Hurra Hurra, das war ein sehr sehr schöner Urlaub, aber endlich ist er vorbei. Das klingt harsch und wird der mich begleitenden Gesellschaft auch gar nicht gerecht, aber: Ich kann nicht auf Dauer in einem Gruselhaus leben, egal, wie schön die Aussicht ist.
Stellen Sie sich vor, alles, was sie öffnen, also jeden Schrank und jede Schublade und insgesamt einfach alles ist voller Dinge, die alle alt und muffig sind. Schlimm. Heute Nacht habe ich nicht einschlafen können, weil ich die ganze Zeit darüber nachdachte, wie schlimm es genau sein wird, für fünf Leute zu packen, wenn man gar nicht sehen kann, wo etwas der eigenen Dinge steht, weil einfach überall alles steht. Schlimm. Der fehlende Schlaf rächte sich mit fehlender Stamina am Steuer, so dass ich nur vier Stunden fuhr und dann Pokemon Go spielte, ist ja auch okay. Gleich falle ich einfach tot um in meinem ungruseligen Bett.
Das Packen war eigentlich ein Kinderspiel. Frau N und ich saßen erst ein bisschen geduscht im Sessel und visualisierten, was wir jetzt tun würden, und dann standen wir auf und regelten wortlos schnell alles. Den mitreisenden Teenager benutzten wir, um alle Sachen, die fertig gepackt waren, im Reisebus zu verstauen, das funktionierte reibungslos, es war auch viel besser gepackt als auf der Hinfahrt, wo jeder einfach irgendwas irgendwohin gepackt hat. Was mein Kind noch lernen muss: Wenn man in etwas richtig gut ist und keinen Bock darauf hat (bitte vervollständigen Sie selber den Satz). Solange wir ihm gemeinsame Urlaube finanzieren, werden wir nun für immer seine geheime Superkraft – Autopacken – abrufen. Der Arme.
Während Frau N und ich also einfach heimlich alles wegwarfen, was wir keinesfalls mitnehmen wollten, machte Herr H noch letzte Holzklebe- und Heimwerkeraufgaben im Haus, was uns sehr recht war, mit freier Bahn sind wir am besten.
Die Fahrt war dann unspektakulär, sehr langweilig, mehr gibt es nicht zu sagen. Wir sind seit zwei Stunden zuhause, die Ns sind schon unterwegs, und Herr H wiederholt noch einmal in Echtzeit, wie gut Autofahren ist, wenn es eine Geschwindigkeitsbegrenzung gibt. Muss man mir nicht erklären, ich habe viele Jahre in Ländern gelebt, in denen man die hat und weiß genau, was daran alles super ist.
Und jetzt sind bald alle zuhause, ich fasse noch kurz zusammen, was wir jetzt für eine wirklich lange Zeit nicht mehr sehen können:
- Cidre!
- Croissant!
- Baguette!
- Camembert!
- Erdbeermarmelade (das gilt nur für mich)
Und das ist perfekt, so werde ich nichts vermissen. Eventuell den Blick aufs Meer aus dem Wohnzimmer, aber hey, ich blicke auf einen Garten, der ruft „mach Rückschnitt, mach Rückschnitt“, und ich antworte „nein, ist jetzt verboten“ und das ist ja auch schön.
Mein Hausgarten und der Obstgarten schreien ebenfalls laut um Kümmerung. Aber auch ich sage, erst im September.