06.07.2022

Ich bin heute erschienen, und das war gut so, vielleicht aber auch die weitestreichende Erscheinung, die ich bislang so getätigt habe, und ich bin immerhin schon mehrmals erschienen, sogar beim Notar.

So war das also, und dann hatte ich Kopfweh, das halte ich aber für absolut folgerichtig, ging um was. Wie albern das übrigens ist, dass man 2022 immer denkt, dass Dinge nur dann wirklich passiert sind, wenn man auch brav ein Foto im Internet gepostet hat, ich kann mich davon nicht freisprechen, aber naja, manche Dinge eignen sich überhaupt nicht, um fotografiert zu werden, so zum Beispiel eine Notarurkunde, die noch gar keine Urkunde ist, ohne Siegel und das ganze Gedöns, aber das kommt ja erst demnächst mit der Post, und bis dahin habe ich vermutlich schon wieder ganz andere Dinge erlebt.

Eventuell erlebe ich auch gar nichts mehr, der Urlaub ist vorbei, das stimmt mich traurig, er war nämlich zu kurz, aber gut, immerhin habe ich ja mein Gepäck zurück, das ist ein Luxus, von dem Frau Klugscheißer nur träumen kann. Seit ich wieder da bin, habe ich ununterbrochen gearbeitet, dann bin ich kurz aufgestanden und zum Notar gegangen, und dann suchte ich mir eine Aufgabe, die mich kurz ablenkt, und was könnte in einer Phase der Urlaubsvermissung besser ablenken, als der übernächste Urlaub?

Wenn ich hier gleich fertig bin, suche ich den kleinen Herbsturlaub aus, den Frau N und ich uns im Januar ausgedacht hatten: Die Eselwanderung durch die Uckermark. Seit ich vor einigen Jahren das Buch „Urlaub mit Esel“ gelesen habe, hatte ich den Gedanken, das mal machen zu müssen, und da Frau N ja gerne Sachen macht, die sie nicht gut abbilden, quasi als persönliche Herausforderung, machen wir das jetzt gemeinsam. Es gibt ein paar Parameter, die uns wichtig sind, und da wir glücklicherweise exakt die gleichen Wünsche haben, schreien wir uns jetzt gegenseitig an, was unsere Wünsche sind, nur damit die andere dann zurück schreit, dass sie ja exakt die gleichen Wünsche habe. Bislang inventarisiert:

  1. Wir reisen einen Tag vorher an und schlafen in einem sehr komfortablen Hotel, wir reisen einen Tag später ab und schlafen auch in einem sehr komfortablen Hotel.
  2. Wir gehen nicht in die Sauna.
  3. Wir wandern nicht eine ganze Woche mit einem Esel rum, drei Tage sind absolut ausreichend.
  4. Wir laufen nicht jeden Morgen mit einem Esel von dessen Zuhause los in irgendeine Richtung und bringen ihn abends zurück, um ihn morgens wieder abzuholen, das fühlt sich total sinnlos an. Stattdessen laufen wir mit einem Esel von A nach B nach C zurück nach A, das fühlt sich total sinnvoll an.

Da sind wir uns jetzt also total einig. Dann muss ich das nur noch schnell machen, und Sie können die Daumen drücken, dass da WLAN ist, dann können wir auch mal was schreiben, zuhause komme ich im Moment zu nichts mehr.

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