Samstag

Heute morgen bin ich vier Stunden Auto gefahren, ungünstigerweise mit Fieber und Schüttelfrost, und jede Minute habe ich mich auf mein Bett gefreut. Faktisch bin ich aus einem Bett aufgestanden, nur um in das eigene Bett zu kommen. Nun liege, naja, jetzt sitze ich, im eigenen Bett und was soll ich sagen? Mir ist langweilig. Ich habe mich vollumfänglich medikamentiert, es tut nix weh, alle Atemwege sind frei, Fieber ist noch da, ansonsten alles eigentlich gut. Folgerichtig werde ich jetzt unentspannt. Montag um 5 in der Früh muss ich zum Flughafen, und auch, wenn ich weiß, dass es eine schnöde Erkältung ist, ah, ich glaube, das hatte ich alles bereits beschrieben. Außerdem ist unser Urlaub zweigeteilt, der erste Teil benötigt eine gewisse körperliche Fitness, von der ich noch nicht weiß, ob sie pünktlich zur Ankunft (erster Fitnesstest ist scheinbar die endlos lange Treppe vom Bahnhof zum Hotel, wie das halt so ist, wenn ein Dorf übereinander gebaut ist) abliefern kann. Zudem bräuchte ich Inspiration, was man mit Erkältung essen möchte, ohne, dass es erst noch 10 Stunden gekocht werden müsste. Umgekehrt zum Temperaturanstieg hat der Appetit abgenommen, und bei genauerem Drübernachdenken ist die letzte Mahlzeit Donnerstag Mittag gewesen, also wird es mal wieder Zeit. Perfekt wäre Möhren untereinander, aber das steht rein zeitlich nicht zur Verfügung. Suppe kann ich nicht mehr sehen, habe ich ja neulich schon so viel gegessen.

Außerdem muss ich noch in die Apotheke, in den Drogeriemarkt und in den Supermarkt, und wenngleich ich den ganzen Tag noch nicht gehustet habe, werde ich schon allein aus Angst, husten zu müssen, wahrscheinlich blau anlaufen und dann mit einem Hustenkrampf mitten im Rewe zusammenbrechen, und dann sehen wir mal, was die Meute mit mir macht.

Und dann ist morgen Wahl. Dann haben wir’s endlich geschafft. Insgesamt fühle ich mich in etwa so:

Foto: dpa/Georg Wendt

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