Heute sind zwei sehr gute Sachen passiert, und wären nicht auch gleichzeitig zwei sehr schlechte Sachen im Busch, könnte ich jetzt angemessen feiern. So bin ich einfach wieder um 20 Uhr im Bett und gehe schlafen, damit ich nicht darüber nachdenken muss. Eine dieser sehr schlechten Sachen regelt Frau N im Hintergrund, das ist ja unser Standing Agreement, wenn eine etwas nicht gut machen kann, weil sie da kurz nicht funktioniert, übernimmt die andere, und ich bin da natürlich in der superluxuriösen Situation, dass ich endlich auch mal auf der Gewinnerseite stehe in unserem sich auf alle Ebenen ausdehnenden Wettbewerb, Frau N ist nämlich ja viel besser im Regeln als ich. Vermutlich kann ich also einfach ganz beruhigt wie so ein Katzenbaby schlafengehen, meine To Do Liste, die Frau N mir zum Feierabend noch für morgen schickte, einfach für 12 Stunden verdrängen und mich darüber freuen, dass wir am Wochenende schon wieder ein postpandemisches Event haben: Besuch.
Freunde kommen uns besuchen, die ganze Familie ist voller Vorfreude, sie bringen nämlich auch noch zwei Teenager mit, die mit Ona wirklich ganz hervorragend harmonieren, und ich muss noch nicht mal irgendwas aufräumen, das Allerbeste, was ich je gemacht habe, war die Anschaffung der Schränke im Wohn- und Schlafzimmer, seit Weihnachten ist einfach immer alles zu jedem Zeitpunkt aufgeräumt. Ich möchte die seltene Gelegenheit nutzen und einen Tip aussprechen. Wenn Sie schon etwas älter und lebenserfahrener sind, so wie ich, seufz, und ein Bedürfnis nach Ordnung und Ruhe verspüren, dann horchen Sie doch vielleicht einmal in sich hinein, ob ein Möbel – oder mehrere – das Problem in Teilen lösen könnte. Ich hatte mir das ja erhofft, konnte mir aber vorher nie vorstellen, wie befriedigend es für meinen Kopf sein könnte, wenn einfach jeder Teilbereich meines Lebens ein eigenes Fach mit einer Tür davor hat, und wenn es dann auch noch mehr Fächer als Teilbereiche gibt, dann weiß man ja, dass man jederzeit jetzt ein neues Hobby beginnen könnte oder vielleicht eine neue Seite an sich entdecken könnte und sich viel Batikkleidung anschaffen, und dann wäre da noch ein leeres Fach hinter so einer Tür, das darauf wartet, einen ganz neuen Teilbereich meines Lebens in sich aufzunehmen. Wie schön. Eigentlich wollte ich darüber schreiben, dass ich heute besuchsbedingt in den Untiefen der Ketoprodukte eingesunken bin, aber das kann ich ja auch ein anderes Mal machen.