschreibung erinnert mich an das erste Mal, dass ich Hummus für die Weihnachtsfeier in der Arbeit gekocht habe. Das Rezept war für 4 Personen angegeben, also hab ich multipliziert und letztendlich von 2kg Kichererbsen Hummus gekocht. Und später anderthalb davon weggeworfen… 🙂

  3. …möchte ja nicht besserwissern, aber bei der Käseauswahl konnte da nix anderes rauskommen. Geben Wenn sie Mac `n`Cheese noch eine zweite Chance geben wollen – und das könnte sich lohnen ! – versuchen Sie es einfach mit Cheddar. Dem jungen, ganz gelben. Damit wird es kööööööööööstlich, versprochen!

    • Ich bin da ganz selbstkritisch, was die Käseauswahl angeht, aber das Internet sagte, ich solle das so machen. Naja, bis auf den Bergkäse 😉
      Ich brauche einen Moment, um mich von dem Desaster zu erholen, aber vielleicht kann ich dann mit einer kleinen Portion nur mit Cheddar noch mal einsteigen!

    • Bei Jonathan ist der Geschmack nicht das Problem, sondern das Mundgefühl von Pilzen. Ich selber esse ja auch ständig frische Shitake, und als Kind liebte ich Dosenpilze. Wenn es um Pilz geht, kann es nicht Gummi genug sein für mich. Anders als bei Käsenudeln 😉

      • Schon mal Austernpilz-Schnitzel probiert? Ist ein bisschen Gefummel beim Panieren, aber kenne kaum einen Jugendlichen, der ein Schnitzelchen ablehnen würde.

      • Da bei diesem Rezept die getrockneten Pilze nach dem Einweichen klein gehackt werden, dürfte es dieses Mundgefühl von Pilzen eigentlich nicht geben, sondern nur den Geschmack.

  4. Ich find Mac and Cheese sehr lecker, hab aber auch noch keinen Bergkäse reingeworfen. Ich ersetze die Nudelmenge immer zur Hälfte mit Brokkoli, dann ist es nicht ganz so pampig-nudelig. Anderes Gemüse geht bestimmt auch.

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