I?m so sorry

Ich bin besorgt. Auf eine verrückte Art und Weise haben Frau Novemberregen und ich zuviel Macht. Nun ist es ja so, dass wir sehr gerne Diktatorinnen wären, aber nur im echten Leben und mit Richtlinienkompetenz, Diktatorinnen im Internet scheinen mir überflüssig.

Heute morgen dachte ich über mein Leben nach und war punktuell sehr unzufrieden. Nun habe ich ja in den letzten Monaten bereits viele Gewohnheiten geändert, die mir nicht gut tun, aber der Zustand der perfekten Entspannung scheint noch nicht erreicht. Also exekutierte ich die nächsten Maßnahmen. Gegen 12 Uhr verließ ich eine ganze Reihe von WhatsApp Gruppen. Fienes Züchter, Anettes Geburtstagsparty Gruppe, Tims Kindergeburtstag. Brauch ich alles nicht. Ich benutze WhatsApp, um hin und wieder mit Frau N meinen Standort zu teilen und um Jonathan zu fragen, warum er noch nicht in der U-Bahn sitzt. Also kann ich es nicht löschen, aber ich kann ja einfach alles verlassen, was Informationen verteilt, die mich nicht betreffen. Wie Fienes Schwester aus dem B-Wurf mit einer Nikolausmütze aussieht, zum Beispiel.

Gegen 17 Uhr löschte ich Instagram. Brauche ich auch nicht. Meine Reise habe ich für Jonathan dokumentiert, das hat ihn übellaunig zurückgelassen, und mein Medium ist das Wort. Zudem störte mich zutiefst, dass auf Instagram meine privaten Kontakte und Sie hier teils durcheinanderlaufen. Das ist mir nicht recht. Ich möchte Sie (lieb gemeint) nicht in meinem Privatleben wiederfinden, und noch viel weniger möchte ich meine Branchenkolleg*innen hierhin lotsen. Das wäre der Albtraum. Also löschte ich die App. Als ich dann im Browser noch etwas justieren wollte, war Instagram für Sie auch kaputt. Das tut mir leid. Ebenso WhatsApp. Aber vielleicht werden Sie es mir irgendwann danken.

Da ich an beiden Kanälen nicht hänge, war ich vollkommen unagitiert, öffnete Twitter und rief Twitter-Tinder aus. Man muss sich seine Hobbies suchen. Frau N war nicht 100% davon überzeugt, dass ich twittertindern sollte und machte Twitter kaputt. Schade. Fand ich auch etwas überreagiert, aber nun gut. Dann ist es so.

Bleibt nur Blog. Hier müssen wir jetzt alle ganz brav sein. Wenn wir uns jetzt noch Blogs wegwünschen, müssen wir am Ende noch mit echten Menschen spielen.

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