Ich muss jetzt schnell was bloggen, wer weiß, wie der Abend noch endet. Wir haben gegessen, das war sehr lecker, wie gut, dass ich den Airfryer mitgenommen habe, ich hätte sonst nicht airfryen können. Herr H machte seinen traditionellen Salat mit Erdbeeren und Mozzarella mit Gesicht, danach gab es gefönte Kartoffeln, Blumenkohl und Halloumi, dazu bei Interesse noch Würstchen, die laut Aufkleber die besten Würstchen Dänemarks sind, aber ich sage mal so: Fleischwaren in fremden Ländern sprechen mich selten an. Insgesamt sind wir nicht überzeugt von dänischen Supermärkten, wir waren jetzt in drei verschiedenen Sorten, aber die Hoffnung, mal so einen zu finden, wo es schöne Sachen gibt, wie bei so einem schönen Edeka zum Beispiel, wurde bislang noch nicht erfüllt.
Heute waren wir in Faaborg, die Webseite der Stadt hatte schon selbstkritisch zugegeben, dass man nicht länger als einen Tag brauchen würde, um es zu erkunden, und das war auch so, allerdings war alles, was wir sahen, schön und sah sehr dänisch aus, das Ganze dann im stahlenden Sonnenschein, das Wetter war so gut, dass Frau N fast schon wieder schlechte Laune gehabt hätte, und dann entdeckten wir noch eine Eisdiele, die eine Sorte „White Asparagus“ hatte, und obwohl Herr N und Herr H beide „bringt irgendwas mit“ angeordnet hatten, musste niemand Spargeleis essen, es fühlte sich an wie eine vertane Chance.
Anschließend fuhren wir zum Faaborg Miniby, das ist die Altstadt im Maßstab 1:10 nachgebaut, von alten Männern, die sehr freundlich Eintrittskarten verkauften und Dachziegel bei den Modellen anklebten. Wir waren sehr gut unterhalten. Im Prinzip natürlich nur sehr kurz interessant, da wir aber 20 Minuten vorher noch im Original herumgelaufen waren, dann doch sehr nett, viel schöner war allerdings das Amüsement über das eigentlich sehr schöne Projekt. Seit 1992 bauen Faaborger Rentner die Stadt nach, und Leute dürfen sich das ansehen. Laut Broschüre ist es allerdings keine zwingende Voraussetzung, dass man Rentner ist – Herr H musste kurz überlegen, ob er nicht einfach bleibt, in der Stadt war auch ein Hutzelhaus zum Verkauf. Alles in allem denke ich, dass die Faaborger Rentner sehr glückliche Menschen sind, sie hatten sichtlich Spaß und ein Gefühl der sinnvollen Betätigung. Dass das vermutlich einfach nur eine Gruppe von Modelleisenbahn-Nerds ist, die ein bisschen die Kontrolle über ihr Hobby verloren haben, erklärt sich von selbst.