Für einen kleinen Moment fühlte ich mich heute wie die Königin von Saba, zumindest wurde ich neugierig so angeguckt, als wäre ich die Königin von Saba. Und das kam so:
Es galt einen Arzttermin wahrzunehmen, dessen Planung ich über einen längeren Zeitraum vor mir her geschoben hatte, was Frau N nicht zu schätzen wusste. Also erinnerte sie mich mehrfach liebevoll, da das allerdings nicht ihre große Kernkompetenz ist, schaffte sie einfach irgendwann Fakten und rief zu einem Zeitpunkt, an dem sie wusste, dass ich in einem längeren beruflichen Termin bin, erst bei meiner theoretisch behandelnden Ärztin an, kam dort mehrfach nicht durch und erinnerte sich dann daran, dass ich neulich erzählt hatte, dass es ja direkt gegenüber von meinem Zuhause auch jemanden gäbe, da würde ich perspektivisch hinwechseln wollen, rief dann dort an, meldete sich als „das Sekretariat von Frau Dr. H“, erklärte, dass ich mich für eine neue Praxis interessieren würde, nicht zum Kauf, sondern als Dienstleistung, und sie hätte meinen Kalender vorliegen und würde gerne einen Termin besprechen.
Als ich heute morgen zu dem von meinem Sekretariat vereinbarten Termin in die Praxis kam, wurde ich bereits am Empfang interessiert beäugt, die wirklich ganz hervorragend nette Ärztin setzte mich auf einen Stuhl und fragte „und, was machen Sie denn beruflich?“, ich erzählte ein wenig von Fuß und Hirn und allem, was ich so als Standardantwort im Arzt-Erstgespräch für wichtig erachtete, dann plauderten wir ein wenig über Schule und Politik, und dann ging ich wieder. Beim Abschied rief sie „Ich freue mich auf Ihren nächsten Besuch!“
Ich werde das mit Frau N besprechen müssen. Zukünftig möchte ich diesen Service nämlich immer nutzen, ich kam mir heute sehr besonders vor. Sollten irgendwann in diesem Leben die Restaurants noch einmal öffnen, bestelle ich Tische nur noch so.