31.12.2024

Ups, bloggen vergessen. Dann mache ich das jetzt, während Drillinge mit Muskatblüte im Speisefön Zeit rauben, danach gehe ich bald mal schlafen, das muss nämlich auch noch passieren, dann duschen, und dann kommen die Ns, und dann ist alles wie immer – Essen, Krimidinner, Mitternacht vor der Kirche laut schreien, dann trinken und irgendwann betrunken tanzen und laut mitsingen, bis die Tiere beleidigt sind, morgen Reste essen.

So der Plan, leider passierte dann etwas, was zusätzlich gemanagt werden musste, das Essen nämlich. An dem Wochenende nach dem grauenhaften Überfall der Hamas 2022 hatten Herr H und ich ja den Gedanken, dass wir gerne ein jüdisches Restaurant unterstützen würden, und das eine, das wir in Düsseldorf kannten, war uns aus verschiedenen Gründen nicht recht, und dann recherchierte ich kurz und stellte fest, dass es seit einem Monat ganz in der Nähe ein neues gab, wir gingen dorthin, und dann war es sehr schnell unser neues Lieblingsrestaurant. Die Geschichte war ein bisschen verworren: Ursprünglich war es nämlich ein bekanntes russisches Restaurant, in dem wir aber nie waren, da uns die russische Küche nicht anspricht. Aus nicht kommunizierten Gründen – ich kann mir jedoch vorstellen, dass seit dem unsäglichen Überfall Putins russische Restaurants nicht mehr so in waren – hatte der Besitzer wohl den Stab an seinen Sohn weitergegeben, der den Laden als levantinisches Restaurant wieder eröffnete, und wir haben es sehr geliebt. Perfekter Hummus, perfekter Blumenkohl, perfekte Artischoken, perfektes Tabouleh, alles wirklich sehr, sehr gut, stark gemüselastig. Schnell waren wir Stammgäste, letztes Jahr hatten wir Essen für den Silvesterabend vorbestellt und abgeholt, und allen war klar, dass das jetzt jedes Jahr so ist. Nun waren wir aus Versehen seit dem Sommer nicht mehr da, und zack, alles wieder anders. Der Name ist immer noch der hebräische, aber die Karte ist wieder stark russisch (dazu sei gesagt, dass das Publikum immer aus russischen Gästen plus uns bestand, das macht insofern Sinn, dass die große jüdische Gemeinde in Düsseldorf größtenteils russischer Herkunft ist), viel Fleisch, viel Rote Bete (1 e!), alle Gerichte, die wir sonst gegessen haben (immer nur Mezze eigentlich) nicht mehr da, der Sohn auch nicht mehr da, alles aus unserer Perspektive sehr schlecht. Wir waren am letzten Wochenende noch mal probeessen, der Hummus war immer noch perfekt, der Rest war okay, allerdings immer nur „zur Not nehmen wir dann das“, was in der Preislage dann nicht mehr akzeptabel ist.

Also mache ich heute alles selbst, genauer gesagt der Speisefön macht alles selbst. Zig verschiedene Gemüsesorten, alle handgefönt, dazu Tabouleh, Oliven, Champignons, Frischkäsedips vom guten Cremesmann, Brot, ein paar gefönte Frikobällchen, Cornflakes-Hähnchen und Garnelen, und tonnenweise fönfähige Fleischersatzprodukte. Über Essen schreiben ist mir langweilig, ich werde später ein Bild teilen.

Und dann werden wir beim Essen über 2024 nachdenken, mir fällt bislang aber nichts ein, was an 2024 bemerkenswert gewesen wäre. Also in meinem persönlichen Leben. Jaja, Ampel blabla, Trump blabla, aber das betrifft mich persönlich ja eher wenig. Mein Jahr war wenig ereignisreich in Q1 bis 3, ein paar schöne Urlaube, im Job viel same old same old, was ich durchaus zu schätzen weiß, ich habe meine Familie sehr viel gesehen, zuletzt waren sie natürlich wie immer am 1. Weihnachtstag da, was wie immer sehr schön war, vielleicht aber bereits das 8. Mal in diesem Jahr – ich hoffe, dass das immer so bleiben wird, wir haben uns durch die generelle Internationalität von 2 der 3 Schwestern viele Jahre lang ausschließlich Weihnachten gesehen. Inzwischen sind wir insgesamt 12, und jetzt treffen wir uns ständig. Lustigerweise ausnahmslos immer bei mir (stimmt nicht, einmal waren wir bei Schwester 2, einmal beim Sohn von Schwester 1), aber gut, so muss ich nie irgendwo hin. Dieses Jahr konnte Weihnachten eine Person nicht anreisen, also kommt die jetzt nächsten Sonntag, und was soll ich sagen: Alle anderen kommen auch, was ich lustig finde und total entspannt, ich muss nämlich gar keine Gans machen.

Ja, so ist das. Q4 war etwas vermiest von Maladität, und das Thema wird mich auch Q1 und 2 2025 noch beschäftigen. Eigentlich war für den 30. Januar ein Termin gebucht, in dem ich in acht Stunden von halbgrau auf ganzgrau gefärbt werden sollte, aber der wird nicht stattfinden, leider, ich bin da nicht opportun. Aber grau wird man ja auch von alleine. Anschließend lasse ich mein Bein noch reparieren, und dann wird Silvester 2025/26 wirklich super, dann kann ich mich hoffentlich besser erinnern, was in dem Jahr war, und dann stoßen wir an und sagen es mit Herrn Buddenbohm: Noch so ein Jahr.

Ich wünsche Ihnen allen einen guten Rutsch, und anschließend ein phantastisches 2025, mit Liebe, Freundschaft und Gesundheit. Wir werden hier zusammen alt, und wie schön ist das denn.

Ach, Nachtrag: Für 2025 wünsche ich mir neben unrealistischen politischen Zielen vor allem mal weniger Krieg, zum Beispiel auch, weil ich nicht ständig neue Restaurants suchen möchte. Danke.

1 Gedanke zu „31.12.2024“

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