Living on the edge. Frischer, neuer Schlafanzug an, Bett frisch bezogen, Grießbrei gekocht und auf dem Nachttisch abkühlend, läute ich jetzt die nächste Phase der COVID-19-Infektion 2022, es fühlt sich irgendwie richtig und vorausschauend an, zumindest das Jahr schon mal einzuschränken, ich plane allerdings nicht, im weiteren Verlauf noch ausweiten zu müssen auf „die ERSTE COVID-19-Infektion 2022“, aber weiter im Text: Neue Phase. Jetzt.
Ich bin jetzt erkältet, und das nicht einmal schlimm. Ich habe etwas Husten, ich habe etwas Schnupfen, ich habe etwas Halsweh, jetzt habe ich kurz schlechte Laune, ich habe nämlich einen Löffel Grießbrei mit Erdbeersoße genommen und mich dann erinnert, dass ich ja nichts schmecke, also esse ich jetzt Grießbrei, OHNE was zu schmecken, und dann ist eine sehr richtige Frage, warum ich nicht einfach etwas richtig Gesundes essen würde, aber gut, mehr habe ich nicht. Ich bin erschöpft, das finde ich aber logisch, wenn man tagelang nichts tut, Rumliegen strengt mich an, so sehr, wie mich ständig rumliegende Menschen anstrengen. Meine Stimme bricht noch sehr regelmäßig weg, was längere Monologe und thematische Diskurse über Rumliegen sehr anstrengend macht, und irgendwie kommen die Herren und ich derzeit ganz hervorragend miteinander aus.
Ich habe gestern 2 Stunden gearbeitet im Sinne von konferiert, heute dann einen halben Tag, morgen auch einen halben Tag. Freitag mache ich vielleicht noch einmal nichts, mal sehen, und dann möchte ich am Wochenende übern Berg sein. Onas Strich im Test war heute schon verschwindend dünn, meiner sah aus wie ein Signal-Straßenschild, aber gut, das wird sich ja noch ändern, ich fühle mich ja gerne einzigartig, aber ich möchte natürlich nicht die einzige Frau in Deutschland sein, die für immer positiv testete.
Morgen kann ich zum zweiten Mal wegen – ich zitiere in dem Zusammenhang Frau N – Scheißdreckscorona nicht ins Theater, und morgen schmerzte besonders. Nachdem Ona und ich also jetzt 6 Tage sehr traurig waren, war ich soeben kurzentschlossen selbstermächtigt und kaufte für eine der zwei noch verbleibenden Aufführungen von Macbeth, nächsten Mittwoch, zwei Karten für Ona und mich. Erste Reihe. Vollpreis. Naja. Sie wissen ja: Nie hadern, und wenn man unterm Strich guckt, habe ich ja immerhin Karten für Macbeth in der ersten Reihe in der Sonderpreis-Aktion ergattert UND werde Macbeth in der ersten Reihe gesehen haben. Und mehr gab es ja eigentlich nicht zu erreichen.
Ich winke mal mitfühlend aus meinem Bett rüber, wo ich dank Scheißdreckscorona einen Tag vor der vierten Impfung rumliegen. Und ja rumliegen ist anstrengend, ich habe schon einen verspannten Nacken wegen keiner guten Liegeposition. Aber Grießbrei ist eine gute Idee, danke!
Ich winke zurück. Es wird vorbeigehen, ich bin mir sicher. Ist ja nur Scheißdreckscorona. That’s the spirit!
Ich bin ja mal gespannt, was Sie zu Macbeth sagen!
Bis dahin jedenfalls voillständige Genesung und alles Gute!
Ich bin ja André Kaczmarczyk Fangirl, und Manuela Alphons ist auch super. Wir sind sehr gespannt!
Hier hat ein männliches Mitglied des Haushaltes Corona zum zweiten Mal angeschleppt.
Jetzt hab ich dann auch Halsweh und kann es kaum erwarten (kotz).
Bei mir ist es ein wochenendtrip, der ausfällt. Okay, und meinen 40. Geburtstag habe ich ohne Gäste verbracht. Aber wer will schon klagen, immerhin heizen wir nicht mit Gas.
Für den Mittwoch drücke ich Ihnen die Daumen, Sie sollten den Rekord an positiven Tagen also ausschlagen, auch wenn Sie so gerne immer Erste sein wollen.