Helau. Oder wie Leute wie ich sagen:
Naja, jedenfalls ist hier in Düsseldorf wie vermutet wieder viel Karneval, und da die Familie von Kumpel Arthur deutlich karnevalistischer unterwegs ist als wir, hat sich das Kind einfach dorthin ausgelagert, mit der Option, dass ich eventuell noch nachkomme. Nun trage ich allerdings um 13.09 Uhr noch meinen Pyjama, und ich muss auch noch 60 Portionen BARF machen, also leider wird das nicht stattfinden können, wie schade. Also sitze ich im Sessel und gucke YouTube-Videos mit Autorezensionen. Auch ein Satz, von dem ich niemals gedacht hätte, dass ich ihn sagen würde, aber es besteht eine gewisse Notwendigkeit, tätig zu werden und eine Entscheidung zu fällen. Nach etwa dem 10. Auto-Rezensionsvideo kann ich mit voller Überzeugung sagen: Ich bin da nicht die Zielgruppe. Fast alle Parameter, die besprochen werden, betreffen mich nicht, folglich muss ich sie auch nicht in die Auswahlüberlegung einbeziehen. Wann haben Sie denn zum Beispiel das letzte Mal so schnell wie irgend möglich von 0 auf 100 beschleunigt? Ich besitze meinen Führerschein und ein eigenes Auto seit 1994, und die Antwort kann ich sehr schnell und ohne zu überlegen geben: noch nie. Und damit ist an der Stelle alles gesagt, mehr muss ich nicht wissen, niemand muss für mich in einem Video 4 Minuten darüber sprechen.
Es ist nämlich so. Nun fahre ich seit Januar 2022 diesen Hybrid, seit Januar 2023 habe ich eine Ladesäule vor der Tür und kann endlich problemlos laden, und seitdem bin ich bislang erfolgreich 100% vollelektrisch gefahren und will auch nicht mehr zurück. Der ursprüngliche Plan, das jetzige Auto nach Ablauf der Leasingperiode im nächsten Januar (ich wollte nie mehr ein Auto kaufen, eigentlich) dann zu kaufen, wenn der Hersteller mich lässt, verblasst allerdings ein wenig, da ich 50 km elektrische Reichweite doch zu wenig finde. Für den Moment funktioniert das gut, auf längeren Strecken muss dann halt umgestellt werden, aber da ich ja doch wieder überlege, noch ein letztes Mal ein Auto zu kaufen – irgendwie fühlt es sich albern an, monatlich für etwas zu bezahlen, das nie abbezahlt ist – wäre die Minimalbedingung, dass es wenigstens die Mindestanforderungen erfüllt, und wenn der Plan ist, quasi nur noch elektrisch zu fahren, sind 50 km zu wenig. Der ursprüngliche Grund, mich für den Hybrid zu entscheiden, war die Tatsache, dass ich zuhause keine Lademöglichkeit hatte, und die war in dem Jahr vor der Ladesäule auch richtig so.
Wenn wir also inventarisieren, was mir wichtig ist, ist es eigentlich sehr einfach.
- Ich möchte einen Labrador im Kofferraum transportieren können.
- Ich möchte alles komfortabel und einfach haben. Gute Verarbeitung ist mir zwar wichtig, aber ich habe stundenlang Männer über Spaltmaße sprechen hören. Die stören mich bei den selbstzusammengebauten Möbeln, nicht aber beim Auto. Was mich stört ist schepperndes Plastik im Innenraum, damit sind schon eine Menge Autos raus.
- Die Größe vom A3/Golf ist für mich eigentlich perfekt, für meine Lebenssituation mit 2 Meter Mann, bald 2 Meter Kind und Labrador, die gerne mit dem Auto übers Wochenende wegfahren, leider nicht. Ich will aber auch keinen Panzer, ich wohne städtisch und möchte damit auch Parkplätze finden können. Klug wäre der A4 oder A6 gewesen, die fand ich aber zu lang.
- Ich mag VW nicht, ich finde das Preis-Leistungsverhältnis bei VW auch zunehmend absurder.
- Größe und vor allem Fahr-Performanz finde ich unwichtig. Mein Auto darf auch 10 Sekunden von 0 auf 100 brauchen, ich rufe das nicht ab, und meine bevorzugte Reisegeschwindigkeit liegt bei 115 km/h, Tempomat ist also wichtig.
- Ich bräuchte das Auto zwar erst ab Januar 2024, möchte es aber wahrscheinlich als Firmenauto kaufen, und da gibt es nur bis August die Umweltprämie, was dafür spricht, da schneller tätig zu werden.
Momentane Bestandsaufnahme:
- Neulich sagte ich ja noch, dass man Tesla auch nur noch ironisch kaufen kann, dann war allerdings meine kurzfristige Einschätzung, dass ich beim Model Y das beste Preis-Leistungs-Verhältnis für meine persönlichen Bedürfnisse finde. Dagegen sprechen allerdings drei Punkte: Das Auto ist mir zu groß, der Wendekreis ist unterirdisch schlecht. Außerdem sprachen viele Fachleute von unambitionierter Verarbeitung und wenig überzeugender qualitativer Anmutung im Innenraum, das finde ich dann für den Preis wieder sehr schlecht. Und drittens, und das ist das Killerkritierium: Ich möchte kein Auto ohne Cockpit fahren. Wenn mir langweilig ist, und mir ist immer langweilig auf der Autobahn, rechne ich irgendwelche Sachen im Dreisatz, die mir auf dem Cockpit angezeigt werden. Ich möchte nicht nach rechts auf ein Tablet gucken. Mit einer Heads-up-Lösung wäre ich auch zufrieden gewesen, ganz ohne spricht mich nicht an (und jetzt können alle sagen: „Da gewöhnt man sich schnell dran“, aber in der Summe der Punkte plus Elon-Bonus scheidet der Tesla erst mal wieder aus und wird höchstens noch mal angesehen, wenn alles andere als inakzeptabel ausgeschieden ist.
- Volvo C40. Da war ich kurz begeistert. Den XC40, den ich vorher gefahren bin, gibt es auch in vollelektrisch, aber das Ding ist völlig ineffizient, das erschien mir nicht sinnvoll. Außerdem habe ich den Benziner ja auch mit großer Freude wieder abgegeben, im Prinzip gab es drei wirklich schlechte Punkte: 1) Die Ineffizienz. 2) Der arhythmische Blinker, der laut Autohaus ein Grundproblem bei Volvo ist und der dazu führte, dass ich immer Angst hatte, irgendwann einfach an der Ampel auszusteigen und das Auto stehen zu lassen. 3) Da bin ich vielleicht zu kritisch, aber ich fand ihn insgesamt recht unkomfortabel und unschön. Dem gegenüber stand ein sehr gutes Fahrgefühl und fantastische Sicherheitsassistenz, das macht viel wieder wett. Der C40 hätte ja jetzt ein bisschen was davon retten können, und ich musste diverse auto motor sport Videos (seufz) gucken, um zu lernen, dass auch der C40 einfach viel zu ineffizient ist, das ist vermutlich also nicht sinnvoll. Vorerst ausgeschieden.
- Audi Q4 e tron: Siehe oben. Audi fahre ich ja gerne, aber zu ineffizient.
- Mercedes EQA. Momentan noch der Favorit, ich werde eine Probefahrt machen. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal so einen Oppa-Mercedes probefahren wollen würde, aber mir scheint das die beste Alternative, Effizienz, Komfort und Qualität sehr gut, kein chinesisches und kein amerikanisches Auto, finde ich auch schön, was ich auf den Bildern sehe, gefällt mir im Innenraum, und – was ein wirklich gutes Argument ist – es gibt auch Jahreswagen, die dann schon mal 1/3 günstiger sind, denn die Anschaffung ist für jemanden, der eigentlich gar nicht sicher ist, ob es noch ein eigenes Auto sein sollte, mit leichter Tendenz zu ja, schon wirklich absurd teuer. Andererseits ist ja meine Hoffnung, dass in den nächsten Jahren das Auto als Privatbesitz immer unpopulärer werden wird und Carsharing-Angebote der Normalfall sein werden und ich dann aus der Haustüre komme und dort nicht nur bereits eine Ladesäule steht, sondern auch eine Reihe an Mietautos, und bis dahin muss ich noch überbrücken, soweit der Plan.
Zusammenfassung: Verbrenner oder Hybrid sind aus dem Rennen, und meine Hybrid-Testphase hat geleistet, was sie leisten sollte und dazu geführt, dass ich ganz wechseln möchte. Aber alles sehr schwierig, ich bin auch insgesamt von dem Thema sehr gelangweilt, muss mich aber kümmern. EQA wird demnächst probegefahren, und bis August drücke ich einfach die Daumen, dass es für meinen Stadtteil eine sehr große Carsharing-Offensive geben wird, dann lass ich das nämlich einfach alles sein.
Wir hatten ja den „Smart Häschtäg Wann“ im Blick, aber laut Mann haben die den Launch verkackt und alle sind genervt und haben nicht die Autos bekommen, die sie bestellt hatten oder so.
Wir fahren Modell 3, aber Elon und so und der Rest ähnlich wie siehe oben.
Also Sie haben sich nicht daran gewöhnt? Ich glaube ja, dass man das entweder alles ganz toll oder ganz schlimm findet. Ich bin Team ganz schlimm. Das Knstrumenten-Cockpit beim EQA sieht ein bisschen aus wie auf der ISS, und ich weiß ja, dass das vollkommen unnötig ist, aber ich finde es interessant, tja, so bin ich.
Ich hatte gerade übrigens kurz den Impuls, mit so einen schönen pastellfarbenen Fiat 500 anzusehen. Den hatten wir nach Schaden mal als Leihwagen, und naja, am besten transportiert man Herrn H auf dem Dachgepäckträger. Andererseits: Ich soll ja ein Auto kaufen, und irgendwie sind die einzigen Kriterien, die wirklich wichtig sind, die anderen, die sich nicht kümmern wollen, dann aber gemütlich fahren 🙄
Ich bin ehrlich, ich kenne mich da auch nicht so aus, wollte aber gern noch den Peugeot e-2008 in den Raum werfen, da ich die Verarbeitung im Innenraum bisher immer gut fand bei Peugeot. Mein alter 307 war weniger Plastikbomber als so mancher Polo in dem ich saß und das trotz wesentlich niedrigerem Preis. Aber ob der oben genannte Wagen was taugt, kann ich nicht sagen. Zumindest sollte der Kofferraum labradorgeeignet sein.
Ah, danke! Renault scheidet aus, wir wären nach Ablauf der Gewährleistung fast verhungert, weil der Renault immer kaputt war. Aber Peugeot gucke ich noch an!
Ich habe die Garantieverlängerung von Peugeot, die haben bisher bei allem, was kein Verschleißteil war, brav Ersatzteil und 50% der Werkstattkosten (oder war es umgekehrt?) gezahlt. Da ich ein spezielles Auto fahre, hat sich das für mich bisher ziemlich gelohnt. Speziell meint wenige Zulassungen, hochgezüchteter Motor, eher ein kleiner Exot.
Mein 1,93- Mann passt im Grunde nur vollständig in einen Renault oder einen BMW.
Er will ja auch rausgucken ohne Sonnenklappe vor den Augen.
Der Peugeot war schwierig. Es saß gut, konnte aber nichts sehen, was schon unfair war.
An E-Auto denken wir erst, wenn die beiden alten Karren nicht mehr zu reparieren sind.
Ist ja auch nachhaltig. Und ich möchte einfach nichts lithiumhaltiges in der Garage stehen haben.
Die Batterien gruseln mich noch ein bisschen.
Bestimmt bekannt.
https://www.sixt-neuwagen.de/top-listen/autos-fuer-grosse-menschen?customerType=private
Wie wäre es mit einem Skoda Enyaq iV? Mein Kollege hat ihn Probe gefahren und ihn sofort bestellt!
Gruß
Birgit
Der Monitor ist groß und wunderbar und wir haben im Stau vor dem Karawanken-Tunnel Star Trek geguckt und Karaoke gesungen. Seit wir neue Querlenker haben, macht das Auto auch keine fiesen Geräusche mehr. Mangels Alternative bleibt er uns wohl erhalten
Wir fahren ein Model Y (Geschäftswagen vom Mann) und vermissen das fehlende Cockpit nach wie vor. Die Innenraumverarbeitung finde ich dem Preis nicht angemessen. Auch wenn es ansonsten gut fährt und die Reichweite mit Superchargeroption vorteilhaft ist, würden wir das Auto nicht kaufen. Mal ganz abgesehen von Elon… *augenroll*
Falls Sie öfter Langstrecke fahren wollen: hohe Ladeleistung > große Batterie, Ladekurve beachten!
Optisch und technisch finde ich ja den Ioniq5 sehr toll, aber leider auch SUV-Klasse. Verwandt ist der Kia EV6, eine Nummer kleiner der Soul elektro.
Ich habe mich für den Skoda Enyaq entschieden, fahre den jetzt 2 Monate und bin sehr angetan. Innen alles wie vom Verbrenner gewohnt, Tacho-Display mittig, Head-On wohl als Sonderausstattung möglich (weiß ich nicht genau). Innen sehr viel Platz, wichtig war mir der Platz im Kofferraum für eine große Hundebox, da fielen schon mal die meisten Alternativen in der Preisklasse weg. Aber: VW-Konzern, Blinker ist seltsam, Software wohl nicht so „fortschrittlich“ wie Tesla. Vielleicht mal Probe fahren? Falls nicht beim Händler möglich (scheint wenig Vorführwagen zu geben?)- bin aus der Nähe von Düsseldorf und könnte das anbieten 😉
Immer, wenn ich frustriert vom Leben in der Stadt bin (zu wenig grün); freue ich mich darüber, das wir die Zeitenwende wenigstens schon leben können. Unser Auto bleibt bis die Reparatur zu teuer wird und darf dann gehen… Mit der Aussicht ist lustigerweise irgendwie bisher nichts zu reparieren gewesen 🙂 mal gucken wie lange das so dauert. Bei Sturm kann ich Bus fahren und sonst Düse ich Rad, der Mann auch, das Kind geht zur Fuß…
Drücke die Daumen, dass bei Ihnen das Carsharing kommt!
Mein erstes Auto bin ich 14 Jahre und 280.000 Kilometer gefahren, und ich hätte es niemals abgegeben, wenn nicht dann die erste Reparatur fällig gewesen wäre. Also erste *echte* Reparatur. Inzwischen fahre ich ja kaum mehr, ich komme auf keine 10.000 Kilometer im Jahr, inklusive Urlaube. Daher ist mein fester Vorsatz, dass das mein wirklich allerletztes Auto wird. Und wenn dann einfach ganz Deutschland nur noch Carsharing macht, dann mach ich einfach mit. Das wäre ja für Alle wirklich das Allerbeste.