22.08.2024

Abschließend noch einmal vielen Dank, ich denke, die Ernährung von mir und Herrn H. wird zukünftig gut gesichert sein, Sie haben so viele gute Tipps kommentiert, es fühlte sich fast an wie 2008, als noch alle ständig kommentierten. Danke!

Ansonsten ist hier heute so ein Tag, an dem ein Erwachsener Migräne hat, eine Erwachsene hat unbändige Kopfschmerzen, aber immerhin keine Migräne, und ein Teenager beschäftigt sich mit Fischen und Sport. Ja, richtig, noch immer gar nicht mit Schule, die ist zwar am Mittwoch wieder losgegangen, aber gestern und heute waren erstmal Konzeptionstage der Lehrer:innen geplant, also ist morgen dann der erste Schultag. Ich hatte ja bereits auf Mastodon nichts dazu gesagt, ich werde auch hier nichts dazu sagen – ich weiß, dass viele Lehrer:innen hier mitlesen und ich schätze sie alle sehr – dennoch möchte ich ein paar Sätze einfach so mal lose in den Raum werfen, ich habe das Thema ja auch im eigenen Umfeld durchaus besprochen und kenne alle Argumente, habe aber auch das Gefühl, ich hätte immer ein ganz gutes Gegenargument zur Hand gehabt, leider aber keine Lust, es zu äußern. Ich kann ja gar nicht ausschließen, dass da der Neid aus mir spricht, wobei die Entscheidung, nicht ins Lehramt zu gehen, ja eine bewusste war, aber den ein oder anderen Perk bringt der Beruf schon mit sich, ich möchte das festhalten. Ich finde zum Beispiel:

  • 75 unterrichtsfreie Tage sind durchaus eine Menge, sogar mehr, als zwei arbeitnehmende Eltern gemeinsam abdecken könnten, wenn sie strikt getrennt Urlaub nehmen würden, um zum Beispiel ein Kind zu betreuen.
  • Nicht jeder andere Beruf ist „einfach“ und „unanstrengend“, die allerwenigsten muss man aber 75 Tage im Jahr gar nicht machen.
  • Unterrichtsfreie Tage und Urlaub sind nicht gleich, man könnte rein theoretisch auch mal an einem unterrichtsfreien Tag etwas konzipieren.
  • Es ist absolut möglich, dass einfach alle Lehrer:innen in der letzten Ferienwoche für zwei Tage verfügbar sein müssen und da nicht verreist sein dürfen. Das ist dann halt so wie in quasi jeder anderen Arbeitsstelle, wo man vorher fragen muss, ob man Urlaub nehmen kann oder ob vielleicht alle anderen schon Urlaub haben.
  • (Und als Antwort auf den Satz „Wir können schon nur in den Schulferien Urlaub nehmen“): JA, ELTERN VON SCHULKINDERN AUCH.

Sonst habe ich natürlich alle und alles lieb.

Und wo wir gerade dabei sind: Heute hat der geschätzte Herr Buddenbohm Geburtstag, und wie der Zufall so will, musste ich heute mein langsam bedrohlich voll werdendes Postfach aufräumen, in dem ich seit Beginn der 2000er nichts angerührt hatte, und was fand ich da? Das hätte man auch nicht gedacht, dass alle mal so (ergänzen Sie selbst ein schönes Wort) werden, hier im Internet.

9 Gedanken zu „22.08.2024“

  1. Danke für den ehrlichen und nachvollziehbaren Kommentar zur Arbeitszeit der Lehrer. Aus meiner Lehrererfagrung ist das Geschilderte allerdings durchaus eine Ausnahme. In den mir bekannten weiterführenden Schulen (NRW) werden solche Planungstage in der letzten Ferienwoche abgehalten. Was natürlich Ihre Grundargumentation nicht entkräftet.

    • Ich lasse auf die Schule grundsätzlich auch nichts kommen, bislang ausschließlich mit kompetenten Leuten zu tun gehabt dort, Grundschule ebenfalls. Aber die Lehrerveranstaltungen in der Unterrichtszeit ziehen sich nun seit 10 Jahren durch. Und ja, ich kenne auch Lehrer:innen, an deren Schulen das besser geregelt ist. Und zwar einige.

    • Auf Mastodon wussten Vertreter:innen der Elternschaft zu berichten, dass es immer zu wenige sind, um die Lehrerschaft zu überstimmen. Und die Kids haben nix gegen mehr freie Tage 😉 Das ist natürlich dann praktisch.
      Und Ausflug ist gerne gegen Ende des Halbjahrs, da haben wir den Groll von jetzt schon wieder vergessen.

      Und ich äußere dort natürlich nichts. Mein Motto ist doch, dass ich mich nicht in Schulfragen einbringe. Da gibt es Menschen, die da mehr Freude raus ziehen können als ich 😂 Und genaugenommen ist es mir ja alles egal. Vielleicht doch nur Neid!

  2. Sowas muss doch durch eine Gesamtkonferenz. Das kann kein Kollegium selbst entscheiden. Und in der Gesamtkonferenz sitzen Vertreter der Eltern – und Schülerschaft.
    Ohne ihr Votum geht nichts. Ich wundere mich, dass sie sowas durchgewunken haben. Man kann ruhig mal den ElternsprecherInnen gegenüber seinen Unmut äußern.
    Bei uns darf für solche Versammlungen kein Unterricht ausfallen. Wir dürfen nicht einmal eine Lehrerausflug machen, da da Unterricht ausfallen würde. Schule muss verlässlich bleiben. So.

  3. Bei uns in Hessen ist am letzten Freitag der Sommerferien, also heute, Dienstversammlung. Dann geht es Montag richtig los. Konzeptionstage liegen trotzdem mitten im Schuljahr, meist aber über den Kalender schon zu Schuljahresanfaang kommuniziert, so wie die beweglichen Ferientage auch. Dann ist das planen einfach. Aber Sie haben Recht, auch die könnte man auf die letzten beiden Ferientage legen, das machte auch nur -1 Tag Sommerferien für die Belegschaft.
    And now for something completely different: Herr Buddenbohm war einer meiner ersten Twitter-Follower, die ich nur aus dem Internet kenne. Und wie hab mich geehrt gefühlt. Da konnte ich Ihnen gerade richtig beifühlen.

  4. Das ist wahrscheinlich von Land zu Land, wenn nicht gar von Schule zu Schule unterschiedlich geregelt. An meiner Referendariatsschule (Land Brandenburg) war die letzte Woche der Sommerferien Vorbereitungswoche, wo alle Lehrpersonen antreten mussten, da gab es keine Diskussionen, jeder wusste das, keiner war mehr im Urlaub. Die erste Schulwoche ging dann trotzdem mit „Spielkram“ wie Bücherausgabe, Wandertag usw. los.

  5. Hmja. Ich bin ja ein großer Freund des regulären Unterrichts. Den aufgezählten Perks stimme ich inhaltlich voll zu, ich würde sie nur nicht Perks nennen, sondern halt Tatsachen. Dass man an einem unterrichtsfreien Tag etwas konzipieren könnte, ist ja auch kein Perk, sondern Tatsache; dass das mit meinen Fächern an meiner Schulart auch so ist, eine derartige Selbstverständlichkeit, dass ich mich wundere.

    Ich habe ja eher etwas gegen die vielen Fahrten, die mehr Unterrichtszeit kosten als solche pädagogischen Tage (die es bei uns so gar nicht geben darf). Dagegen haben Eltern aber selten etwas, solange sie nicht in den Ferien stattfinden.

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