21.08.2024

Vielen Dank für die schönen Hinweise unter dem letzten Blogbeitrag. Da sind sehr schöne Tipps bei, dafür macht man das hier mit diesem Internet natürlich auch. Aber ich habe auch noch zumindest zwei Tipps, die ich teilen kann, seit hier im Juni der Tierwohlhammer gefallen ist, war ich ja auch nicht untätig.

Für Milchprodukte jeder Art hat das Kind Non-Bio-Verbot verhängt, was okay ist, das meiste hatten wir auch vorher schon in Bio gekauft. Schwierig ist das Thema Milch. Ach guck, da habe ich Tipps angekündigt und habe doch nur neue Fragen. Es ist so, dass ich seit 15 Jahren die Milch von Bärenmarke kaufe, seitdem trinke ich Kaffee nämlich mit geschäumter Milch, und ich lernte zufällig im Kindergarten einen Sternekoch kennen, ja, die haben auch Kinder, und der hatte immer genau diese Milch, weil die so gut schäumt. Stimmt, schäumt super, also war das Thema für immer gelöst. Für andere Verwendungen kauften wir auch schon mal irgendeine Biomilch, wenn Milchreis geplant war oder so, aber wenn Reste dann im Kaffee landen sollten, schmeckte die immer schlechter, eine gut schäumende haben wir auch nicht gefunden, also blieben wir bei der Bärenmarke. Nun ist es so, dass Greenpeace einen Tierwohlverstoß bei dem Hersteller aufgedeckt hat, also muss eine Alternative her, sonst ist hier jeden Tag Streit. Ich hätte theoretisch gar nichts gegen Hafermilch, es ist sogar so, dass ich Kuhmilch überhaupt nicht mag, außer einen Esslöffel geschäumt im Kaffee, aber mein Problem mit Alternativen bisher war, dass ich nur fettarme Milch im Kaffee mag, das fettige Gefühl von Vollmilch finde ich abstoßend. Vegane Alternativen, die ich probiert habe, waren mir bisher zu fettig im Mund, aber jetzt habe ich eine fettarme Variante einer Hafermilch entdeckt. Vielleicht probiere ich die morgen mal. Ansonsten freue ich mich weiterhin über Tipps, gerne zu 1,8% Biomilch, die gut schäumt und gut schmeckt.

Das Thema Schweinefleisch habe ich meines Erachtens auch bereits gut gelöst. Der Tipp für das Eichelschwein in den Kommentaren ist super, ich kaufe jetzt, wenn ich Schweinefleisch brauche, Iberico. Das gibt es glücklicherweise in der Metro, es handelt sich um Schweine, die pflegelos gehalten werden, also in einem Wald leben und irgendwann geschossen werden. Das finde ich vertretbar. Problematisch ist, dass meine Beobachtung ist, dass glückliche Schweine, die nur Eicheln essen, viel fettiger sind als unglückliche Schweine, aber irgendwas ist ja immer, ich esse jetzt fettige Eichelschweine. Im Prinzip ist das ja wie Wild, aber mit Wild ist es so, dass ich das an der Mosel gerne esse, die Hotelierfamilie jagt selber und das Jagdgebiet ist hinterm Hotel, aber zuhause ist das für mich keine Option. Ich mag den strengen Geruch nicht, ich kenne das noch aus Kindertagen, wenn man von der Schule kommt und es riecht nach Wild, schlimm. Ansonsten gebe ich der Kommentatorin recht: Wir haben jahrelang und viel mit den Jägern im Hotel darüber philosophiert, und ich finde das absolut vertretbar, zu jagen und Wild zu essen. Und den Meierhof fahre ich trotzdem mal an.

Auch gelöst – allerdings schon seit Jahren – ist das Problem Geflügel. Ich hatte mal beruflich viel mit Geflügel zu tun und kann sagen, dass man besser nicht wissen möchte, wie das alles genau läuft mit dem Suppenhuhn. Unter dem damaligen Eindruck recherchierte ich lange und kam zu dem Ergebnis, dass ich Loué-Hähnchen gut essen kann, die hatten ein okayes Leben, bevor es zuende war. Die gibt es übrigens auch in den gängigen Supermärkten hier, oft günstiger als Bio, und in der Metro gibt es das volle Sortiment.

Ungelöst ist das Thema Rind, da kaufe ich wenn überhaupt dann Bio-Rind, aber da bin ich immer nicht ganz sicher, ob das vertrauenswürdig ist. Das müsste aber auch noch mal gelöst werden, da ich hin und wieder auch gerne ein Steak esse. Und nicht, dass hier jetzt ein falscher Eindruck entsteht: Wir reden jetzt von vielleicht einmal in der Woche, den Rest lösen wir ja seit Ende Mai mit Feta.

Also: Wenn Sie noch eben das Rindfleischproblem lösen könnten, wäre ich sehr dankbar, und dann kann ich künftig sechs Mal die Woche Feta essen und einmal ein glückliches Tier.

20 Gedanken zu „21.08.2024“

  1. Wir bekommen wunderbares Rindfleisch über die Marktschwärmerei. Die ist aber per Konzept so regional, dass ich Brandenburger Erzeuger nicht nach Düsseldorf empfehlen kann. Die Recherche bei den Marktschwärmereien der Umgebung brachte mich aber auf den http://kronenberghof.de/ – dessem Rindfleisch sollte allen Tierwohlansprüchen genügen. Die Logistik sieht etwas schwierig aus.

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  2. Ich bin unlängst zufällig über einen Metzger in Erkrath gestolpert, der eine eigene Galloway-Zucht betreibt und die Tiere in einem kleineren Schlachthof in der Nähe schlachtet bzw. schlachten lässt (btw: die Schlachtung ist bei dem Thema Tierwohl ein gern übersehener, aber sehr, sehr wichtiger Faktor). Nicht Bio, aber wohl Weiderind – und zwar so nah, dass man zum Einkaufen vermutlich auch das neuerworbene Rad nehmen könnte (Metzgerei in Erkrath, Herde steht wohl rund 3 km entfernt).

    https://www.hanten-event.de/eigene-galloway-herde/

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  3. Und dann hätte ich noch den Klosterhof Bünghausen, Bio-zertifiziert, Robust-/Weidehaltung, Schlachtung auf dem Hof, also tiertransport- und weitestgehend stressfrei – mehr Tierwohl geht kaum. Aber dafür – irgendwas ist ja immer –, gibt’s dort eben nur ab und an etwas zu kaufen und die ganz begehrten Sachen wie Filet sind dann oft auch schon weg. Die Qualität ist aber – und hier spreche ich aus eigener Erfahrung – Bombe!

    http://www.klosterbauer.de

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  4. Milch: Oatly Barista (gibt es auch in der 0,5l Tüte) mal probieren. Schäumt gut, schmeckt mir inzwischen besser als Kuh.

    Fleisch: Das ist ein Vorteil des ländlichen Raums. Wir haben zwei Biobauern im Dorf, die auch Fleisch produzieren. Der eine Kalb aus der Milch-Produktion (der käst auch selbst) und der andere Rind, Schwein und Suppenhühner (Eier).

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  5. Zum Thema Feta mal einen Tipp:
    Ich mag ja den Dosen-Feta von Gazi sehr (der ist allerdings sehr mild) und habe letztens versehentlich Ziegenkäse von denen gekauft. Der schmeckt aber auch vorzüglich auf Gemüse aus dem Ofen. Dabei hilft, dass auch dieser Käse recht mild ist.
    Ich habe den Käse vor dem Backen neben dem Knoblauch-mit-Olivenöl-Gemisch auch mit ein paar dünnen Streifen Grafschafter Goldsaft (,,Rübenkraut“) verziert. Der Zucker ist dann schön karamellisiert.

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  6. Was mir fehlt bei den Bio-Milchprodukten ist ein Sahnejoghurt wie der Griechischer Art. Das ist der einzige, den ich wirklich mag und er hat einen hohen Proteingehalt. Hat da jemand einen Tipp?

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  7. Familie Kuwertz von Gut Hülsdelle (nur auf Facebook / Instagram) schlachtet ab und zu eines ihrer Weiderinder und verkauft dann praktische Pakete. Man kann da einfach mal anrufen und sich informieren oder beim Weihnachtsbaumkauf an den Dezemberwochenenden danach fragen. Die haben auch Geflügel und sind nett und sehr regional.

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  8. Wir haben schon 2x über kaufnekuh.de Bio-Rind-Pakete gekauft bei denen man bei Mett und Würsten wählen kann, wieviel man wovon nimmt. Sobald ein Tier verkauft ist, wird es geschlachtet. Ist ne Weile her, sie haben auch Geflügel, Lamm und manchmal Wild und ich hab grad gesehen, dass man die Pakete inzwischen komplett frei zusammenstellen kann. War jedenfalls gut.

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