23.07.2023

Reisetag ist abgeschlossen, und es war alles nicht so schlimm. Das kann ich schon mal so sagen. Neben mir sitzt Frau N und bloggt auch, gefühlt seit Stunden, sie will aber anscheinend nicht, dass ich das lese, also veröffentlicht sie die ganze Zeit nicht. Ich nehme an, dass der Grund dafür ist, dass sie ganz schlimm gemeine Sachen über mich schreibt, und dann muss ich morgen abreisen, noch mal 650 Kilometer reisen, ach herrje. Eigentlich haben wir das sehr gut gemacht, Frau N hat das Haus gebucht und bezahlt, ich habe die Hälfte gepaypalt, ich habe den Wagen gebucht und bezahlt, Sie verstehen das System. Der Vorteil ist: Wir können uns hier nicht final zerstreiten. Ich kann nicht rausgeschmissen werden, dann fahre ich nämlich mit dem Reisebus weg und Familie N sitzt hier in der Pampa, aber ich sehe auch eigentlich nicht, was auf der heutigen Reise passiert sein könnte, das uns so entzweien würde.

Es begann sehr gut, nämlich mit der Verspätung von Familie N, die eigentlich um 3.30 Uhr morgens in Düsseldorf sein wollte, dann erfuhr ich aber um 3.30 Uhr, dass sie noch 50 Minuten bräuchten, und so konnte ich mich zumindest – nein, es macht keinen Sinn, den Satz zuende zu führen, auch 4 Uhr ist nicht meine Uhrzeit. Dann machten wir uns alle fertig, Frau N legte sich derweil mit Oskar auf das Sofa und sagte: „Ich schlafe ein bisschen“, und dann war sie exakt in diesem Moment eingeschlafen. Die anderen Ns warteten einfach, bis wir losfahren konnten. 5.30 Uhr war alles gepackt und geduscht, und dann klemmten sich alle in den Bus, die Teenager hatten schon von sich aus beschlossen, dass sie gemeinsam vorne fahren könnten, da beide in der Breite quasi keinen Platz einnehmen, und dann freute ich mich kurz, dass mir der Ausdruck „auf dem Bock“ bei der Abfahrt einfiel, beim Motorstart sang Adele „Rolling in the deep“, das sangen wir noch kurz mit Inbrunst, und dann fuhr ich bis hinter Hamburg, während alle schliefen. Dann Frühstück, dann weiter, dann wurde ich plötzlich müde und musste mit Herrn H tauschen (der ja argumentierte, er könne keinesfalls vor 5 Uhr aufstehen, da er im Auto nicht schlafen könne, ich nenne ihn heute nur Dornröschen, ich hatte den Eindruck, er könne exzellent im Auto schlafen), dann irgendwann Dänemark, dann Fähre, das war kurz komisch, da wir den Hund im Auto ließen, wo sie sich ja sehr wohl fühlt, vor allem in ihrem neuen Reisehaus, aber als wir dann oben saßen und alles schaukelte und ich die Evakuierungsrichtlinien so las, fiel mir auf, dass wir den Hund im Notfall ja gar nicht evakuieren – nein, auch nicht zuende denken.

Dann waren wir irgendwann auf Fünen, und dann an unserem Haus, und was soll ich sagen: Das haben wir sehr gut ausgesucht. Sehr mondän, sehr komfortabel, sehr gut ausgestattet, ich möchte sagen, für uns fast ein bisschen drüber. Andererseits spektakulärer Blick aus allen Zimmern, ein Wohnzimmer wie ein Ballsaal, direkt dahinter Fjord, sehr gut gepflegter Garten, den Fiene toll findet, aus dem Garten Treppe runter zum Steg, und schon kann man bei 18 Grad und Regen Badeurlaub machen. Also ich nicht. Aber ich stelle mir einfach vor, dass das irgendwo in Südfrankreich ist, wenn ich so unten (Split Level Haus) sitze, und dass mir gleich ganz warm ist und ich mich dann abkühlen kann, und schon ist alles perfekt.

Ach, Frau N hat sich übrigens in einem Punkt geirrt. Auf der Fahrt erklärte sie, dass es auf Inseln ja nie den ganzen Tag regnet, wegen dem Wind, but well. Das ist nicht so. Es kann sehr gut den ganzen Tag regnen. Morgen also noch mehr Regen, und dann Doppelkopf.

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