So, das ist sie also, die Lieblingsfolge von Frau N. Sie ist aber ja sehr wankelmütig, daher kann sich das ja minütlich wieder ändern.
Wir sprechen heute über Trinken, das kann man oder man kann es nicht, im weiteren Sinne tun es natürlich alle, da brauchen wir keine Sekundärliteratur.
Ich kann nur empfehlen, heute Trinken mal auszuprobieren, ich habe mir das für mich sehr vorgenommen, einfach, weil Wochenende ist und weil ich nach einem nicht unanstrengenden Kundentermin jetzt seit geraumer Zeit Pressekonferenzen schaue, was momentan in meinem Fall Beruf und Privatleben perfekt miteinander verbindet, leider ist es aber so, dass nach 9 Monaten wirklich nur noch sehr wenig Akzeptanz meinerseits für „die allgemeine Situation“ zu erwarten ist, und ironischer Weise ist das Herstellen von Akzeptanz unter anderem meine Erwerbsarbeit. Aber ich sag es mal so, naja, ich sag das ja immer.
Wir wären viel, wirklich viel besser durch die Scheißpandemie gekommen, wenn wir nicht zufällig in einer Situation gewesen wären, dass all die Menschen, die in Bundesländern in Verantwortung sind, nächstes Jahr entweder Kanzler oder Bundesminister*in werden wollen würden. Das ist nämlich ein Problem. Man kriegt ja nur Profil, wenn man etwas anders macht als der Rest und wenn man zudem auch noch nur Sachen sagt, die die Wähler gerade hören wollen. Die Aufgabe ist also gerade eine komplizierte, wenn man Ministerpräsident*in mit Karriereambition ist:
Frage 1) Wofür werden ich nächstes Jahr nicht gewählt oder für ein Ministeramt unterstützt? Schulen auf oder zu? Läden auf oder zu? Ach, ich lass mal alles auf, dann können alle shoppen gehen und die Wirtschaft hat kein Problem. Kulturfuzzis wählen uns eh nicht, kann man alles zumachen, betrifft mich nicht.
Frage 2) Von den naheliegenden Maßnahmen, die in der MPK besprochen wurden: Welchen davon kann ich mit breiter Brust widersprechen und viel wichtiger: Welche sind noch nicht vom direkten Wettbewerb abgelehnt worden?
Frage 3) Kann ich eventuell eine PK veranstalten, wo ich einfach mal was ankündige, was ich jetzt in meiner geilen Durchsetzungsfähigkeit alleine machen kann, was noch keinem eingefallen ist? Ach fuck, der Laschi mach die Präsenzpflicht, dann bleibt mir ja jetzt nur Ausgangssperre. Na gut. Ist auch super. Läden bleiben auf, ist ja Weihnachtsgeschäft.
Die Linie von Frau Merkel sowie allen relevanten Wissenschaftlern, die wir beobachten, ist übrigens die, die normale Menschen fahren würden, die zwar auch über die Gesamtsituation kleinteilig nachdenken können, die aber nächstes Jahr nix mehr werden wollen.
Und dann ist Trinken doch total situationsangemessen. Ich muss ja nächstes Jahr auch nix mehr werden.
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Adventskalender. Elftes Türchen