wenn man gen süden in urlaub fahren möchte, oder aus dem urlaub wieder nach düsseldorf, dann kommt man ja leider gottes an köln kaum vorbei. schlimm. diese autobahnen in köln.
und wenn man urlaub an der mosel macht, dann ist man ja quasi allein unter senioren. ich habe da lange drüber nachgedacht und kam zu folgender einsicht: senioren wünschen sich komfort, ein persönliches, kleines hotel, in dem man sich bei bedarf mit allen familienmitgliedern über das wetter austauschen kann, die sehr höflich und auch reinlich sind, sie wollen einen hübschen ausblick und das gefühl, es sehe hier viel hübscher aus als zuhause, und vor allem wollen sie lecker essen und trinken. auf keinen fall wollen sie ein reges nachtleben, das stört im zweifelsfall nur. sie brauchen auch keine bushaltestellen. und jetzt die einsicht:
wenn ich mit meinem mann und meinem fünfjährigen kind urlaub mache, dann habe ich die genau gleichen bedarfe wie senioren. ich möchte ein sauberes, nettes, kleines familienhotel, in dem das kind einfach rumlaufen und machen kann, was es will, ich möchte einen hübschen ausblick haben, damit ich auf der terrasse, wenn ich einen wutanfall eines komplett übermüdeten kindes aussitze, auch was zu gucken habe, ich möchte vor allem gut essen, dinge, die andere zubereiten, die ich nicht kann, spülen muss man ja auch nicht, und das ist ja der einzige spaß, denn nachtleben ist mit kind im zimmer ja ausgeschlossen. bushaltestellen brauche ich auf keinen fall, sonst will der mann am ende noch busfahren, wo doch auto so viel bequemer ist, und wenn ich schon 10 km durch schluchten klettern muss, dann will ich wenigstens im auto colatrinkend wieder ins hotel gefahren werden. im herzen bin ich senior.
das einzige, wo ich mich vom senior unterscheide, ist der kaffee. ich bin ja so die generation, die mit filterkaffee und „den cappuccino mit sahne?“ aufgewachsen ist und dann plötzlich mithilfe von echten italienern und starbucks auf eine ganz neue kaffeekultur geeicht wurde. der weg zurück ist schwer, das habe ich die letzten tage gelernt. kaffee im kännchen, das ist nicht mehr meine generation. kaffee im kännchen typisiert senioren. nicht im herzen. im mund.
Im Herzen bin ich Senior