07.12.2023

Die letzte Rechnung 2023 ist geschrieben, das letzte Angebot 2024 ist abgenickt, dann kann man auch wieder bloggen. Es sind einige Themen aufgelaufen, die ich heute vor Erschöpfung sicher nicht abarbeiten kann, aber immerhin sind die Aussichten für die nächsten 12 Monate jetzt bekannt und werden für gut befunden, auf der Ebene bleibt alles gleich gut, ich muss mich nicht sorgen.

Ach Moment, die Heizung war ja kaputt, eventuell habe ich das vorgestern mehrere Male erwähnt, als wir noch genau 12 Grad in unserem gemütlichen Altbau hatten. Alles selber Schuld, wir haben eine Gasheizung von 1985 gekauft und hatten gehofft, dass die Stadt dabei ist, ihr Fernwärmenetz voranzutreiben, und dann kam das Heizungsgesetz, welches ich grundsätzlich sehr gut finde, immerhin wurde die Stadt jetzt mal gezwungen, sich zu ihren Plänen zu äußern, und seitdem war die Hoffnung, dass die Heizung noch hält, bis der neue Plan da ist, zwei Jahre wurde sie nun geflickt für viel Geld, und naja, sie hält leider nicht. Jetzt ist sie wieder kaputt, dieses Mal die Pumpe, die es nicht mehr gibt, die aber erneuert werden muss, um noch durch den Winter zu kommen, nach dem Winter muss sie raus, soviel haben wir jetzt verstanden.

Ich befinde mich noch nicht im Stadium der Akzeptanz, aber gut, ich bin ja sehr gut im Entscheiden solcher Sachverhalte, kenne aber noch nicht alle notwendigen Fakten. Jetzt noch mal Geld in die Heizung zu stecken, erscheint mir albern, andererseits kann sie jeder Zeit wieder ausgehen, und dann muss wieder jemand kommen, das ist natürlich auch gestecktes Geld. Außerdem braucht es einen Plan für den Frühling, und da ist die Stadt uns leider keine Hilfe, die antwortet nämlich einfach überhaupt nicht auf Anfragen. Manchmal denke ich, wie schön es wäre, wenn ich einfach Beamtin wäre. Kunden schreiben mich an, und ich antworte einfach nie. Nie. Krass. Wie entspannt muss man sein, wenn man nie Emails beantworten muss.

Jetzt wäre also eine gute Möglichkeit, auch eine Deutsche zu werden, die sich auf dem letzten Meter noch eine neue Gasheizung einbauen lässt. Da sehe ich zwei große Probleme. Nein. Drei. 1) Vor dem Frühling kann unser Installateur gar keine Gasheizungen einbauen, es gibt kaum welche und die Auftragsbücher sind voll. 2) CO2-Preis in den kommenden Jahren. Natürlich wäre das genau jetzt die günstigste Option, 15.000 Euro, zack, alles wieder gut. Bis zu dem Tag, an dem der Regierung einfällt, dass es ja klug wäre, den KTF aus CO2-Abgaben zu finanzieren, das fände ich sogar gut, allerdings wäre Heizen dann noch teurer als eh schon, mit der gestaffelten Steigerung, die sowieso jährlich hinzu kommt. Ab 2027 gibt es zudem noch einen EU-weiten CO2-Preis, recherchieren Sie gerne, es fühlt sich jedenfalls nicht besonders klug ein, jetzt noch in eine neue Gasheizung zu investieren.

Allerdings ist unsere Wohnsituation heiztechnisch schwierig. Das Gartenhaus sollte nächstes und übernächstes Jahr kernsaniert werden, danach kann man da sehr effizient heizen, davor halt nicht, allerdings wohnt da ja ein Mensch, und jetzt muss überlegt werden. Die geplanten Maßnahmen für Gartenhaus, Wintergarten und Küche, die uns heiztechnisch voll nach vorne bringen sollten, liegen im Kostenbereich von etwa einer halben neuen Wohnung, und gut, dann ist die, in der wir wohnen wollen, zwar super, aber im Gesamtgefüge passt uns das mit der neuen Heizung nicht so gut. Der momentane Plan B sieht eine Luft-Luft Wärmepumpe vor, aber ich möchte nicht weiter drüber nachdenken, ich habe gerade die gesamte Hütte neu gestrichen, ich möchte nicht, dass mir jetzt alle Wände aufgerissen werden, damit ich dann anschließend bis auf 19 Grad hochheizen kann, weil Wohnzimmer, Küche und Flur aneinanderhängen ohne Tür, 80 Quadratmeter mit hohen Decken. Schön anzusehen, schwierig zu heizen.

Egal. Anderes Thema. Schöffin. Bin ich ja demnächst, gestern war die offizielle Unterweisung, und ich war kurz davor, die Frage zu stellen, ob ich eine Ausnahmegenehmigung bekommen kann, weil ich NICHT mit den anderen Schöff:innen zusammen in einer Verhandlung sitzen möchte. Es gab viele Wortbeiträge, die Dame vor mir, die ich ja nur von hinten kenne, hatte zu exakt jedem Satz von Oberstaatsanwalt oder Richterin eine Frage oder eine Anmerkung, sie hat Richterin Barbara Salesch sehr aufmerksam verfolgt und hatte entsprechend viel zu erzählen, fast so nervig wie die Rentnerin, die schon geladen ist für Februar, allerdings möchte sie am 2. Tag der Hauptverhandlung in Urlaub sein, und nein, sie kann keine Buchung vorweisen, die vor der Ladung getätigt wurde, es handelt sich um ihr Ferienhaus, aber sie hatte fest geplant, da hin zu fahren, und der Herr, der fragte, ob er auch eine Robe tragen könne, kann man ja selber mitbringen, und der Herr, der überlegte, ob er als Schöffe am Landgericht Personenschutz braucht, und dann wieder die Dame vor mir, die nach zwei Stunden Unterweisung am Landgericht, wo es die ganze Zeit um Kapitalverbrechen ging, fragt, was sie denn so für Fälle kriegen würde, doch bestimm so was wie Diebstahl, woraufhin die Richterin antwortete „Ja, genau. Oder Mord. Oder Vergewaltigung“, was dann wiederum beantwortet wurden mit „Oh, das kann ich aber nicht.“ Egal. Ich werde ja maximal eine dieser Personen in einem Verfahren sehen, bitte drücken Sie die Daumen, dass das nicht Barbara Salesch sein wird. Das wäre mir sehr anstrengend.

Damit ist ja schon mal ein bisschen was abgearbeitet. Morgen sprechen wir über Jonathans Rücken (schlecht).

17 Gedanken zu „07.12.2023“

  1. Oh, ich habe Punkt 3) vergessen, glaube ich. Wichtigster Punkt! Es ist nämlich total falsch, jetzt noch eine Gasheizung einzubauen, wo wir doch alle wissen, dass wir aufhören müssen, fossile Brennstoffe zu verfeuern. Und unterm Strich war das Auto vielleicht die teurere Anschaffung, um damit aufzuhören, aber auch die weniger invasive. Altes Auto weg, neues Auto kaufen. Dafür musste niemand irgendwas aufreißen oder ersetzen oder Leitungen in der frisch gestrichenen Wand verlegen. Aber gut. I’m getting there.

  2. Ich erinnere mich auch immer wieder mit Freude an die Person in einem Amt (habe vergessen welches), der ich zu Hochzeiten der Pandemie eine Frage per Mail zu Leistungen nach dem Infektionsschutzgesetz stellte und dann kam eine Woche keine Antwort, also rief ich an und sie sagte in einem Tonfall ehrlicher Empörung und Überlastung, sie bekäme „teilweise 20 Mails pro Woche!“

    Und an die Frau im Finanzamt, die zu keinem Zeitpunkt eine Frage zu Deiner Steuererklärung beantworten konnte, weil sie entweder „im Homeoffice“ war und wegen Datenschutz die Akten nicht mit dahin nehmen durfte oder sie war „im Amt“ (oder „auf dem Amt“, ich bin unsicher, wie man sagt) und dort hatte sie dann zwar vermutlich die Akte, aber kein Telefon, weil es nicht ausreichend Leitungen gab wegen allen, die „im Homeoffice“ waren. Das schien mir dann auch ein Job mit verhältnismäßig wenig Output zu sein.

  3. Ich bin als Hilfsschöffin ausgewählt worden. Also der Telefonjoker, wenn der/die ursprünglich gesetzte Person verhindert ist. Das hatte ich nicht auf dem Schirm, dass es auch eine Reservebank gibt. Ich hab keinen Plan, ob das im Arbeitsalltag funktionieren wird.

    Meine Belehrung findet im. Januar statt. Ich freue mich schon, dank Ihrer Schilderung. 🥴

    • Wir sind Buddies, ich bin auch Ersatzbank, finde das aber den viel besseren Job. Dazu muss man sagen, dass ich meine eigene Chefin bin und mein Kind groß ist, ich kann sehr flexibel sein. Und wenn nicht, geht man halt nicht ans Telefon. Meine momentan größte Sorge ist. Dass ich auf der Liste oben stehe, Barbara Salesch sich ausmustern lässt und ich dann Hauptschöffin würde. So ist es doch perfekt, wir können genau steuern, ob wir verfügbar sind oder nicht.

      • Ich bin im nächsten Jahr in der zweiten Schöffenperiode und wieder Hilfsschöffe (eigentlich heißt das jetzt ,,Ersatzschöffe“, wie ich gerade lese). Meine Erfahrung bisher ist, dass die durchaus mehrere Schöffen durchtelefonieren und man auch mal sagen kann, dass es nicht klappt, wenn noch andere Ersatzschöffen auf der Liste stehen.

        Meiner Erfahrung nach werden auch nervige Mitschöffen ruhig, wenn sie mit den Berufsrichterinnen und Berufsrichtern zu tun kriegen. 🙂

        • Das stimmt mich milde. Und ja, es ist ja eigentlich perfekt! Ich werde mit den Kund:innen vereinbaren, dass wir immer vorab besprechen, welche Termine absolut nicht geschoben werden können – das ist nicht so oft, wir operieren ja keine Nahtodkandidaten – wobei, naja, kommt auf die Definition an (Insiderwitz) – und dann weiß ich halt, wann ich absolut nicht kann. An den meisten Tagen kann ich total flexibel sein, und wenn nicht, gehe ich eh nicht ans Telefon. (Eine ältere Dame war sehr, sehr aufgeregt und ängstlich, weil sie sich so sorgte, dass man ja nicht absagen darf, und die Richterin sagte leicht genervt, dass man ja auch gar nicht immer ans Telefon gehen müsse…)

      • Als Hilfsschöffin konnte ich mich bei spontanen Einsätzen immer so schön superheldig fühlen (TO THE RESCUE!) und erzähle jetzt gern die Geschichte, wie mich das Gericht vom Radl auf dem Weg ins Freibad holte (tatsächlich stand ich erst in der Wohnungstür nach draußen, aber so ist die Geschichte besser).

  4. Beim Punkt Heizung habe ich diesmal besonders aufmerksam gelesen. Ich habe mir Ihre Wohnsituation bisher so vorgestellt: Eigentumswohnung, Mehrfamilienhaus, Altbau, Erdgeschoss. Das würde sich genau mit unserer Situation decken. Ihre Überlegungen zum Heizungsaustausch lassen mich annehmen, dass Sie nur für Ihre Wohnung entscheiden müssen, nicht für das ganze Haus. Uns hat aber der Energieberater im Sommer Folgendes erklärt: Wenn heute unsere Gas-Etagenheizung kaputt geht, können wir sie noch einfach schnell (vielleicht durch was Gebrauchtes) ersetzen, weil diese Wärmepumpensache gerade noch eine rasante Entwicklung durchläuft. Wenn aber nach Ablauf der Schonfrist die erste Heizung im Haus kaputt geht, müssen sich alle Eigentümer SOFORT auf eine Gemeinschaftsheizung einigen und sie einbauen. Wird das jetzt nicht mehr verlangt? Hier im Haus herrschen im Moment sehr unterschiedliche Vorstellungen, und es wäre schon eine Erleichterung, wenn jeder für sich entscheiden könnte.
    Ansonsten herzlichen Dank für diesen Blog!

    • Sie haben sehr aufmerksam gelesen, Wohnsituation richtig zusammengefasst, kleiner Zusatz noch: Weiteres Sondereigentum durch Bungalow im Garten, der aber an der eigenen Gaszentralheizung hängt.

      Und ihr Punkt ist ein SEHR wichtiger, der derzeit für mich einen Neueinbau ausschließt. Wir sind 5 Parteien, alles Eigentümer, alle finanziell gut gestellt, sehr unterschiedliche Auffassungen zu dem Thema, und: 3 Heizungen sind ganz oder mittelalt, zwei sind brandneu. Die Eigentümer mit den neuen Heizungen möchten jetzt keine neue Heizung machen, die mit den alten möchten gar nix, aber klar ist: Wenn wir jetzt eine neue Gasheizung für 15.000 Euro einbauen lassen, was geht, da es noch keine kommunale Wärmeplanung gibt, so lange darf man machen, was man will, dann heizen wir ein Jahr, dann geht die nächste Heizung kaputt, inzwischen ist die Schonfrist beendet und dann muss das Haus eine Gesamtlösung finden und wir haben für 12 Monate Heizen 15000 Euro bezahlt. Das ist nicht optimal.

  5. …zu den Kommentaren über die Verwaltung muss ich jetzt doch endlich mal anmerken: ‚Try walking in my shoes.‘.

    Wobei es wirklich sehr skurrile Fälle von Anti-Service-Orientierung und Beamtenprivilegien gibt, das will ich nicht abstreiten.

    Ansonsten empfehle ich an der Stelle ‚der Politik‘ den entsprechenden Druck zu machen, was Digitalisierung, Personal und moderne Spielregel angeht.

    Der Mensch, den man nicht ans Telefon bekommt, der kann an in der Regel gar nichts daran ändern – und hat für gewöhnlich auch verboten bekommen, entsprechendes nach außen zu kommunizieren. (Was einem ja als mglw. sogar verständnisvoll Anfragenden durchaus helfen würde.)

    Was das Fernwärmenetz angeht… Klimaschutz ist in dieser Republik doch auch heute noch sehr oft reines Lippenbekenntnis der Politik. Das scheint auch im schönen NRW nicht auszuschließen. Da würde ich jedenfalls kurzfristig nicht auf die Fernwärme warten.

    Denn für Klimaschutz hat man sich -trotz des ehrlichen Gestrampels von Herr Habeck seit seinem Amtsbeginn- die nötigen Mittel noch das fachkundige Personal in den letzten zehn Jahren rechtzeitig gesichert (und man mag das auch nie so richtig vorgehabt haben in der ein oder anderen Partei…). Trotz all der Hinweis und Warnungen aus -Sie ahnen es- der Verwaltung.

    • Ich bin ganz bei Ihnen, ich habe ein gewissen Verständnis für die Machtlosigkeit von Sachbearbeiter:innen in Behörden, etwas weniger indes für das generelle Nichtbeantworten von 10 wirklich freundlichen und ergebnisoffenenen Anfragen, die man ja auch mit „Können wir leider momentan nicht beantworten“ beantworten könnten. Aber das zur Seite. Eine ähnliche Situation hatte ich ja 2012, als ich aus Trotz täglich beim Jugendamt anrief, da ich theoretisch Anrecht auf einen Kindergartenplatz hatte, die Stadt leider gerade praktisch keinen hatte, und damals wählte ich die Methode, einfach täglich anzurufen, immer freundlich, und zu erklären, dass ich ja einen Rechtsanspruch hätte und deshalb die Lösung nicht sein könne, dass die Kommune sagt „Geht halt nicht“. Dazu sei gesagt, dass beide Eltern arbeiteten und einen halben Kitaplatz für 1.500 Euro angemietet hatten, da ist die Alternative Gratisplatz, auf den man einen Rechtsanspruch hat, ja sehr verlockend. Jedenfalls habe ich täglich angerufen, und nach ein paar Tagen hatte ich die nette Dame am anderen Ende so mürbe gemacht, dass sie irgendwann sagte: „Ich verstehe alles, was Sie sagen, aber ich bin nicht in der Position, etwas für Sie zu tun. Was Sie machen müssen, um durchzudringen, ist X.“ Und dann machte ich X, faktisch schrieb ich mit Frau N am Küchentisch einen Brief an den OB und den Leiter des Jugendamtes, und eine Woche später war das Problem halb gelöst, eine weitere Woche und einen weiteren Brief später dann ganz. Ich hege keinen Groll gegen die Sachbearbeiter:innen. Aber dann soll mir jemand sagen, an wen ich schreiben muss, dessen Aufgabe es wäre, mir zu antworten…

      • Das ist mehr als verständlich. Ich würde das auch deutlich anders handhaben als das in den hier beschriebenen Beispielen geschehen ist. Aber da gilt auch für mich ‚Try walking in my shoes.‘

        Egal. Was das Fernwärmenetz der Stadt Düsseldorf angeht…

        In Fällen, in denen Person X im Amt mit Person Y bzw. Prozedur Z nicht herausrücken will oder kann, bewegt normalerweise ein dezent polemisch formuliertes Schreiben an den jeweiligen Obersten der Verwaltung etwas.

        Also den Bürgermeister bzw. die Person am der Spitze des zuständigen Ressorts. Das tritt in der Regel nachfragen los und wenn man um Antwort bittet, erfolgt für gewöhnlich von den Akteuren die gewählt sind oder von gewählten Personen abhängen auch eine. Die Sorge schlecht auszusehen ist allüberall vglw. groß. Aber das dauert für gewöhnlich lange, mag also nicht helfen. Außer vielleicht Nachbarn usw. melden sich auch auf gleichem Weg in der Sache (aber bloß nicht mit demselben Text).

        Schneller -falls NRW so funktioniert wie ich das von hier kenne- kann der Weg über den lokalen Abgeordneten der aktuellen Mehrheitspartei sein, gerade wenn es um eine vermeintlich kleine Sachfrage geht. Zumindest, wenn das zu einer der berühmten ‚Anfragen aus dem politischen Raum‘ an entsprechender Stelle in der Verwaltung führt. Auch das geschieht wohl eher, wenn mehr Leute das gleiche Thema bei einem Abgeordneten ansprechen…

        Beim Fernwärmenetz dürfte übrigens auch in Düsseldorf noch nicht mal für die fachlich voll involvierten Akteure klar sein, wann das wohin ausgebaut wird.

        Selbst Kommunen, die nicht erst der Bund treten musste, warten bei der Größenordnung von Stadt noch auf die Ergebnisse der Gutachter, welche EE Wärme-Strategie für welchen Teil der Stadt sinnvoll/die günstigste ist. Und dann muss das intern bewertet, durchgeboxt, in die Haushaltspläne eingepreist und politisch beschlossen werden. Und so ein Fernwärmenetz baut sich anscheinend auch eher nicht so schnell.

        Anderer Gedanke zur Infofrage übrigens: Neben der stumm gebliebenen Stelle in der Kommune haben Sie sich schon an den betreffenden Energieversorger gewandt? Die sind oft etwas auskunftsfreudiger auf der Fachebene, leben ggf. argumentativ auch davon, Ausbaubedarf in bestimmten Teilen des Netzes zu wissen.

        Ansonsten übrigens immer gut:

        Lässt sich ein nah gelegenes Unternehmen mit Wärmebedarf ins Boot holen? Also eines, das max. ein paar hundert Meter weiter liegt (etwas mehr mglw., wenn Sie auf direktem Weg zwischen Netz und Unternehmen wohnen)?

        Je nach Größe unterschiedlich -aber im Prinzip immer- haben Unternehmensstimmen mehr Gewicht, Unternehmen andere Einfallstore in Verwaltung und Lokalpolitik – und was Unternehmen ggf. an Wärmebedarf haben, trumpft ein paar Haushalte um Faktor X, was die Wirtschaftlichkeit von Netzausbau verändert (Leitungsbau ist teurer als man denkt).

        Unternehmen können zudem Optionen bieten beim Aufbau eine Nahwärmenetzes (muss nicht der Fernwärmenetzbetreiber sein, was manchmal noch andere Investitionen möglich macht).

        Auch könnte es mit Gewerbe in der Nähe schon ein Nahwärmenetz geben (Ankerkunden), von dem Sie nichts wissen. (Die Kommune [Planungsamt/Bauamt] sollte Wissen über die entsprechenden Netze im Stadtgebiet haben und herausgeben können, ja ich weiß, falls sie antwortet…) Manchmal ist sowas auch schon im Internet (Geodaten-Portal o. ä. der Datensatz als solcher oft eher nicht zu googlen, aber das Portal).

        Und falls es mehr Zeit braucht: Große und kleine Energieversorger können mitunter auch temporäre Gasheizungen im Container vors oder hinters Haus stellen für Monate/Jahre – v. a. mit der Aussicht auf einen komplexes/ertragreiches späteres EE Wärme-Projekt. Allerdings wohl i. d. R. eher für mehrere Wohnungen/Häuser (kleines Nahwärmenetz) und was das extra kostet vermag ich nicht zu sagen – da käme wieder der fähige Energiefachplaner ins Spiel.

        Infodump Ende. Sorry falls es nervt.

        • P.S. Eins doch noch. Falls es wirklich wirklich wichtig ist mit einer Info aus dem Amt:

          Nie per E-Mail. E-Mails landen in Verwaltungsdenke bei den Medien, dem Rechtsanwalt und in der Akte – springen einen also sofort oder irgendwann im weiteren Arbeitsleben mit gefletschten Zähnen aus dem Dickicht an.

          Also immer per Telefon. Und ja, woher die richtige Durchwahl nehmen? Wenn die Homepage sie nicht hat, immer über die -0 oder das Callcenter (11x oder was auch immer, fast jede Kommune hat sowas mittlerweile) rein und Durchwahl geben und weiterverbinden lassen. Denn das ist deren Job und da kommt man eigentlich immer irgendwohin und kann oft jemanden aus dem näheren Themenfeld nach der richtigen Nummer fragen.

          Falls man dann ins Leere klingelt oder immer wieder auf dem AB landet, einfach mal benachbarte Durchwahlen anrufen (letzte Ziffer der Nummer ein, zwei Zahlen hoch oder runter).

          Oft werden Durchwahlen ‚den Flur runter‘ bzw. im selben Fachteam vergeben. Und dann findet man ggf. raus, dass die Person hinter der ursprünglichen Nummer dauerhaft krank/im Sabbatical/Nietelefonierer ist und wer stattdessen/ansonsten helfen kann. Oder bekommt mal einen Vorgesetzten ran. Und eigentlich kein Thema hängt bei nur einer Person, auch wenn das ggf. die berühmte ‚Federführende‘ ist.

          Und erstaunlich viele Menschen im öffentlichen Dienst sind erstaunlich hilfsbereit und nett und wissen ganz genau, für wen sie arbeiten – die Bürger.

          Langsam bedaure ich fast, dass ich nicht in der Düsseldorfer Verwaltung arbeite, 😉 aber gebe jetzt auch endlich Ruhe. 🙂

  6. P.S. In der Sache können mglw. übrigens Verbraucherschutz-Bund oder städtische bzw. Landes-Energieagentur einen in Richtung eines fähigen Fachplaners verweisen. (Kostet aber dann auch Geld.)

    Denn es lassen sich oft doch Konzepte mit gestaffelter Heizungsumstellung, Zwischenlösungen usw. für Häuser/Nachbarschaften finden, die auch die Kosten halbwegs fair verteilen und niedrig halten. (Ja, alles zukunftsfähige und klimafreundliche kostet mehr als die über Jahrzehnte bis zum Erbrechen subventionierten fossilen Wärmelösungen.)

    Aber das bekommt man in der Regel weder fachlich noch vom Arbeitsaufwand privat gestemmt.

  7. Wenn Sie noch keine Lösung für die Heizung haben, helfe ich gerne bei der Suche nach einer passenden Pumpe. Ich war mal in einer ähnlichen Situation. So viele verschiedene Abmessungen gibt es nicht, und wenn die Leistung nicht ganz passt, ist das für eine Saison nicht so schlimm.

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