Eines der schöneren Friends Zitate ist ja: „Isn’t it ironic?“ „Yeah, and given my lifelong search for irony, you can imagine how happy I am.“
Gestern sollte der wirklich allerbeste Tag des Jahres 2021 werden, ich hatte mich mental korrekt darauf vorbereitet, der Cremant lag kalt, ich hatte den Tag komplett durchgetaktet mit dem Ziel, mich abends dann mit einem eleganten Glas in der Hand von Jogi zu verabschieden, dann Schlingensief noch einmal zuzuprosten und irgendwann von dem anstrengenden Tag ermattet einfach einzuschlafen. Es waren über den Tag verteilt mehrere wirklich großartige Dinge passiert, darunter Impfung, berufliche Entwicklung, die mir die letzten Restsorgen nehmen konnte, und Abbau der Trocknungsgeräte im Erdgeschoss, verbunden mit sofortigem Wiedereinzug des Katers. Was für ein großartiger Tag, um mit Starkregen und einem scheinbar geplatzten Rohr den gesamten Keller mit Abwasser zu fluten.
So stand ich also gestern abend, statt mit Buch im Bett zu liegen, mit einem Schrubber und der Hausgemeinschaft (O-Ton Chirurg aus dem 3. Stock: Dies ist eine Notsituation, wir können uns leider nicht coronakonform verhalten, waren aber alle in irgendeiner Form halb oder ganz geimpft) 4 Stunden lang im Keller, und wir holten alle ausgefallenen Eigentümerversammlungen der letzten zwei Jahre in Eventform nach. 112 war leider nicht erreichbar, somit stemmten die Herren mit Vorschlaghammern und schwerem Geschütz einen 50 Jahre nicht geöffneten Schachtdeckel auf, und dann schüppten wir stundenlang Wasser dort hinein. Nach etwa 2 Stunden war der Pegelstand so niedrig, dass ich mich traute, die Tür zu unserer Einliegerwohnung zu öffnen, aber es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn da unter der Tür nichts durchgelaufen wäre. Ist vielleicht auch nicht, dafür gab es natürlich eine Senke im Bad, die – so zeigten deutliche Feststoffspuren – ein geeigneter Austrittsort zu sein schien für 85 Quadratmeter Pool. Bodenbelag in den Räumen übrigens: Laminat auf Teppich verlegt.
Somit kommen wir dem ursprünglichen Plan, dort einmal ordentlich durchzusanieren und dem lieben Kindelein einen schönen Ort zu bauen, wieder einen Schritt näher. Immerhin muss jetzt schon mal alles raus. Und die Trocknungsgeräte stehen ja noch drin. Sind allerdings leider geflutet worden. Isn’t it ironic?