Darf nicht mehr so lange dauern, bis das Wetter mal besser wird, ich hatte natürlich vergessen, dass die Heizung kaputt ist, als ich von der Mosel zurückreiste, und so war zuhause nicht nur der Rucksack mit Laptop, IPad und Co verschollen, es war auch sehr, sehr kalt. „War“ ist falsch, es „ist“ sehr, sehr kalt, also habe ich mich gerade einfach wieder unter drei Decken ins Bett gelegt und verdränge, dass die Planung für diese Woche sehr viel Arbeit und gar keinen Moselurlaub vorsah, in der Realität werde ich jetzt sehr wenig arbeiten und am Samstag an die Mosel fahren, damit ich ab Montag dann alles wieder reinholen kann, was ich diese Woche unter den Decken verdödelt habe. Aber gut. Es soll dann ja warm werden, also kann ich das ganze Leid des Frierens einfach umlenken auf das ganze Leid des Arbeitens.
An der Mosel war es, naja, sehr schön. Wenngleich emotional schon mal ruckelig, es gab zwei Trauerfälle, der Senior der Hotelfamilie war am Mittwoch beerdigt worden, was insbesondere Ona sehr angefasst hat, naja, und der Mann meiner Schwester war in der Nacht zu Freitag gestorben. Die Idee war, dass wir dennoch einfach zusammen sind, und das kann man in einem Hotel an der Mosel, wo man original nichts machen kann, außer Wandern, eventuell besser als zuhause, so war der Plan, und der ging voll auf. Wir reisen in Etappen an, Herr H und ich mit den drei Fragezeichen am Freitag, die eine Schwester Samstag zum Frühstück, die andere Schwester und ihr Mann Samstag zum Abendessen. Wir wanderten Samstag und Sonntag, und zumindest Fiene, Kumpel Arthur und ich wandern jetzt erst einmal ein bisschen nicht mehr, es ist Muskelkater vorhanden.
Die Gespräche waren sehr schön, wir haben uns viel Zeit genommen, sowohl meine Schwestern, als auch die Hoteltöchter, die mein Alter sind und nach 12 gemeinsamen Jahren so etwas wie Freundinnen geworden sind. Die Themen waren oft schwer, aber gut, das muss ja auch mal sein. Und mit viel Panorama und viel Weißwein lässt sich Vieles ertragen. Was Lustiges fällt mir jetzt nicht ein gerade, aber gut, wir sind hier nicht bei Wünsch dir was, wir sind hier bei So Isses.
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Es tut einfach gut, wenn eine Familie auch bei solchen Anlässen nah zusammenrückt und nicht nur zum Feiern. Auch gemeinsame Trauer bleibt in Erinnerung.