10.05.2024 – Herzregen in Wien 1

Ich sitze in dem strategisch wichtigsten Zug, alles wird gut. Naja, fast alles, bislang hätte ich fast verschlafen, da ich um 4.45 Uhr, als der Wecker schellte, beruhigt feststellte, dass ja Brückentag ist. Da ich aber ja die allerverrücktesten Dinge antizipieren kann – okay, eine weltweite Pandemie hatte ich nicht antizipiert, als ich ein halbes Jahr vorher ein Unternehmen gründete, aber nichts ist perfekt – hatte ich einen zweiten Wecker gestellt, zum ersten Mal in meinem Leben, das war aber sehr gut vorausschauend, erst der ließ mich nämlich nachdenken, ob vielleicht außer Brückentag noch etwas anderes anstehen könnte, eine Reise zum Beispiel.

Desweiteren bin ich körperlich nicht in Bestform, heute ist der Tag im Monat, an dem ich die allermeisten Toiletten aufsuchen möchte, und ich verbringe den größten Teil davon in einem Zug oder der Oper. Nicht gut. Zudem ist meine Ekelschwelle stark herabgesetzt, und wir kommen von einem sowieso schon sehr niedrigen Normalniveau. Dass ich gerade an der Tür in den Zug eingestiegen bin, an dem erst noch eben Stinkewasser mit Spritz vor meinen Füßen abgelassen wurde – wir sprechen nicht darüber. Handdesinfektionsmittel hab ich vergessen, vielleicht verdrängt, die Pandemie hat Spuren hinterlassen.

Zugerreichen hat also geklappt, Ticketkontrolle auch, Einchecken durch Personal (ein freundliches Angebot) nicht, also kommt jetzt wahrscheinlich alle 5 Minuten jemand, aber gut, WLAN im ICE ist vorhanden, und allein das ist ja schon mal erfreulich. Bauchschmerzen und Unwohlsein sind moderat, ich bin aber gewappnet. Gleich steigt Frau N ein, dann werde ich kurz ankündigen, dass wir heute vom Bahnhof zur Wohnung mit dem Taxi fahren werden, da ich eine grobe Vorstellung davon habe, was ich dann alles nicht will, zum Beispiel Rennen, Koffer auf Treppen tragen, auf ein weiteres Zugklo gehen, und dann werden wir noch etwas zu Essen am Bahnhof mitnehmen, da wir zwar zur Unterstützung unserer Spontanität etwa 5 Restaurantreservierungen haben, da wir jedoch um 18 Uhr schon in die Oper müssen und die Reservierungen allesamt für 17.30 Uhr sind, erscheint mir das eine noch spontanere Alternative zu sein.

Also schlafe ich jetzt schnell noch ein bisschen von Köln bis Frankfurt, in mein Ohr redet Elke Büdenbender, die Präsidentengattin, die es keinesfalls schaffen wird, mich wachzuhalten. Haben die Kinder? Und haben diese Narkolepsie? Mit dem Bild vom Steinmeier und Büdenbender am Frühstückstisch mit ihren Teenagern, die alle beim Zuhören einschlafen, fahre ich in die Frühlingssonne.

1 Gedanke zu „10.05.2024 – Herzregen in Wien 1“

  1. soweit ich weiß, hat das Präsidentenpaar eine Tochter. Ich las kürzlich (so in den letzten 2Jahren) über Frau Büdenbenders Schwierigkeiten Richteramt und Kindbetreuung unter einen Hut zu bekommen (SZ Magazin???)

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