So, immer noch Schietwetter, also ist heute Kulinariktag. Eigentlich wollten wir einmal ganz um die Insel laufen, so war der Plan, aber dann regnete es erst sehr, also trödelten wir beim Frühstück, dann wurde es besser und nieselte nur noch, dann liefen wir 4 Kilometer über den Strand zum östlichen Zipfel, dann war mir so heiß und die Hose von Herrn H vom Nieselregen im Wind so nass und der Hund war so durstig, dass wir die gleichen 4 Kilometer wieder zurückliefen und uns wieder in das Bistro auf so Sofas setzten, wo wir gestern Fischbrötchen gegessen hatten.
Da es so ungemütlich war, als wir aus dem Haus gingen, hatte ich mich noch für ein Angorahemd unter dem Pulli entschieden, aber als wir da so am Zipfel standen, fiel mir wieder ein, dass menschliche Eiweiße sich ja ab 41 Grad zersetzen, und jeder, der mal Eiweiß gekocht hat, weiß, wie das so aussieht. Ich wollte das für meine Eiweiße nicht, zumal man die ja auch nicht mehr wieder flüssig machen kann, einmal im Mumienschlafsack gekocht, ist der Fisch gegessen. Das wird künftig ein weiteres Bild sein, welches mir die Freude an Situationen verleidet, wenn wir warm ist, werde ich in Zukunft immer an das Björk Video mit dem Spiegelei denken, und dann werde ich schlecht gelaunt sein, da ich denke, ich sähe bald von innen so aus. Im Chemie Leistungskurs habe ich einst gelernt, dass Geruch auch nix anderes ist als Moleküle, die man einatmet, und das ist bei jeder öffentlichen Toilette für mich eine wahre Freude.
Jetzt chillen wir in verteilten Rollen, Herr H schreibt Karten und ist dabei traurig, Ona liegt im Bett und wächst, der Hund liegt auf seinem Bett und freut sich, dass es wieder toten Fisch gab und deshalb wieder geschwommen werden durfte, ich sitze auf der Couch und überlege, ob ein Ferienhaus auf so einer Insel eine gute Idee wäre (nein, wenn man realistisch darüber nachdenkt, allerdings wurden noch mal Gedanken gepingpongt über das Leben im Alter, und damit könnte man ja mit Onas Abitur im Prinzip schon anfangen), und irgendwann müssen wir mal alle duschen, um 20.15 Uhr haben wir nämlich einen Tisch in der Tripadvisor No1 Empfehlung, und dann muss ich schon wieder schlafen. Morgen sind Sachen geplant, der Ökologe und das Ökologenkind müssen natürlich in das Naturkundehaus, Wattwanderung bei Nacht steht auch auf dem Plan, aber insgesamt haben wir so wenig zu tun, dass der Plan, einfach mal sehr runterzukommen, hier, wo es ja original nichts gibt, sehr gut aufgeht. Wangerooge. I like.